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Datum: Tue, 14 Sep 2021 16:39:24 +0000 Von: Südkurve Sankt Pauli mitgliederinfo@ultra-stpauli.de Betreff: Es geht wieder los, # pimmelgate, der Blick zurück ...
** Moin Südkurve,
es ist so weit: Der Moment, auf den wir seit über 1,5 Jahren warten, ist endlich da. Wir können unsere geliebte Südkurve endlich wieder mit unseren Farben und Liedern zum Leben erwecken – Fankultur am Millerntor ist zurück! Warum wir uns entschieden haben, wieder aktiv im Stadion aufzutreten und wie die nächsten Spieltage ablaufen werden, lest ihr in der folgenden Stellungnahme. Außerdem äußern wir uns zum #pimmelgate rund um Innensenator Andy Grote. Für viele wird sich der Stadionbesuch am Wochenende surreal und ungewohnt anfühlen. Ähnlich ging es einigen Personen aus unserer Kurve, als die neue Südkurve im Jahr 2007 eröffnet wurde. Passend dazu möchten wir uns mit euch an diesen besonderen Tag zurückerinnern. Abschließend stellen wir euch unseren kommenden Gegner Ingolstadt und seine Fanszene vor. Ein paar Bilder aus den Straßen unserer Stadt gibt es auch noch zu sehen.
Wir sehen uns im Stadion!
Auf geht´s Kurve der Ultras!
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Es geht wieder los!
Wir haben seit Beginn der Pandemie und der Auswirkungen auf den Stadionbesuch zwei Mal unsere Gedanken mit euch geteilt und unsere Beweggründe für den gewählten Umgang dargelegt. Dies möchten wir abermals tun, da sich die Rahmenbedingungen rund um die Spiele des FC St. Pauli maßgeblich verändert haben und wir nach aktueller Bewertung und Entwicklungen endlich die Möglichkeit sehen, zum Heimspiel gegen Ingolstadt ins Stadion zurückzukehren.
Es bestand selbstverständlich immer der Wunsch, Lösungen zu finden und wir waren dazu stets mit den Vereinsoffiziellen im Austausch. Ausgangspunkt ist nun die aktuelle Entwicklung, dass im Rahmen eines Corona-Schutzkonzeptes wieder eine große Anzahl Fans zugelassen werden kann. Fünfzig Prozent Auslastung bedeutet in unserem Fall, dass im Grunde alle Fans mit Dauerkarten und Saisonkarten wieder teilhaben können. Dies - in Kombination mit der weitgehenden Erfüllung unserer weiteren Wünsche und Rahmenbedingungen - bietet die Möglichkeit, in unsere Kurve und unser Stadion zurückzukehren.
Im Folgenden möchten wir einzelne Punkte und Vereinbarungen aufgreifen.
Wie oben bereits erwähnt, sorgen der hohe mögliche Auslastungsgrad und die gelockerten Hygienevorschriften dafür, dass ein Stadionerlebnis möglich wird, in dem die Fan- und Tribünenkultur, wie wir sie als elementar für den Fußball ansehen, wieder möglich ist. Nahezu alle Dauerkarten- und Saisonkarteninhaberinnen und -inhaber haben die Möglichkeit, ein Ticket zu bekommen. Die Stehplätze der Südkurve werden nach aktuellen Planungen gegen Ingolstadt nahezu komplett gefüllt und Ultras ist auch im Stadion wieder möglich!
Es gibt keine Restriktionen bei Fanmaterialien oder der Bewegungsfreiheit in der Kurve. Außerdem sind wir uns völlig mit dem Verein einig, immer die maximal mögliche Anzahl an Gästefans zuzulassen.
Die zur Corona-Nachverfolgung nötigen Personendaten dieser Tickets werden bei unserem Verein vorgehalten und Bullen haben keinen Zugriff darauf – eine Tatsache, die uns bei dem absurden Vorgehen der „Sicherheitsbehörden“ entspannt. Der Verein wird des Weiteren an den jeweiligen Gastverein herantreten und ermöglichen, dass die Daten von Gästefans weitestgehend beim jeweiligen Gastverein gespeichert werden.
Wir werden kritisch begleiten, wie diese Rahmenbedingungen sich entwickeln. Es bleibt eine dynamische Situation, von der niemand weiß, wie sie sich entwickeln wird. Auch auf Basis von Diskussionen mit vielen Gruppen und Einzelpersonen werden wir die kommenden Entwicklungen abwägen und danach handeln. Dies betrifft zudem Auswärtsspiele. Natürlich zieht es uns in die Gästeblöcke der Liga – es bleibt aber leider kurzfristig nur die Einzelfallbeurteilung, ob die jeweiligen Bedingungen es sinnvoll erscheinen lassen, zu fahren. 200 Gästekarten und Maskenpflicht tun das in der Regel nicht. Mit der von der Stadt vorgegebenen 2G-Reglung ist es leider immer noch nicht möglich, dass wirklich allen das Kurvenerlebnis ermöglicht wird. Daran ist niemand außer dieser beschissenen Pandemie schuld und daher soll es wichtige Entwicklungen für Gruppe und Fanszene nicht dauerhaft blockieren
war immer bewusst, dass wir vermutlich noch Jahre warten müssten, bis wirklich „alle“ wieder unbeschwert dabei sein können. Wir rufen euch auf, euch testen zu lassen bevor ihr ins Stadion geht - auch wenn es nicht vorgeschrieben sein wird. Es ist solidarisch und in der Kombination der beste Schutz für alle Vulnerablen, die auf ein sicheres Stadionerlebnis angewiesen sind.
Gegen Ingolstadt sollen die Stehplätze der Südkurve das erste Mal wieder ihre Magie versprühen. Die Umbrüche und Herausforderungen der Pandemie haben außerdem einen angeregten Austausch mit dem Verein über die Weiterentwicklung des Fankurven-Konzeptes vorangetrieben und die Idee konkretisiert, nach oben auf die Sitzplätze zu wachsen. Wir sind hierzu mit allen beteiligten Parteien in Gesprächen und fokussieren, dass wir in naher Zukunft unter den genannten Voraussetzungen ein Pilotprojekt mit unseren Vorstellungen umsetzen können. Hierzu gibt es zur gegebener Zeit weitere Informationen.
Unsere Herzen brennen! Diese Saison hatte schon so viele Glücksmomente, doch das Beste kommt noch! Noch mehr als sonst besteht die Erwartung an jede und jeden, der/die in die Südkurve geht, alles zu geben und sich daran messen zu lassen.
Das genaue Prozedere der Ticketvergabe könnt ihr aus der Kommunikation des Kartencenters vom Verein entnehmen. Solltet ihr darüber keine Karte beziehen können, wendet euch an ** home@ultra-stpauli.de (mailto:home@ultra-stpauli.de) . Auch Personen, die einen Dauerauftrag bei uns haben, müssen sich bitte per Mail melden.
ST. PAULI! ULTRAS! SÜDKURVE!
Ultrà Sankt Pauli, September 2021“
#pimmelgate
Die meisten konnten es dem amüsierten Internet und der allgemeinen Presse schon entnehmen: Andy G., seines Zeichens Innensenator der Herzen und Polizeiliebling, sorgte in dieser Woche für weltweite Furore.
Ob er womöglich eine heimliche, internationale politische Karriere anstrebt, um ** #pimmelgate auch in Washington - https://www.washingtonpost.com/world/2021/09/09/pimmelgate-german-politician...
Was war geschehen? Ein Twitter-User aus der Fanszene des FCSP hatte vor einigen Monaten unter einen Tweet von Grote den Satz “Du bist so 1 Pimmel” kommentiert. Sicherlich keine formvollendete Kritik, aber bestimmt auch kein Grund für eine ** Hausdurchsuchung - https://twitter.com/pauli_zoo/status/1435494328894431233 Genau die veranlasste der beleidigte Innensenator aber.
Glücklicherweise ging der Schuss gehörig nach hinten los und Grote wurde kurzzeitig zum Gespött der Öffentlichkeit und der Hashtag “pimmelgrote” trendete zwischenzeitlich auf Platz 1 der Twitter-Charts.
Wie viele von Euch sicherlich schon mitbekommen haben, haben wir und auch weitere Teile der Fanszene auch mit Spruchbändern auf den Vorfall reagiert.
Was man bei all dem amüsanten Gewitzel über Peniswitze aber nicht vergessen darf: Ein hochrangiger Politiker nutzt hier seine Macht schamlos aus, weil er sich persönlich beleidigt fühlt. Das sind Szenarien, die eigentlich eher in irgendwelche autoritären Regime als in einen demokratischen Rechtsstaat passen (sollten).
Und es ist gewiss nicht das erste Mal, dass Andy Grote negativ auf sich aufmerksam macht. Vor allem seine Rolle bei G20 und der mit dem Gipfel einhergehenden Polizeigewalt führte damals zu ** Forderungen nach einem Vereinsausschluss: https://www.magischerfc.de/2017/07/andy-g-und-der-fcsp/
Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie schnell Fußballfans Opfer von staatlicher Repression werden können, weswegen wir an dieser Stelle noch einmal auf die ** Tipps der BWH - https://www.braunweissehilfe.de/erste-hilfe/erste-hilfe-kurz-knackig/ zum Umgang mit solchen Situationen hinweisen wollen.
Merchandise
Der Verkaufsstand in der Südkurve bleibt erstmal geschlossen. Durch die anhaltende Pandemie-Situation benötigen wir erst mal eine genaue Einschätzung, wie groß der Andrang in der Kurve selbst ist und wie genau wir Warteschlange, Abstände, Bezahlung etc. handhaben können. Sticker könnt ihr nach wie vor im Fanladen kaufen.
Der Blick zurück
Etliche Monate lang begegnete uns bei den pandemischen Spielen eine weitestgehend leere und farblose Südkurve, die eigentlich seit nunmehr 13 Jahren der Stimmungsmotor am Millerntor ist. Im Vergleich zu anderen Fankurven ist die Süd dabei vergleichsweise jung. Dennoch haben vermutlich viele jüngere Kurvengänger:innen nie einen anderen Standort von USP kennengelernt. Heute möchten wir daher auf das erste Spiel in der heutigen Südkurve zurückblicken. Im November 2006 verkündete USP erstmals, wohin die Reise gehen sollte: „Ab in den Süden - die Kurve der Ultras“. Ziemlich genau ein Jahr darauf und mehr oder weniger überraschend verkündete der Verein am 11.11.2007, wenige Tage vor dem Heimspiel gegen den FC Augsburg, eine Teilöffnung der Südkurve - ähnlich wie in den heutigen Tagen. Damals war es jedoch nicht das Gesundheitsamt, sondern die Baubehörde und der DFB, die tatsächlich 1500 Zuschauer:innen erlaubt hatten, den Rohbau Südkurve zu betreten und für Stimmung zu sorgen. In der Gazzetta d‘Ultrà, damals Sprachrohr von USP, wurde dieser emotionale Moment wie folgt in Worte gefasst: „Peng! Digger, guck ma! Das wird alles uns gehören! Fast überrumpelt stehst du da und kannst es gar nicht glauben. Fast 20 Jahre wartete ich jetzt schon drauf – endlich Heimspiele von einem würdigen Platz aus verfolgen. Keine fuckin‘ Giftschlackedreckstraversen mit kaum messbarer Steigung mehr. Endlich wieder hinter dem Tor, dort wo Ultras hingehören. Keine erzwungene Randlage mehr, die so unendlich viel verpuffen ließ. Natürlich fehlt jetzt vorläufig die Vertrautheit der Umgebung, die liebgewonnenen Eigenheiten und der Charme der Baufälligkeit. Es regiert grau statt braun und alles ist noch arg provisorisch in der neuen Heimat, doch das omnipräsente Wohlgefühl der Satisfaktion ob des Erreichten und der enormen gewonnenen Vorteile für uns als Gruppe und den Heimspielsupport in Gänze überwiegt natürlich immens“ (Gazzetta d‘ Ultrà Nr. 98, 30.11.2007). Schwer vorstellbar alles? Nachfolgendes Video sollte diesen für uns alle so richtungsweisenden Schritt zu einer großen und farbenfrohen Kurve zumindest ansatzweise visuell nachzeichnen können: ** https://www.youtube.com/watch?v=G_dB6EOS6k4
Gegnervorstellung Ingolstadt
Wir haben keine Gegner mehr? Drum bringt uns… nein, nicht Ingolstadt! In der hochgejazzten „besten 2. Bundesliga aller Zeiten“ gibt es sicherlich weitaus klangvollere Namen als den des FC Ingolstadt 04 und seiner Fanszene. Wir werfen dennoch einen fixen Blick auf unseren nächsten Widersacher – selbst wenn es euch vielleicht nur bei der nächsten Runde „Stadt, Land, Ultra“ einen Mehrwert bringt… Die Südtribüne Ingolstadt setzt sich seit 2008 aus der Hauptgruppe „Supporters Ingolstadt“ (SI) sowie der „Black Red Company“ (BRC) zusammen. Doch Achtung! Die aktiven Gruppen der Ingolstädter Fanszene haben die Selbsttitulierung als Ultras mit dem Hinweis auf ihre geringe personelle Größe für eine lange Zeit komplett vermieden. Lediglich die Supporters Ingolstadt bezeichnen sich seit kurzer Zeit auf ihrer Webseite als Ultras.
Die Black Red Company kündigte außerdem im Jahr 2019 an, von ihrer geteilten Führungsposition zurückzutreten und neuen Gruppen den Vortritt zu überlassen. Das ließen sich einige Anhänger nicht lange sagen und fanden sich zur „Bande 8070“ zusammen: Ins Auge fiel diese bis dato aber nur mit der eigentümlichen und in Deutschland wohl einzigartigen Farbkombination violett-schwarz-weiß. Werturteile mal außen vor gelassen, dürfte es zumindest Einigkeit darüber geben, dass die mit den Supporters Ingolstadt befreundete Gruppe „Supremus Dilectio“ vom SV Wehen in der Kategorie „Ultragruppe“ zählen würde. Bei den amis des MNK 96 (Malherbe Normandy Cop) vom SM Caen aus Frankreich könnte es hingegen Diskussionen darüber geben, ob es sich nun um den Namen einer Ultragruppe oder eines Kurvenkollektivs handelt.
Ein Insidertipp für das „Stadt, Land, Ultra“ wäre außerdem die Gruppe Gioventù Ingolstadt. Noch nie gehört? Die bereits 2006 gegründete Gruppe singt in der Eishockeyhalle für den ERC Ingolstadt. Eine kleine Abordnung der Gioventù war 2019 sogar beim Kurt Landauer-Turnier unserer Freunde aus München eingeladen. Die Fußball- und die Eishockeyanhänger können sich allerdings nicht sonderlich gut riechen. Politisch bedingt ist die Rivalität nicht unbedingt, denn die Südtribüne Ingolstadt bezog 2016 mit dem Spruchband „III. Weg verrecke! Ingolstadt bleibt bunt“ ebenfalls deutlich Position. In der jüngsten Länderspielpause sind die Supporters Ingolstadt übrigens erstmals seit Pandemiebeginn organisiert ins Stadion gegangen. Hinter der „Schanzer“-Zaunfahne mit kleinem SI-Überhänger unterstützen sie die eigenen Amateure im Bayernliga-Spiel gegen den FC Deisenhofen. Angesichts der, wie sie sagen, „neuen Regelungen“ stellt die Gruppe auch einen Auftritt in der 2. Liga in Aussicht. Vielleicht sogar am Sonntag am Millerntor…
Und sportlich? Insgesamt traf unsere Equipe in 14 Ligaspielen auf den FC Ingolstadt 04. 7 Siege stehen auf der Haben-Seite, bei 4 Unentschieden und nur 3 Niederlagen. Nach einer krachenden 0:4-Klatsche im September 2017 – einem Spiel, welches wohl viele von uns noch vor Augen haben dürften – gingen die letzten drei Aufeinandertreffen allesamt mit 1:0 an die Boys in Brown. Das Ziel für Sonntag ist somit klar: Nach anderthalb Jahren wollen wir die Südkurve wieder zum Leben erwecken und die Serie gegen die Autostädter weiter ausbauen. Niemand siegt am Millerntor!
Streetart
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