ich stehe ja für gewöhnlich auf der Gegengeraden (bin heute aber leider nicht dabei). Ich wüßte jetzt nicht, wo es einen regelmäßigen Newsletter oder Flyer gibt.
--
** Yours Sincerely, Stefan Tell
** encrypted mail preferred || GnuPG-Key ID: 0x9B6C7E15
** Fingerprint: 0A21 6C88 552E 54AE 3FB5 4732 25EE 6ABE 9B6C 7E15
> Am 11.03.2023 um 11:30 schrieb Stefan Roßkopf
stadionbau@kiezkicker.de:
>
> -----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
> Hash: SHA1
>
> Moin,
>
> sagt mal - es ist ja schön und gut, dass ich euch mit den
> Südkurven-Newsletter versorge (und hier ansonsten seit eineinhalb Jahren
> nichts mehr passiert) - aber gibt es sowas nicht auch auf anderen Tribünen,
> Nord, Gegengerade? Oder einen entsprechenden Flyer? Und nicht eine einzige
> Person ist hier bei den Heimspielen und könnte mal was beitragen?
>
> Ich würde die nämlich auch gerne mal lesen, statt immer nur den
> usp-Südkurven-Newsletter weiter zu leiten (und das mehrfach, weil die Mail
> meist beim ersten Versuch die magische Größen-Grenze vom Mailserver
> überschreitet und dann zunächst einmal bounced, bis ich die zu großen
> Bilddateien nachbearbeitet und auf eine erlaubte Dateigröße zurechtgestutzt
> habe und den Newsletter dann ein weiteres Mal auf die Reise schicke....
>
> Stefan
>
> Beginn der weitergeleiteten Nachricht:
>
> Datum: Fri, 10 Mar 2023 21:47:58 +0000
> Von: Südkurve Sankt Pauli
kontakt@ultra-stpauli.de
> Betreff: Heimspiel Fürth, Tapetenaktion 08. März & Sonderzug
>
>
>
> ** Moin Südkurve,
> - ------------------------------------------------------------
>
> bevor wir unseren nächsten Sieg in dieser Saison gegen die Kleeblätter aus
> Fürth am Millerntor feiern, möchten wir euch auf eine Aktion anlässlich des
> 08. März aufmerksam machen. Mehr erfahrt ihr weiter unten.
>
> Außerdem haben wir wieder großes vor - mit dem Sonderzug geht es Anfang
> April nach Heidenheim. Also meldet euch jetzt an um mit uns auf eine weitere
> wilde Tour zu gehen. Wie immer erfahrt ihr im Anschluss alles über unseren
> anstehenden Gegner und was wir bisher mit diesem erleben durften. Als
> kleines Schmankerl haben wir noch einen Rückblick in die Saison 15/16 im
> Gepäck.
>
> Wir sehen uns zum nächsten Heimsieg!
>
>
> ** Tapetenaktion zum 08. März
> - ------------------------------------------------------------
>
> [Bild 1]
>
> ** Sonderzug Heidenheim
> - ------------------------------------------------------------
>
> Moin Sankt Pauli-Fans,
>
> am Samstag (08.04.) steht um 20:30 das Auswärtsspiel unseres Magischen FC in
> Heidenheim an. Zu diesem Spiel wollen Ultrà Sankt Pauli und der Fanladen
> Sankt Pauli nochmal ein besonderes Highlight setzen, indem wir einen
> Sonderzug auf die Reise schicken. Dabei handelt es sich um den beliebten
> Abteilsonderzug, der normalerweise in jeder Saison das Highlight zum
> Saisonabschluss darstellt. Aufgrund des Spielplans bzw. Nichtverfügbarkeit
> kann es leider weder zum letzten Spiel in Kiel, noch zum Spiel in Darmstadt
> einen Sonderzug geben, sodass dies die einzige Möglichkeit sein wird nochmal
> gemeinsam mit Allen auf Reise zu gehen.
>
> Damit dieses Projekt umgesetzt werden kann, benötigen wir möglichst schnell
> eure Anmeldungen. Wir haben eine extrem kurze Vorlaufzeit und können die
> Fahrt nur bei Erreichen einer Mindestteilnehmer
*innenzahl umsetzen. Schnappt
> euch also eure besten Freund*innen und meldet euch gerne geschlossen an.
> Hierfür könnt ihr folgende beiden E-Mail Adressen nutzen, melden euch aber
> bitte NUR BEI EINER und nicht bei beiden an.
>
> sonderzug@ultra-stpauli.de (mailto:sonderzug@ultra-stpauli.de)
> info@stpauli-fanladen.de (mailto:info@stpauli-fanladen.de)
>
> Gebt bei euren Bestellungen bitte alle Namen der Mitfahrenden, deren
> AFM-Status (nur AFM-Mitgliedschaften können den ermäßigten Betrag in
> Anspruch nehmen) und die Anzahl der benötigten Stadiontickets. Die
> Zahlungsmodalitäten erhaltet ihr zeitnah.
>
> Preislich wird dies voraussichtlich wie folgt aussehen:
> Zug: 86€ Normalpreis/ 73€ AFM-Mitglieder
>
> Stehplätze: 14€ Normalpreis/ 9€ ermäßigt
> Sitzplätze: 27€ Normalpreis
>
> Details zu Abfahrtszeiten folgen.
> Wir hoffen, dass wir hiermit nochmal ein Highlight für die Fanszene setzen
> können und unsere Mannschaft auf ihrer derzeitigen Erfolgswelle unterstützen.
>
>
> Voran Sankt Pauli!
> Ultrà Sankt Pauli & Fanladen Sankt Pauli
>
> [Bild 2]
>
>
> ** Gegnervorstellung
> - ------------------------------------------------------------
>
> Blick in den Gästeblock - Durften wir uns in den letzten Heimspielen noch
> mit zahlenmäßig teils großen Fanszenen messen, so gestaltet sich der Blick
> am Wochenende in den Gästeblock ein wenig anders. Nun sehen wir zum elften
> Mal seit der Saison 07/08 eben die „Horidos 1000“ im Gästeblock. Bei all den
> Zahlen, die Gruppen in ihrem Namen tragen, liest sich 1000 dann doch eher
> ungewöhnlich. Der Name setzt sich aus einem Jagdruf „Ho-ri-do“, dem
> Antreiben für Hunde (bitte was?) und aus der Zahl 1000 zusammen, die seit
> dem Gründungsjahr 2007 für das tausendjährige Jubiläum der Stadt stand.
> Diese feierten in der Sommerpause 2022 ihr 15-Jahres-Jubiläum, ebenso wie
> ihre Nachwuchsgruppe „Entourage“ das 10-Jährige. Dies feierte die
> selbsternannte „Jugend der Stadt“ just bei unserem letzten
> Aufeinandertreffen mit einer kleinen Choreo. Seit 2009 zeugt zudem ein
> Banner von der Anwesenheit einer zweiten Fürther Ultragruppe, der „Stradevia
> 907“. Deren Name geht auf das italienische „Strada della Vita“, was sie
> sinngemäß mit Lebensweg übersetzen, und den Beginn der Fürther Postleitzahl
> zurück. Zusammen bilden diese Gruppen den „Block 12“ im heimischen Sportpark
> Ronhof, für dessen Namensgebrauch lange gekämpft wurde. Dort und bei
> Szeneveranstaltungen wie dem alljährlichen Sommerfest „Sensation Green“ von
> Stradevia begrüßen die Gruppen ihre Weggefährten aus Duisburg. Auch wenn
> keine offizielle Freundschaft besteht, so ist Kohorte gern gesehener Gast.
> Horidos pflegen überdies Kontakte zu Frenetic Youth aus Kaiserslautern und
> seit letztem Jahr, wie jede Gruppe, die was auf sich hält, auch nach Italien
> zur Curva Sud Cerignola. Den Blick nach Italien wagte eine der
> Gründungspersonen der Fürther Ultras jedoch schon relativ früh, sodass sie
> schon im Jahre 1991 die Erfahrung machten, ihre Zaunfahne in der Curva Nord
> von Inter aufzuhängen. Nachdem die Mailänder einen ihrer Schwenker den
> Gästen aus Fürth schenkten, entstand die „Interclub Fürth“ Zaunfahne, die
> fortan be i Fürther Spielen als auch bei Besuchen in Mailand hing. Darüber
> berichteten sie eindrücklich im 2021 erschienen Bildband zu 30 Jahren Ultras
> in Fürth. Und auch uns findet man zumindest grundsätzlich sympathisch. So
> zeigte Stradevia im Winter 2015 ein Spruchband für unsere Stadionverbotler:
> „Freiheit für die Verbannten der Südkurve!“ Dies verweist schon auf die
> nicht ganz unvernünftige politische Einstellung der Färdder, die sich
> beispielsweise auch darin niederschlägt, dass seit „Stradevia hilft...“ im
> Dezember 2014 regelmäßig Geflüchtete zu Heimspielen eingeladen werden und
> die Flüchtlingsberatung der Caritas unterstützt wird. Inzwischen hat sich
> mit den „Ronhof Refugees“ ein Arbeitskreis gebildet, der bereits bei
> mehreren Auswärtsspielen einen Bus auf die Beine stellte. Passend dazu,
> präsentierten sie in der Saison 18/19 beim Spiel gegen uns zahlreiche
> abgerissene Wahlplakate der Faschos vom 3. Weg in Kombination mit einem
> „Nazis aufs Maul“ Spruchband. Seit Jahren haben die Fürther ein schwieriges
> Verhältnis zu ihrem eigenen Vereinsnamen wegen des ungeliebten Zusatzes
> „Greuther“, woraus die Kampagne „Zurück zur SpVgg Fürth“ entstand. Die
> Forderung nach einer Rückbenennung zum ursprünglichen Vereinsnamen „SpVgg
> Fürth“ fand bereits kurz nach dem Beitritt der Fußballabteilung des TSV
> Vestenbergsgreuth (1996) ihren Ursprung. Obwohl sich in der Saison 1996/1997
> mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga rasant sportlicher Erfolg verzeichnen
> ließ, hatten viele etablierte Anhänger
*innen Probleme, sich mit dem neu
> geschaffenen Namen und Emblem zu arrangieren. Plötzlich wurden sie
> bundesweit als „die Greuther“ bezeichnet, das markante Kleeblatt sah sich im
> Rundlogo vom rot-schwarzen Holzschuh übertrumpft und auf offiziellen
> Fanartikeln verschwand der ursprüngliche Name „SpVgg“. Und natürlich kommt
> solch ein Artikel nicht aus ohne einen kurzen Exkurs zum Glubb. Nürnberg ist
> seit jeher der ärgste Rivale von Fürth. Ein Spezifikum bei diesem
> feindschaftlichen Verhältnis ist im deutschlandweiten Vergleich die
> sozusagen asymmetrische Kriegsführung. Während die Deppen vom Glubb nichts
> unversucht lassen, um die wesentlich kleinere Fanszene der Nachbargemeinde
> zu terrorisieren, gibt es abseits von Derbyspieltagen keine nennenswerten
> Regungen der Fürther in Richtung Nürnberg. Im Jahr 2013 brachen etwa
> Nürnberger in die Räumlichkeiten der Sportfreunde Ronhof ein und entwendeten
> unter anderem die „Szene Fürth“-Zaunfahne. Die Fürther Gruppen lösten sich
> allerdings nicht auf. So haben sich in der Historie der Fanszene nur die
> Ultras Fürth 1998 nach achteinhalb Jahren aufgelöst, dies aufgrund eines
> hohen Repressionsdrucks und dem empfundenen Ausverkauf ihrer Werte im
> modernen Fußball. Zurück zum Struggle mit Nürnberg: So wurde von einem
> aufmerksamen Autoren der Basch (liebe Grüße) beobachtet, der sich das
> Vergnügen machte am Spieltag mit der Bahn von Nürnberg nach Fürth zu fahren,
> dass viele Fürther*innen in Nürnberg wohnen und die wenigen Bahn-Minuten
> incognito fahren (müssen). Erst mit Erreichen der Fürther Stattgrenze,
> trauen sich die ersten ihre Fanutensilien verhalten auszupacken. Wir reden
> hier wohlgemerkt von ganz normalen Fans, die offensichtlich Angst davor
> haben müssen, dass irgendwelche Nürnberger sie abziehen. Na herzlichen
> Glückwunsch Nürnberg… Ansonsten kann der Block 12 immerhin bei Derbys recht
> groß auffahren und zu ordentlichen Märschen mobilisieren, die sonst nur beim
> traditionellen Kärwamarsch von der Michaelis-Kirchweih zum Stadion möglich
> sind. Auch die (Derby-)Choreographien lassen sich stets sehen, zuletzt im
> Derby im Irland Stil, den sie hier und da in ihren Auftritten unterbringen.
> Abschließend bleibt zu sagen, denn in einem Punkt sind wir uns einig: Der
> Glubb is a Depp.
>
>
> ** Der Blick zurück
> - ------------------------------------------------------------
>
> Es geht immer weiter aufwärts mit dem FCSP und nun kommen auch noch die
> Kleeblätter aus Fürth ans Millerntor. Ein Gegner, mit dem ich immer gute
> Erinnerungen verbinde, da wir am Ronhof am 02.05.2010 das letzte Mal in die
> 1. Bundesliga aufgestiegen sind. Das letzte Auswärtsspiel der Saison wurde
> damals noch mit einer Mottofahrt begleitet. In den Folgejahren nahm es
> unsere Fanszene mit den Verkleidungen nicht mehr ganz so genau und griff
> eher halbherzig in den Kleiderschrank, sodass diese Tradition folgerichtig
> irgendwann ganz verschwand. Damals sorgte das Motto „Zecken on tour“ aber
> für Furore und wurde bei allen Mitfahrer
*innen des Sonderzuges fantastisch
> angenommen. Ein Ausschnitt aus der Gazzetta nimmt euch mal wieder mit:
>
> [Bild 3]
>
> „Die Kostüme der Mottofahrt übertrafen sich selbst und natürlich war auch
> der Habitus der Kluft angepasst. So zu sehen in der Fürther Innenstadt, als
> einige Leute wegen Bierklau aufgeschrieben werden sollten und sich von allen
> Seiten der Pöbel in Assel-Outfits bedrohlich näherte. Die Bullen waren flugs
> verschwunden. Stark! Auf alle anderen Ausfälle, von rotem Rauch unterm
> Biergartenschirm, über Fahrradfahren in der Kneipe und der Verkleidung
> angemessene Gesänge will ich hier gar nicht im Detail eingehen. […]
> Immerhin hatten wir zwischen Ankunft und Anpfiff 8 (?) Stunden und der Sankt
> Pauli Mob hatte mehrere Marktplätze und Kneipen mit Aussenbereich in
> Beschlag genommen“ (La Gazzetta d‘ Ultrà 141, S. 8f.).
>
> Beim Spiel ließ der FCSP später rein gar nichts anbrennen und sorgte mit
> einem 4:1 Auswärtssieg für den wohl entspanntesten Aufstieg aller Zeiten.
> Stark emotinal war das alles aber natürlich trotzdem: „Die Euphorie, die
> spätestens beim Abpfiff vollends das Ruder übernommen hatte, hat mich glatt
> zum Heulen gebracht. Muss ich ganz ehrlich sagen, hätte ich nicht erwartet.
> Leute, die sich Stücke aus dem Rasen schneiden, um sie zu Hause
> einzupflanzen, oder direkt vor Ort zu essen (!), sich in den Armen hängende
> Knäuel und einige, die einfach still am Rand stehen und alles auf sich
> wirken lassen. Diese Mischung aus selber allen um den Hals fallen und
> anderen einfach bei ihrer Freude zuzusehen hat die Stunden nach dem Spiel
> für mich wirklich ganz besonders gemacht. Falls ich jemals jemandem erklären
> muss, wie sich Freudentaumel anfühlt, werde ich an diesen Abend denken“ (La
> Gazzetta d‘ Ultrà 141, S. 5).
>
> [Bild 4]
>
> ** USP Saisonrückblick 2015/2016
> - ------------------------------------------------------------
> „Einmal kommt die Zeit und dann spielen wir europaweit, FC Sankt Pauli...“
> Was überwiegend unseren Träumen vorbehalten ist, wurde im Sommer 2015 nach
> mehreren Jahren mal wieder Realität. Der magische FC trat zu einem
> internationalen Testspiel beim BK Frem in Kopenhagen an, einem kleinen
> linken Verein aus Kopenhagen. Mehrere Busse starteten in die Nacht und bei
> Sonnenaufgang auf der Fähre durch das Fehmarnbelt wachten wohl die letzten
> auf, rieben sich verwundert die Augen und wurden sich gewahr, dass das nicht
> nur der Geruch von salziger Meeresluft, sondern von einem internationalen
> Spiel war. Wir fühlten uns wie die Größten der Welt - oder zumindest wie
> coole italienische Ultras auf der Überfahrt nach Sardinien oder Sizilien. Am
> Schwimmbad mitten im Hafenbecken Kopenhagens kamen dann wohl alle auf den
> Geschmack solcher Ansetzungen. Der lockere und gute Tifo beim Testspiel
> rundete einen unvergesslichen Ausflug ab. Das konnten auch nicht die
> blau-schwarzer Kopenhagener mit ihren Nägeln auf dem Rasen verhindern. Nur
> wenig später stand eine richtige Premiere ins Haus: Denn beim ersten
> Heimspieltag gegen Bielefeld war es vollbracht... Mit der Einweihung des
> fertig ausgebauten Millerntors erreichte unser Verein einen Meilenstein, den
> sich wohl viele kaum erträumt hatten. Nicht nur aufgrund der Skepsis
> gegenüber einem modernen Stadion, sondern auch wegen der neun Jahre Bauzeit
> im laufenden Betrieb. Der stetige Wandel hatte diesen einen Aha-Moment
> bisher verhindert. Doch an diesem Spieltag, als anlässlich des ersten Spiels
> vor fast 30.000 Zuschauern Blockfahnen auf allen vier Tribünenseiten
> emporglitten, von Hand zu Hand gereicht wurden und Stoff- sowie Stimmwellen
> hin- und herwogten, da war allen klar: Das Millerntor ist charmant gewachsen
> und zur Festung ausgebaut worden. Welcome to the hell of Sankt Pauli!
>
> Nach dem fast schon obligatorischen Waschtag vor dem Auswärtskick in
> Karlsruhe ging die Saison weiter mit einer eindrucksvollen Aktion beim FSV
> Frankfurt. Neben der „Bandiera rossa trionferà“-Choreo in Chemnitz handelte
> es sich wohl um das imposanteste Intro in Anlehnung an den politischen
> Kampf. Der komplett in rot gehaltene Gästeblock mit gleichfarbigen
> Rauchsäulen mobilisierte gegen den „Tag der deutschen Patrioten“ in Hamburg:
> „12.9. Hamburg bleibt rot“. Der versuchte Aufmarsch an besagtem Tag wurde
> natürlich für die Nazis zum Debakel. Ein wichtiges Zeichen in einer Zeit, in
> der auch das widerliche Phänomen HoGeSa („Hooligans gegen Salafisten“)
> seinen kurzen Spuk in verschiedenen Städten verbreitete und Valentin in
> Untersuchungshaft saß, weil er einen Bremer Nazi-Hool verprügelt haben soll.
>
> Als in Hamburg der Winter Einzug hielt und uns nur der Gedanke an den
> Aufstieg unter Trainer-Liebling Ewald Lienen wärmte, ließ der
> Repressionsapparat im Viertel viele Gesichter schockgefrieren: Es hagelte
> mehr als 80 Stadionverbote für die Lübeck-Chose. Sie datierte zurück auf
> Juli 2015, also zwischen dem Testspiel in Dänemark und dem Saisonauftakt,
> als ein stattlicher Haufen Sankt Paulianer das Regionalligaspiel der
> Männer-Zwoten beim VfB Lübeck besuchen wollte und in einer unübersichtlichen
> Situation die Haupttribüne anstelle des Gästeblocks stürmte. Mit einer so
> großen Zahl an Stadionverboten war die Südkurve noch nie konfrontiert
> gewesen. Beim Auswärtsspiel in Kaiserslautern flaggte der Gästeblock
> komplett verkehrt herum an und brachte auf der Anreise den spontanen Hass
> auf die Staatsmacht zum Ausdruck: „Bundesweit aus Stadt & Stadion verbannt -
> Mittelfinger hoch gegen jedes Bullenschwein im Land“. Nachdem sich einmal
> gerappelt, Aufgaben und Rollen umverteilt und bei der 15 Jahres-Feier des
> Wilder Westen Sankt Pauli der Kopf freigepustet wurde, war die Direktive der
> restlichen Saison klar: Wir sind „UnStoPpable“! Die Choreo visualisierte die
> nicht nur sinnbildlichen Mittelfinger und ließ die angelegten Ketten
> sprengen. Vor dem Spiel gegen Red Bull Leipzig wiederum nähte ein Freak,
> abgebildet auf einem Riesen-Doppelhalter, sozusagen „live“ eine „Diffidati
> con noi“-Blockfahne, die sich aus der Nähmaschine in den Block ergoss.
> Originell und ausdrucksstark!
>
> Solche Aktionen bewiesen, dass wir trotz allem immer eine Handbreit Wasser
> unterm Kiel hatten und haben werden. Eine ähnliche Symbolwirkung hatten die
> Post-Spiel-Spaziergänge durch das Viertel inne. Hier brachte regelmäßig eine
> breite Masse, die weit über die aktiven Gruppen hinausging, den Diffidati
> ihre Verbundenheit und bedingungslose Solidarität zum Ausdruck. Obwohl diese
> Märsche immer wieder auch selbst Konfliktpotential mit den Schergen
> aufwarfen, ließen sie die gesamte Fanszene eng zusammenstehen. Unsere
> Freundschaften waren in diesen Monaten enorm wichtig - auch weil diese
> teilweise ähnliches erlebten. So hatten etwa die Münchner:innen nach deren
> Schalke-Auswärtsspiel ebenfalls zahlreiche SVs für die Boxerei hinter der
> Nordkurve fressen müssen. Die mutmachenden Choreos in der Südkurve München
> und Sankt Pauli ergänzten sich dabei gut: „Gemeinsam halten wir den Kurs,
> egal wie stark die Stürme sind“ und „Gemeinsam finden wir den Weg aus
> dunklen Zeiten“ waren die Botschaften der Schickeria München an uns und
> umgekehrt.
>
> Kurz vor Saisonende unternahm die Fanszene eine Fahrradtour zum
> Frauen-Pokalfinale zwischen Sankt Pauli und Bergedorf, um den
> Stadionverbotlern einen gemeinsamen Spielbesuch zu ermöglichen. Beim grande
> Saisonfinale der Herren wiederum sollte der Fokus noch mal zurück auf Verein
> bzw. Mannschaft gelenkt werden. Mit einer Konstruktion aus Holzbalken,
> zwischen die Luftballons gespannt waren und das Gründungsjahr unseres FCSP
> inkl. Outlines bildeten, verabschiedeten wir uns aus der Saison 2015/2016.
> Sportlich sprang ein guter 4. Platz heraus, wenngleich mit deutlichem
> Rückstand auf die Aufstiegsplätze. Sicherlich hatten wir uns nach der ersten
> Halbserie in den Top 3 mehr erträumt, doch nicht jeder Traum kann Realität
> werden. „Ich liebe dich, ich träum von dir, in meinen Träumen bist du
> Europacupsieger...“
>
>
> ** Streetart
> - ------------------------------------------------------------
>
> [Bild 5, 6 und 7]
>
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