------------------------ Ursprüngliche Nachricht ------------------------- Betreff: Ausrichtung zu den kommenden Geisterspielen Von: Südkurve Sankt Pauli mitgliederinfo@ultra-stpauli.de Datum: Do, 7.05.2020, 21:34
in den letzten Wochen wurde viel über eine Aufnahme des Spielbetriebes unter Ausschluss von Fans in der Bundesliga diskutiert und mittlerweile steht fest, dass wir uns bereits nächste Woche dem Problem stellen müssen, dass auf unbestimmte Zeit Spiele vor leeren Rängen am Millerntor angepfiffen werden.
Die vorherrschende Pandemie macht deutlicher denn je, wie abhängig der Profifußball von den Einnahmen der TV-Gelder ist und welche fragwürdigen Geschäftsmodelle sich rund um diese Gelder entwickelt haben. So bangen viele Vereine und auch die DFL um ihre Existenz, sollten Einnahmen aus den TV-Geldern ausbleiben. Dieses Bangen um die Existenz spiegelt sich auch in der Diskussion um die Aufnahme des Spielbetriebes wider. Argumente gegen Geisterspiele, wie die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, die in der Vergangenheit immer wieder von der DFL gepredigt wurde und die unnötige Auslastung von Testkapazitäten, finden keinen Anklang. Wie auch, haben die Akteure in der Bundesliga gar keine andere Wahl als die Saison gegen alle Widerstände über die Bühne zu bringen und ein vorzeigbares Endergebnis zu erzeugen. Interessen von Fans, Spielern und einem unverzerrten Wettbewerb werden als nachrangig betrachtet und der Fokus liegt allein darauf die Abhängigkeit gegenüber den TV-Sendern und Streamingdiensten zu bedienen, die sowohl für die DFL wie auch für die Vereine gleichermaßen gilt.
Der einzige Weg raus aus dieser Abhängigkeit sind Reformen, die sowohl die Geschäftsmodelle der einzelnen Vereine regulieren als auch die Vergabe der TV-Gelder neu strukturiert und solidarischer gegenüber Vereinen mit Standortnachteilen macht. Diese Reformen müssen jetzt auf den Weg gebracht werden, nicht nur, dass aktuell alle Vereine offen sind für solche Reformen, laufen nach der Saison 2020/21 die laufenden Verträge mit den TV-Anbietern und Streamingdiensten aus und werden somit neu verhandelt. Hier gilt es jetzt einzuhaken und den Fußball zumindest für die nächsten vier Jahre nachhaltiger zu gestalten. Wir wollen daher mit dem Verein und den unterschiedlichsten Institutionen im Sankt Pauli-Kontext einen Reformvorschlag erarbeiten, welcher den Fußball zumindest in einigen Punkten nachhaltiger und weniger geldgetrieben macht.
Konkret zu anstehenden Geisterspielen werden wir keine optischen Aktionen im Stadion planen, außer eine zentrale kritische Äußerung. Auch wenn es uns nicht leicht fällt, jede Möglichkeit zu nutzen, um unsere Spieler zu motivieren und sie gerade in dieser Situation optisch zu unterstützen, untergräbt jede Art von optischem Support bei Geisterspielen die Fankultur, für die auf Sankt Pauli seit Jahrzehnten gekämpft und eingestanden wird. Allen soll bewusst sein, dass es ohne Fans in den Stadien trist und grau ist - auch am Millerntor. Damit dieser Eindruck auch entsteht, bitten wir euch keine Banner, Fahnen oder ähnliches aufzuhängen.
Ultrà Sankt Pauli, Mai 2020
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