Moin,
melde mich zurück vom "schwarzen Kontinent". War ja eine Woche in München. Touristisch war, bei bestem Wetter - es war lediglich der Donnerstag verregnet und da gings ins Deutsche Museum - natürlich die Zugspitze das Highlíght (vor allem der Kleine (8) der mitfuhr, war hin und weg).
Nachdem ich die Beiden Freitag morgen denn in den Flieger heim nach Hamburg gesetzt habe, konnte ich mich aber wieder den wichtigen Dingen des Lebens widmen. Mein Fazit der zwei Veranstaltungen, die ich Freitag und Samstag besucht habe: Ich habe das gestern und morgen gesehen.
Am Freitag hatten die Löwenfans und die Freunde des 60er zu einem Happening beim Spiel von 1860 II gegen Wehen aufgerufen und massiv das Spiel beworben. Das ganze hatte eine riesige Resonanz zur Folge und es kamen ausser mir noch 7.003 Zuschauer um diesem Spiel beizuwohnen (darunter handgezählte 20 des bereits aufgestiegenen Gegners aus dem Taunus) und damit für den Erhalt des Stadions an der Grünwalder Str. zu demonstrieren. Das Stadion verkörpert einfach das, was ich liebe: Mitten in der Stadt, Strassen- und U-Bahn erreichbar, große Kurven, eine riesige Gegengerade (mit den Namen Stehhalle, obwohl dort Sitzplätze montiert sind - die allerdings keiner nutzt) und als VIP-Bereich einfach ein paar Sitze vor der Haupttribüne (Hauptunterscheidungsmerkmal zu den anderen Plätzen der Seite, dass dort keine Tribünenpfeile vor der Nase stehen). Die Stimmung war jedenfalls riesig und es gab auch einen recht passablen Support. Leider ist das Stadion mittlerweile sehr baufällig (große Bereiche der Kurven sind bereits gesperrt) und auch diese Aktion wird wohl den Abriss nicht mehr aufhalten können. Immerhin hat München zwei sehr große Stadien und ausserdem haben wohl beide Amateurteams normalerweise nicht so einen riesigen Zuspruch an Zuschauern, sondern er bewegt sich im Rahmen des üblichen für Zweite Mannschaften. Dazu kommt natürlich das es sich bei dem Grundstück um eins in bester Lage handelt, um das wahrscheinlich schon ein Hauen und Stechen entstanden ist, wer da ein Bürohaus bauen darf.
Am Samstag habe ich dann in Fröttmaning die Zukunft des Fußballs gesehen. Erst einmal eine ellenlange Fahrt mit der Ubahn in eine Gegend wo es ausser einem Stadion und diversen dazugehörigen Parkhäusern nichts zu geben scheint.Vor dem Stadion ein paar mobile Biergärten (nach dem Spiel waren die auch weg). Im Stadion dann, dem aus dem Fernsehen bekannten roten Gummiboot, ging dann nichts ohne die Arenacard. Für alle Getränke oder Essen brauchte man so eine Karte, die man vorher mit entsprechenden Beträgen aufladen muss. Das einzige, wo man wohl noch mit echtem Geld direkt bezahlen konnte, waren die diversen Bayernfanshops. Vor, während und auch nach dem Spiel sah man dann auch sehr viele Menschen mit riesigen Plastiktüten des "Bayern-Mage-Stores" rumlaufen, die da für sich und ihre lieben, groß eingekauft haben.Ich hatte einen Platz im Mittelrang der Südtribühne und fühlte mich irgndwie völlig entkoppelt von allem (nein ich hab keine Kräuter mit halluzinogenen Wirkungen geraucht) und kriegte nur die Mitglieder des Bayernfanclubs Neumarkt 78 (oder so ähnlich) mit. die immer wieder was riefen, was aus meiner Sicht sich anhörte wie Einzelkämpfer. Im großen und ganzen für mich eher langweilig und man wird im Prinzip permanent zugemüllt mit Easylistening-Mucke und dauernden Werbejingles. Positiv war, dass mein Kollege, der die Karte besorgt hatte, mir den Eintritt geschenkt hat, so dass ich dafür keine 30 Euronen abgedrückt habe.
Zum interessanten Teil - ein Auftritt der Schickeria - komme ich nochmal in einer extra Mail.
Gruß
Torge Gluecksbear
Heimat ist da, wo das Herz weh tut! (von einem Plakat im 60er Stadion)