Date: Tue, 28 Sep 2004 13:50:47 +0200 From: "Fanladen St.Pauli" fanladen@gmx.de To: "Fanladen St.Pauli" fanladen@gmx.de Subject: Newsletter Oktober 2004
Liebe Newsletter-Gemeinde, sportlich geht es in letzter Zeit wieder bergauf und dem Wiederaufstieg eigentlich nix mehr im Wege. Die Zustände in Teilen der Fanszene sind allerdings immer noch dritt- wenn nicht sogar achtklassig. Sachbeschädigungen, Urinieren in Regelzüge oder Zubringerbusse, asoziales Verhalten im Vollsuff, unterirdische Lieder und schwulenfeindliche Rufe begleiten die Heim- und Auswärtsspiele der letzten Monate. Wir werden weiterhin dagegen steuern aber wir sind auch nicht die Fanpolizei. Die Fanszene muss sich selbst bereinigen und unter Kontrolle halten, das kann keine Obrigkeit³ oder Organisation für andere machen. Eingreifen, die Kurve selbst gestalten als sich im Stillen darüber aufregen, es hinnehmen oder nur im Internet zu meckern. Apropos Internet. Wir werden weiterhin unsere Angebote, aktuellen Informationen auf unserer Internetseite www.stpauli-fanladen.de und per Newsletter präsentieren, das Forum www.stpauli-forum.de allerdings werden wir aus Zeitgründen und schwindender Lust nicht mehr so oft und aktuell besuchen. Also wenn Ihr Fragen oder Wünsche habt schaut vorbei, ruft uns an oder schickt uns eine mail.
Die aktuellen Neuigkeiten aus dem Fanladen:
St. Pauli-Fans zu präsentieren und bekannter zu machen. Dafür benötigen wir 15 freiwillige HelferInnen, die an den Aufgängen in Ihren Stadionbereichen vor dem Spiel (13.00 bis 14.00 Uhr) die Flyer verteilen. Meldet Euch bei uns im Fanladen.
Am Abend vor dem Heimspiel (Freitag, 1. Oktober 2004) findet im Indra-Club (Kleine Freiheit, neben dem Grünspan) ein Konzert der Skinheads St. Pauli mit den Hotknives statt. Vorverkauf 11 Euro (noch bis Donnerstag im Fanladen oder Jolly Roger) oder 13 Euro an der Abendkasse.
Dienstag, 5. Oktober 2004 Das Nachholspiel bei den Amateuren von Borussia Dortmund wurde jetzt auf Dienstag, 5. Oktober 2004 um 19.30 Uhr terminiert. Die Eintritts- und Busfahrkarten behalten Ihre Gültigkeit. Bitte meldet euch aber umgehend per Telefon oder mail ob ihr auch am Dienstag mitfahrt oder die Plätze in den Bussen frei werden. Bis Samstag (Spieltag gegen Fortuna, wir haben geöffnet von 11.00 bis 13.00 Uhr und nach dem Spiel noch bis ca. 20.00 Uhr) müssen ansonsten die Busfahrkarten und Eintrittskarten zurückgegeben werden falls Ihr Euer Geld zurückhaben wollt.
Abfahrt der Busse am Dienstag, 5. Oktober 2004 ist um 12.30 Uhr vom Clubheim St. Pauli Fahrpreis für NeubucherInnen: 20 Euro normal und 17 Euro für AFM-Mitglieder. Eintrittskarten kosten 6,60 Euro für einen Stehplatz normal.
Lohmühle. Wir empfehlen die Nutzung der Regionalzüge der Deutschen Bahn. Hinfahrt: Möglichkeit 1: 11.05 ab Hamburg HBF Gleis 7b mit RE 11434. 11.53 Lübeck HBF Möglichkeit 2: 12.05 ab Hamburg HBF Gleis 7b mit RE 11436, 12.53 Lübeck HBF.
Rückfahrt: 17.07 ab Lübeck HBF Gleis 9 mit RE 11447, 17.56 Hamburg HBF.
Am günstigsten ist es eine Kleingruppenkarte im Schleswig-Holstein-Tarif zu lösen. Die erhaltet ihr an den Fahrkarten-Automaten der Deutschen Bahn oder im Reisezentrum. Dafür müsst ihr Hamburg und Lübeck eingeben und das ganze als Kleingruppe und dann kostet die Fahrt für bis zu 5 Personen nur 20,90 Euro hin und zurück.
Eintrittskarten erhaltet Ihr bei uns bis einschließlich Dienstag, 5. Oktober 2004.
Dieses Spiel wird (laut Aussagen von Offiziellen des SV Werder) definitiv nicht am Samstag, 23. Oktober 2004 stattfinden, da der SVW an diesem Tage im Weserstadion gegen den 1. FC Nürnberg spielt. Wahrscheinlich wird es auf den Sonntag hinauslaufen, da vor dem Bundesliga-Spiel der Rasen noch geschont werden soll (spricht gegen Freitag). Genaueres Anfang nächster Woche. Auf einem Sonntag werden wir auch nach Bremen die Regelzüge der Deutschen Bahn nutzen.
Hamburg "Versteckspiel - Der Nazis neue Kleider " am Donnerstag, 14. Oktober 2004 im Kölibri am Hein-Köllisch-Platz um 19.00 Uhr, Einlaß ab 18.00 Uhr (Kaffee und Kuchen), Eintritt frei.
Der Kleidungsstil bei den Rechten verändert sich ständig. Das betrifft auch die Rechten, die zum Fußball gehen und bei unseren Spielen auftauchen. Wir wollen mit dieser Veranstaltung aufklären, sensibilisieren und Gegenstrategien vermitteln.
Falco Schuhmann vom "Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungs -zentrum Berlin"fasst für Antifa InfoPool zwei Vorträge zusammen. "Unter den Neonazis herrscht ³Bewegung²: Neonazistische ³Hatecore²-Anhänger mit Piercings und Spitzbärten, Rechtsrock-³Girlies² mit bunten Haarsträhnen, Kameradschaftsaktivisten und -aktivistinnen im ³Autonomen-Look², die unter der schwarzen Fahne marschieren. Die bisher typische Symbolik von Stahlhelm und Frakturschrift weicht poppigen Bildern, Tribals oder Flammenzeichen. In anderen Teilen der Szene unübersehbar ist der Trend zu einem ³normalen² Outfit, in dem die Codes und Symbole allenfalls dezent getragen werden. Der glattrasierte, mit Aufnähern überpflasterte Skin ist endgültig zum Klischeebild verkommen. Dies alles sind sichtbare Zeichen von sozialen Differenzierungsprozessen in der neonazistischen Jugendkultur. Doch von einer Auflösung kann keine Rede sein, vielmehr von einer dynamischen Entwicklung, in der die unterschiedlichen Stile unter der ideologischen Klammer von Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus koexistieren.
Die Einschätzung darüber, was sich heute in der Neonaziszene abspielt und wohin das führt bzw. führen kann, ist jedoch Grundlage für zukünftige antifaschistische Strategien.
Auf der Veranstaltung wollen wir die stilistischen Entwicklungen anhand von Folien verdeutlichen und analysieren. Wahrheiten werden dabei nicht geboten. Vielmehr wird der Referent verschiedene Thesen als Impulse für die gemeinsame Diskussion vorstellen."
KÖLIBRI/GWA St. Pauli-Süd, Hein-Köllisch-Platz 12, 20359 Hamburg S-Bahn Reeperbahn, Ausgang Silbersackstr. oder U-Bahn St.Pauli.
In der Südkurve des Millerntor-Stadion des FC St. Pauli befindet sich ein Gedenkstein zur Erinnerung an die Opfer von 1914-1918 und 1939-45. Die Personengruppe, der dort gedacht wird ist uns zu kurz und allgemein gehalten. Aus diesem Grunde werden wir, im Rahmen der 5. FARE Aktionswoche gegen Rassismus und Diskriminierung im Europäischen Fußball (findet statt vom 14. bis 26. Oktober 2004, siehe www.farenet.org), eine weitere Gedenktafel produzieren und aufstellen. Damit wollen wir, der Fanclub-Sprecherrat und der FC St. Pauli den Opfern der Nazidiktatur gedenken (Text der Tafel: Zum Gedenken an die Mitglieder und Fans des FC St. Pauli die während der Jahre 1933 bis 1945 durch die Nazi-Diktatur verfolgt oder ermordet wurden.³). Vielen Dank an den St. Pauli-Fan Tobias A., der die Tafel für uns produziert.
Die offizielle Eröffnung wird am 9. November 2004 zur Erinnerung an die Reichsprogromnacht mit VertreterInnen des Fanladen St. Pauli, des Fanclub-Sprecherrat der organisierten Fanclubs des FC St. Pauli, des Präsidium des FC St. Pauli und des VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) stattfinden.
Der Nachwuchs fehlt, die Fanszene wird immer älter. Auf Initiative des Fanladen St. Pauli wird ab Anfang November junge Leute ans Millerntor geholt, um sie als zukünftige Fans zu gewinnen. Der FC St. Pauli wird zu jedem Heimspiel jeweils zwei Schulklassen auf die Haupttribüne einladen Dafür suchen wir Fans, die diese Schulklassen abwechselnd begleiten und die Fragen über unseren FC beantworten und somit für neue Fans am Millerntor sorgen. Meldet Euch zahlreich im Fanladen.
Flora Open borders and the right to stay! Solikonzert für das Café Exil mit: // High Gain District (Rock) // Fiddelaltermolk (Irish-/Middelalterfolk) // About-Face (Old School Hardcore) // Surfits (Ska-Punk) // X-blender (New 80ies Punk) // Einlass 21:00. Erste Band um 22:00 (wirklich!). Kostet 5 Euro.
Das Café Exil ist ein Projekt zur Unterstützung von Flüchtlingen und existiert seit 1995. Unser Laden befindet sich direkt gegenüber der Ausländerbehörde und wir bieten Hilfesuchenden Beratung an. Außerdem begleiten wir sie zu Behördenterminen und vermitteln ihnen sachkundige Anwälte/innen oder spezielle Beratungsstellen.
Um politisch unabhängig handeln zu können finanzieren wir uns ausschließlich durch Spenden und keine/r der MitarbeiterInnen wird bezahlt.
Solidarisch gegen bundesweite Stadionverbote Stoppt die Repression gegen Fußballfans
Um den ausufernden bundesweiten Stadionverboten auch praktische Solidarität entgegenzusetzen, hat der Fanclubsprecherrat jetzt ein Spendenkonto eröffnet.
Wie in der Vergangenheit mehrfach berichtet, hat die Anzahl der bundesweiten Stadionverbote in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Dies, obwohl ehemals als Instrument gegen Hooligans propagiert, diese kaum noch davon betroffen sind Heute treffen Stadionverbote den normalen Fan und ihre Anlässe werden immer banaler und willkürlicher. In der Praxis der Verhängung von bundesweiten Stadionverboten hat sich gezeigt, dass es jede und jeden treffen kann. Zur falschen Zeit am falschen Ort und dann noch mit den falschen Leuten unterwegs schon kannst auch du betroffen sein.
Die Möglichkeiten sich dagegen zu wehren sind sehr beschränkt. In der Regel bleibt nur der Klageweg vor einem ordentlichen Gericht, was nicht nur teuer ist, sondern in der Regel auch sehr lange dauert. Die Handhabung der Stadionverbote steht weit hinter demokratischen Gepflogenheiten zurück. Dass jedem strafrechtlich Verfolgten verbürgte Recht auf Anhörung findet hier nicht statt. Der Rechtsgrundsatz Im Zweifel für den Angeklagten ist den Verantwortlichen nicht bekannt. (Wer sich ausführlicher über die Thematik informieren möchte, kann dies unter www.profans-stpauli.de tun. Ebenso stehen Fanclubsprecherrat und Fanladen für Fragen jederzeit zur Verfügung.) Hinzu kommt, dass die Betroffenen auch häufig unter strafrechtlicher Verfolgung zu leiden haben und/oder mit Schadensersatzforderungen konfrontiewrt sind. Selbst wenn wir zu Grunde legen, dass mensch einen Fehler gemacht hat, können diese Folgen gerade junge Menschen schon früh finanziell ruinieren. Ganz abgesehen von den psychischen Folgen für die Betroffenen, die häufig ihr Fehlverhalten einsehen und es nicht wiederholen werden.
Aus diesem und vielen anderen Gründen hat der Fanclubsprecherrat das unten angeführte Spendenkonto eröffnet. Wir wollen mit den eingehenden Spenden so umfassend wie möglich helfen. Dies bedeutet, dass nicht nur Anwalts- und Gerichtskosten anteilig übernommen werden sollen, sondern auch bei eventuellen Geldstrafen oder Schadensersatzforderungen Hilfe geleistet werden. Verwaltet und verteilt wird das Geld von einem Gremium bestehend aus Fanclubsprecherrat, Fanladen und Pro Fans.
Jeder Euro als Spende, Daueraufträge, Solipartys, Spendenbüchsen, Getränkeaufschläge und was sonst noch alles denkbar ist, hilft den Betroffenen und zeigt unsere Solidarität gegen bundesweite Stadionverbote und sonstige Versuche demokratische Grundrechte von Fußballfans zu beschneiden.
Das Spendenkonto:
Holger Wöhrle, Konto-Nr.: 3003091013,BLZ: 20110022, Postbank
Sprecherrat der organisierten Fanclubs des FC St. Pauli
Viele Grüße vom Fanladen-Team (Cathrin, Stefan, Martin und Heiko)
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Web - Übersichtsseite mit Infos zu meinen privaten Webprojekten: http://www.stefan-rosskopf.de/ http://kiezkicker.bookcrossing.com/ Wilder Büchertausch