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zur info hir das programm der forschungsstelle für zeitgeschichte hh zur wm.
- -------- Original-Nachricht --------
März 2006
Liebe Freunde und Interessierte der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg,
in unserer aktuellen Vortragsreihe wollen wir einen zeithistorischen Blick auf das allseits hochaktuelle Thema Fußball werfen. Wir laden Sie herzlich ein zu:
_*Fußballtore zur Zeitgeschichte** *_
Fußball ist nicht nur die schönste Nebensache der Welt, sondern auch ein Seismograph politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen, zudem ein Indikator für die Selbst- und Fremdbilder von Nationen. In den Vorträgen werden wir deshalb "klassisch" gewordene WM-Spiele zum Anlass nehmen, um ihre jeweiligen zeitgeschichtlichen Hintergründe näher zu beleuchten.
Wir freuen uns, diese Vortragsreihe erstmals gemeinsam mit dem KörberForum organisieren zu können. Die Vorträge werden in den Räumen des KörberForums am Kehrwieder 12 stattfinden und wir laden Sie ein, die Forschungsstelle für Zeitgeschichte auch dort zu besuchen.
*Dienstag, 28. März 2006 * Dr. Petra Terhoeven (Universität Göttingen)
- Rom 1934 - Fußball-Taumel im Faschismus
- Italien wird durch das Tor von Angelo Schiavo Weltmeister. Zwei Jahre nach den aufwendig begangenen Feierlichkeiten zum
zehnjährigen Jahrestag des 'Marsches auf Rom' gelang es der faschistischen Führung, auch aus der Furßballweltmeisterschaft auf italienischem Boden eine massenwirksame politische Propagandaveranstaltung zu machen. Die neu errichteten Stadien wurden 1934 zur auch international vielbeachteten Bühne für die Selbstdarstellung eines Regimes, das den Sport wie kein anderes zuvor als Integrations- und Disziplinierungsinstrument politisch zu nutzen verstand. Der Vortrag untersucht die durch Mussolini eingeleitete, bis heute für Italien charakteristische enge Verflechtung von Fußball, Medien und Politik und macht deutlich, dass vor dem Hintergrund der massiven Militarisierung der italienischen Gesellschaft im Vorfeld des Äthiopien-Krieges auch der Sport längst seine Unschuld verloren hatte.
*Donnerstag, 06. April 2006* Prof. Dr. Franz Brüggemeier (Universität Freiburg)
- Eine ganz normale Nation? Deutschland und die
Fußballweltmeisterschaft 1954 * 1954 gewann die westdeutsche Mannschaft ganz überraschend die Furßballweltmeisterschaft in der Schweiz und löste in ganz Deutschland eine riesige Begeisterung aus. Mittlerweile gilt dieser Sieg als das eigentliche Gründungsdatum der Bundesrepublik - eine kühne These, die sympathisch klingt, aber (leider?) keine Grundlage hat.
*Montag, 24. April 2006* Dr. Habbo Knoch (Universität Göttingen)
- Ein Schuss, kein Treffer? Das Wembley-Tor von 1966
'drin' war oder nicht: Mit dem mythischen 'Wembley-Tor' kann es bis heute kein anderes aufnehmen. Zentimeter des Zufalls fanden ein solches Nachleben aber nur, weil Tragik und Triumph eines Spiels auf beiden Seiten in Lesarten der jeweiligen Nationene übersetzt wurden. Bereitete das aber vielleicht auch das späte Ende der Nachkriegszeit vor?
*Mittwoch, 10. Mai 2006* Prof. Dr. Christoph Kleßmann (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
- Das Sparwassertor von 1974 - Sieg über den Klassenfeind, Ende der 'Alleinvertretung',
Zufallstreffer oder was sonst?**
** *Was bedeutete der Sieg der DDR-Mannschaft über die hochfavorisierte westdeutsche Mannschaft bei der WM 1974 durch das berühmte tor des Magedeburgers Jürgen Sparwasser in der 78. Minute? Wie gingen die Medien in Ost und West damit um und wie dachten die Deutschen in Ost und West darüber? Welche Folgen hatte es in einer Zeit, als die umstrittene neue Ost- und Deutschlandpolitik sich im innerdeutschen Verhältnis auszuwirken begann? War es letztlich ein folgenloser Zufallstreffer oder hat dieser indirekt sogar der Mannschaft von Helmut Schön den Weg zum Weltmeistertitel geebnet? Hintergründe und kontroverse Meinungen zu diesem Thema sollen in dem Vortrag erörtert werden.
*Dienstag, 06. Juni 2006* Dr. Frank Bajohr (Forschungsstelle für Zeigeschichte in Hamburg)
- 'Mof' versus 'Kaaskopp'.
Betrachtungen zum deutsch-niederländischen Fußball-Nationalismus
sind besondere Emotionen im Spiel. Man denke nur an den nationalen Begeisterungstaumel in den Niederlanden nach dem Sieg über Deutschland bei der EM 1988, die Spuckattacken Frank Rijkaards gegen Rudi völler bei der WM 1990 oder das Lied "Ohne Holland fahr'n wir zur WM", das 2002 in Deutschland zum Sommerhit avancierte. Der Vortrag geht den historischen Hintergründen dieser Rivalität nach, bei der sich wandelnde Selbst- und Fremdbilder von Niederländern und Deutschen eine zentrale Rolle spielen.
Alle Vorträge beginnen um 19.00 Uhr im KörberForum - Kehrwieder 12.
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen finden Sie auch unter www.koerberforum.de
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Meine Webpojekte: http://www.stefan-rosskopf.de/ Wilder Büchertausch: http://kiezkicker.bookcrossing.com/ Wir sollten uns von der Meisterschaft verabschieden und auf Platz drei konzentrieren. Alles andere sind Hirngespinste. (Uli Hoeneß nach der 2:1- Niederlage seiner Bayern am Millerntor)
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Stefan Rosskopf