Moin,
hab grade das folgende auf Europlan-online.de gefunden:
Stellungnahme der VdGD (Vereinigung der Groundhopper Deutschlands) zur Demonstration zum Erhalt der Fankultur am 09.10.10 in Berlin:
http://www.europlan-online.de/index.php?s=news&id=50
Dazu möchte ich einmal meine Gedanken darlegen:
Liest sich gut und die darin aufgezeigte Abgrenzung zu "reisenden Fotografen"unterschreibe ich voll und ganz, wenn ich auch kein "echter" Groundhopper, sondern nur ein einfacher Reisender in Sachen Fußball, bin. Natürlich mache auch ich ein paar Fotos für mein Album, allerdings meist vor dem Spiel eher das leere Stadion und dann auch nur einfach mit meinem, zugegebenermassen etwas leistungstärkeren, Handy. Aber grad auch für Leute wie mich wirds immer schwieriger den klassischen Fussbalfan anzutreffen. Stattdessen trifft man in der schönen, neuen Fußballwelteine gesichtslose, schweigende und konsumierende Menge, wo man auf die Eintrittskarte kucken muß ob man z.B. in Wolfsburg, Hoffenheim oder bei Chelsea ist
Mal aus meinem Nähkästchen: Ich war am letzten Wochenende in den Niederlanden unterwegs (genauer in Veendam und Hardenberg). Dort habe ich die angesprochene gute Unterhaltung mit den heimischen Fans gefunden. Mit den Reisen abseits seines Stammvereins verschaffe ich mir einen Blick über den Tellerrand und versuche mir auf dieser Weise ein eigenes Bild zu machen wie "die Anderen" so ticken. Meist ist, wie in Hardenberg, das Erstaunen der Leute groß, wenn sie hören, dass ich nur für das Spiel ihres kleinen Verein vor Ort bin und man bekommt Einblicke in Strukturen, die man zuhause vom Sofa, im eigenen Stadion oder selbst bei Auswärtsfahrten des eigenen Vereins so nie schaffen würde. Das letztere allein schon deshalb nicht, weil der Asuwärtsmob, so er wie eben auch bei St. Paulifahrten meist üblich, relativ groß wird und daher meist die Ordnungsmacht auf den Plan ruft. Da wird dann eine Fantrennung vorgenommen, oft allein schon aus Angst, dass etwas passieren könnte.
Resultat: Man konsumiert das Spiel und fährt danach wieder nach Hause. Das finde ich schade und ist mir zu wenig.
Fazit: Ich kann es jedem nur empfehlen, mal eine Fahrt abseits der ausgetretenen Pfade zu kleineren Vereinen zu starten. In Nou Camp, Guiseppe-Meazza oder Emirates Stadium ist man einer von x tausend; in Hardenberg, beim SV Barmbek oder am Wiener Sportclub Platz kann man erfahren, was die Leute, für die das Spiel mehr als 2 x 45 Minuten bedeutet, denken und sie ausmacht.
Gruss
Torge Gluecksbear
Der Fussball ist einer der am weitesten verbreiteten religioesen Aberglauben unserer Zeit. Er ist heute das wirkliche Opium des Volkes. (Umberto Eco)