Moin Piraten,
Nach dem friedlichen Straßenfest im Hamburger Schanzenviertel kommt es zu stundenlangen Krawallen. Dass die Polizei eine Fan-Kneipe stürmt, wird in allen Medien geflissentlich verschwiegen, so wie viele andere Provokationen der politischen, der polizeilichen Führung und sämtlicher Medien, die sich bereits im Vorfeld gegenseitig in der Prophezeiung von Katastrofenszenarien zu übertreffen suchten. Viele sehen das als "Kriegserklärung". ... Gegen drei Uhr am Morgen stürmten Polizisten die FC St.Pauli-Fan-Kneipe Jolly Roger mit Pfefferspray und Schlagstöcken. "Das ist eine regelrechte Kriegserklärung", schimpften Betreiber und Fans. Die Fan-Kneipe ist selbst bei Fan-Randale bei FC St Pauli Spielen bisher für die Polizei tabu gewesen.
Rechtsanwalt Manfred Getzmann kündigte noch in der Nacht Strafanzeige wegen Sachbeschädigung an, gegen Gesamteinsatzleiter Peter Born wird der Jurist Strafanzeige wegen Strafvereitelung im Amt stellen. Born hatte sich fernmündlich geweigert, das Dezernat Interne Ermittlungen zum Jolly Roger zu entsenden, damit vor Ort Spuren gesichert werden.
Der Ausgang des Schanzenfestes ist für viele Beobachter nicht überraschend. Um das 21. Schanzenfest hatte es im Vorweg einen heftigen Disput gegeben. Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) hatte gedroht, dass er das seit Jahren nicht angemeldete Straßenfest als "rechtsfreien Raum" nicht mehr dulde.
Der Bezirk Altona weigerte sich jedoch, den Initiativen einen Anmelder zu diktieren und einigte sich mit den Organisatoren zum Argwohn von Ahlhaus auf eine "qualifizierte Duldung".
http://www.taz.de/regional/nord/nord-aktuell/artikel/1/die-schanze-steht-noc...
Meine Meinung:
Wer sich den Ablauf und unmittelbar verwendeten Vorwand zur Polizeiaktion im Schanzenviertel ansieht (Ein Flaschenwurf auf die Bühne während des Konzerts), kommt um die Feststellung nicht herum, dass von der Einsatzleitung die Konfrontation gezielt gesucht wurde. Über die Gründe kann sich jeder selbst seinen Reim machen!
Forza FC St. Pauli, Bodo
Life is what happens, while you´re busy making other plans. (John Lennon 1940 - 1980)
St. Pauli-Anhänger verletzt und entsetzt: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,634632,00.html
Am 06.07.2009 um 20:40 schrieb Hansi Bargfrede:
Moin Piraten,
Nach dem friedlichen Straßenfest im Hamburger Schanzenviertel kommt
es zu stundenlangen Krawallen. Dass die Polizei eine Fan-Kneipe stürmt,
wird in allen Medien geflissentlich verschwiegen, ...
...okay, die TAZ-Hamburg hat ja schließlich auch darüber geschrieben. Die suggestive Berichterstattung der Massenmedien hat sich in der Mehrheit darin gefallen, ausschließlich "Bürgerkriegsmeldungen" aus dem "rechtsfreien" Raum um die Schanze zu verbreiten und wie üblich Ursache und Wirkung mit Vorsatz zu verschweigen. Das war bereits zu Rudi Dutschkes Zeiten die übliche Methode des Boulevard, Popanze aufzubauen. Wenn Polizisten grundlos brutal auf Anwohner und Passanten einschlagen, und dafür aus den bekannten Kreisen auch noch mediale Hilfestellung erhalten, ist es nur noch eine Frage der Zeit, dass sich ein durchgeknallter "Bürger" berufen fühlt, in der Schanze und auf dem Kiez wahllos auf uns zu schießen. Geschichte wiederholt sich! Es werden bereits wieder "eiserne Kreuze" an Bundeswehrsoldaten verteilt. Seid wachsam!!!
Forza FC St. Pauli, Bodo
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Von: Erik Hauth eh@ringfahndung.de An: pirates@yahoogroups.de Gesendet: Montag, den 6. Juli 2009, 21:22:57 Uhr Betreff: Re: [NP] Schanzenfest
St. Pauli-Anhänger verletzt und entsetzt: http://www.spiegel. de/sport/ fussball/ 0,1518,634632, 00.html
Am 06.07.2009 um 20:40 schrieb Hansi Bargfrede:
Moin Piraten,
Nach dem friedlichen Straßenfest im Hamburger Schanzenviertel kommt es zu stundenlangen Krawallen. Dass die Polizei eine Fan-Kneipe stürmt, wird in allen Medien geflissentlich verschwiegen, ...
ich bin bei Dir. Aber von der taz in den Spon-Mainstream ist schon
eine neue Qualitaet - was auch mit der Bürger-Berichterstattung bei
youtueb und twitter zusammenhängt. So "hilflos" sind wir nicht mehr,
dass Massenmedien alleine Meinung bilden.
Gruss ring2
Erik Hauth schrieb:
ich bin bei Dir. Aber von der taz in den Spon-Mainstream ist schon eine neue Qualitaet - was auch mit der Bürger-Berichterstattung bei youtueb und twitter zusammenhängt. So "hilflos" sind wir nicht mehr,
Unsinn. Das hängt nur damit zusammen, ob ein St. Paulianer bei spon gerade mal wieder was platziert bekommt oder eben auch nicht. Mit youtube und twitter hat das mal rein gar nichts zu tun.
dass Massenmedien alleine Meinung bilden.
In deiner Aufzählung fehlt jetzt noch indymedia, und dann hättest du alle sogenannten "alternativen Massenmedien" zusammen, die für sich in Anspruch nehmen "Meinung zu bilden", ohne wirklich jemanden ausserhalb des eigenen Dunstkreises zu erreichen...
Wie viele Personen, die man von herschender Polizeigewalt noch überzeugen müsste, lesen denn diese "alternativen Medien"?!
Meine Webprojekte: http://www.stefan-rosskopf.de/ Wilder Büchertausch: http://kiezkicker.bookcrossing.com/
Moin Stefan,
am 07.07.2009 um 06:53 schrieb Stefan Rosskopf:
Wie viele Personen, die man von herschender Polizeigewalt noch
überzeugen müsste, lesen denn diese "alternativen Medien"?!
klar, Du hast natürlich recht, das Reichweiten-Niveau von BILD und HA
haben Alternative Medien nicht. Aber es bewegt sich was.
Journalisten, vor allem Online-Redaktionen, wie die von Spon und
Tagesspiegel bspw., beobachten diese Kanäle inzwischen aufmerksamer -
das fällt mir immer öfter auf (vgl. Zensursula-Debatte). Vor ein paar
Jahren wäre so etwas unter der "Marke" WELT bspw. undenkbar gewesen: http://www.welt.de/videos/politik/inland/article4062811/Krawalle-Polizist-ve...
Ich bin Realist genug, dass ich um die Latenz der öff. Meinung weiss
und die publizistische Macht von Springer finde ich ebenso
unerträglich - aber in die richtige Richtung geht das schon.
Polizeibrutalität gab es früher auch schon, man konnte das nur nicht
so unmittelbar dokumentieren - und das sollte man nicht
unterschätzen, diese Unmittelbarkeit (und meinetwegen auch eine Prise
Hype und Sensation) sind es, die Journalisten dazu bringen Themen aus
Dunstkreisen heraus zu nehmen.
Gruß Erik
Erik Hauth schrieb:
Moin Stefan,
am 07.07.2009 um 06:53 schrieb Stefan Rosskopf:
Wie viele Personen, die man von herschender Polizeigewalt noch
überzeugen müsste, lesen denn diese "alternativen Medien"?!klar, Du hast natürlich recht, das Reichweiten-Niveau von BILD und HA
haben Alternative Medien nicht. Aber es bewegt sich was.Journalisten, vor allem Online-Redaktionen, wie die von Spon und
Tagesspiegel bspw., beobachten diese Kanäle inzwischen aufmerksamer -
das fällt mir immer öfter auf (vgl. Zensursula-Debatte). Vor ein paar
Jahren wäre so etwas unter der "Marke" WELT bspw. undenkbar gewesen: http://www.welt.de/videos/politik/inland/article4062811/Krawalle-Polizist-ve...
Wäre es nicht. Sofern die selbst betroffen sind, berichten sie natürlich auch drüber. Inwieweit wirkt sich aber dieses Video nun in deren Berichten vom Schanzenfest aus? Bzw. inwieweit findet es Erwähnung in der gedruckten Ausgabe?
Da findet das Video schlichtweg nicht statt - im Gegenteil.
Polizeibrutalität gab es früher auch schon, man konnte das nur nicht
so unmittelbar dokumentieren - und das sollte man nicht
Unsinn. Schon vor ~ acht Jahren hat der Fanladen das getan, als es in Gladbach Probleme mit der Polizei gab. Was wurde erreicht?
unterschätzen, diese Unmittelbarkeit (und meinetwegen auch eine Prise
Hype und Sensation) sind es, die Journalisten dazu bringen Themen aus
Dunstkreisen heraus zu nehmen.
Ich lese überall nur davon, dass es in der Schanze die größte Randale seit Jahren gab. Wo wurde denn in den gedruckten oder gesendeten Mainstream-Berichten etwas aus den Dunstkreisen herausgeholt?
Nochmal: Irgendwelche Internetvideos verändern genau gar nichts, die bleiben da, wo sie liegen, es sei denn, man ist mal selbst betroffen (dann berichtet die Tagesschau urplötzlich über eingeschränkte Arbeitsbedingungen für Journalisten), aber solange man selbst nicht betroffen ist...
http://www.stefan-rosskopf.de/
Nochmal: Irgendwelche Internetvideos verändern genau gar nichts, die bleiben da, wo sie liegen, es sei denn, man ist mal selbst betroffen (dann berichtet die Tagesschau urplötzlich über eingeschränkte Arbeitsbedingungen für Journalisten), aber solange man selbst nicht betroffen ist...
Im Grunde sind wir ja gar nicht soweit voneinander weg, was die
klassischen Medien angeht. Und, dass ich die "neuen" ein wenig
euphorischer einschätze, als sie es vielleicht bisher verdient haben,
das kann man ruhig anmerken :)
Persönlich messe ich der Berichterstattung via sozialer Netzwerke
bspw. durchaus eine Wirkung zu. Da schwappen nämlich, anders als bei
indymedia, aus den verschiedensten Dunstkreisen Informationen in mein
Wahrnehmungsfeld. Das muss ich nicht immer sofort ernst nehmen, ändern
tut das aber schon etwas, wenn ich eine Meldung, die ich dann bspw.
über die Springer-Presse vermittelt bekomme, einordnen will.
Ich will das ja gar nicht als Allheilmittel stilisieren - und ich
kenne Deine kritische Haltung dazu ja auch ;) - der Weg ist aber der
richtige, und imho die Asynchronitaet der verschiedenen sozialen
Bekanntschaften der wesentliche Unterschied zu den Verhältnissen von
vor 8 Jahren.
Gruß Erik
p.s. der Generationenkonflikt innerhalb der Redaktionen ist ja auch
nicht von Pappe. Gerade bei der WELT kann man das gut sehen.
Erik Hauth schrieb:
p.s. der Generationenkonflikt innerhalb der Redaktionen ist ja auch
nicht von Pappe. Gerade bei der WELT kann man das gut sehen.
Inwiefern das?
Ochso: Zusammenfassung: http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=28892
Bis Freitag. :)
http://www.stefan-rosskopf.de/