Wolfgang Loos zur Lage der Liga und möglichen Veränderungen
Die Attraktivität der Fußball-Regionalliga leidet nach Meinung vieler Vereinsvertreter unter der stetig steigenden Zahl der so genannten "Amateurteams" der Bundesligisten. Vielfach auch umschrieben als U23 - also der Talentschmiede für die Bundesligaklubs. Bei den Spielen mit der sogenannten "Amateurbeteiligung" hält sich das Zuschauerinteresse - gelinde gesagt - in Grenzen, während die Duelle der Traditionsmannschaften die Stadien füllen. Der FC St. Pauli, VFL Osnabrück oder Eintracht Braunschweig mit weit über 10 000 Zuschauern im Schnitt sind da u.a. beste Beispiele.
Während in der Regionalliga-Süd vorerst "nur" vier so genannte Amateurmannschaften mitspielen, sind es in der Nordstaffel nicht weniger als sieben Teams, die mit den Traditionsteams um Punkte kämpfen. Die Tendenz ist eher steigend, gibt es doch in den verschiedenen Oberligen weitere "Amateurvertretungen", die sich anschicken in die für sie höchste Spielklasse aufzurücken.
Deshalb wird im Vorfeld des am 23. Oktober stattfindenden DFB-Bundestages in Osnabrück, eine Regionalligareform bzw. die Einführung einer eingleisigen 3. Profiliga ohne Amateurmannschaften gefordert, wobei sich jeder im klaren ist, dass dieses erst in der Saison 06/07 umsetzbar ist.
Eine Forderung, die auch Eintracht-Manager und Präsidiumsmitglied Wolfgang Loos seit Monaten unterstützt:
Es wäre sinnvoll, wenn sich alle Vertreter der Regionalliga-Vereine (ohne die Bundesligisten) baldmöglichst an einen Tisch setzen würden, genauso wie es die Bundesligisten schon vor Monaten getan haben, und das Thema aus Ihrer Sicht mit dem DFB zu diskutieren. Ich selbst habe mich schon mit meinen Kollegen, im Süden von den Sportfreunden Siegen und Kickers Offenbach, und im Norden, aber auch mit den Vizepräsidenten des DFB E. Nelle und Dr. Moldenhauer, unterhalten. Weitere Gespräche auch mit anderen Südvereinen wären sinnvoll. Hier sollten die Süd- und Nordvereine an einem Strang ziehen. Es freut mich, dass die Diskussion langsam Fahrt aufnimmt.
Was ist aus Ihrer Sicht - aus Sicht der Eintracht sinnvoll?
Wir sind für eine eingleisige 3. Liga, weil sie sportlich und wirtschaftlich als Unterbau für die 1. und 2. Bundesliga sinnvoll ist. Das wäre für die Zuschauer, TV Anstalten und Sponsoren sicherlich wesentlich attraktiver. Desweiteren könnte man die derzeitigen Statutenkompromisse, die in der Regionalliga umgesetzt werden, vereinheitlichen und für jeden besser nachvollziehbar machen. Ebenfalls sollte die 3.Liga auch unter einen Dachverband laufen und nicht wie jetzt, dass die Prüfung der Lizenz bei der DFL liegt und die Organisation beim DFB/NOFV.
Was würde sich dadurch verändern?
Allein durch die Verteilung der dann zu vergebenden Fernsehgelder hätten die Vereine, für Ihren unter Profibedingungen arbeitenden Kader, eine größere und kalkulierbare Größenordnung. Wie schon gesagt - die Attraktivität der Spiele würde steigen und damit sicher auch für das Fernsehen mit seinen Programmen wieder mehr Quote bringen. Dann wird es auch die Möglichkeit geben, dass die ARD, ZDF, DSF oder auch Premiere bei einer neu geschaffenen Liga mehr über diese berichten wird, da sie bundesweit interessant ist.
Also mehr Attraktivität und auch Professionalität?
Fast alle Regionalliga-Vereine sind sowieso längst schon unter Profibedingungen tätig, und das tut dem deutschen Fußball auch gut, denn durch eine eingleisige 3. Liga wird der Unterbau für die Nationalmannschaft noch effektiver und leistungsorientierter. Es macht einem Spieler doch mehr Spaß vor 10000 Zuschauern in Braunschweig zu spielen, und das die ganze Saison über, als vor 387 in Berlin oder Wolfsburg, weil es dort die 2. Mannschaft ist.
Der normale Fan versteht die zahlreichen Reglementierungen im Bereich der Regionalligen kaum. Was sollte sich ändern?
Die DFB-Statuten sind insbesondere im Bereich der Regionalligen recht kompliziert und uneinheitlich, in Bezug zu den Amateurvertretungen wirken diese eher wettbewerbsverzerrend. Eine Reform, wie ich sie mir vorstelle, würde davon abhalten, alle Statutenkompromisse in der Regionalliga abzuladen - sowohl von oben (1. und 2. Liga) als auch von der Oberliga abwärts. Hier wäre eine einheitliche Regelung unbedingt vonnöten und auch möglich. Ich bin auch dafür den Anteil an Spielern unter 24 von 6 auf 8 zu erhöhen, um mehr noch für die deutsche Nationalmannschaft zu tun. Aber auch dieses wäre dann in der 2 . Bundesliga anzupassen.
Und was passiert mit den Amateurteams der Bundesligisten?
Auch diese Thema sollte man nicht einfach vom Tisch wischen, sondern darüber sprechen. Vor Jahren war ich beim Bundesligisten dem 1.FC. Köln daran beteiligt, dass die 2. Mannschaft in die Regionalliga aufsteigt. Die Inhalte der Bundesligavereine haben sich dann aber über die Jahre, besonders aus wirtschaftlichen Gründen, geändert. Die Nachwuchsarbeit wird nicht mehr so gefördert wie es mal vorgesehen war. Nehmen Sie nur das Beispiel Arminia Bielefeld, wo sich der Amateurtrainer öffentlich darüber beschwert, dass ihm Uwe Rapolder zu viele Spieler wegnimmt und seine Mannschaft dann wieder absteigt. Das kann kein Ziel sein. Im Fordergrund sollte bei diesen Mannschaften die Förderung stehen und nicht der Klassenerhalt, deshalb werden auch in entscheidenden Spielen besonders gegen die Traditionsvereine die älteren und erfahrenen Spieler eingesetzt. Das ist dann die Wettbewerbsverzerrung über die sich alle aufregen. Die Bundesliga-Vereine sollten für ihre U23-Mannschaften eine eigene Liga gründen, um Spieltermine und Abstellungen von Lizenzspielern selber zu bestimmen und zu koordinieren.
Gefunden bei : http://www.bundesligaforen.de, Regionalliga Nord ,!!! Fandemo am 22.10.04!!!
Gruß wudel ----- Original Message ----- From: stefan-brausepulver To: pirates@yahoogroups.de Sent: Monday, October 18, 2004 6:20 PM Subject: Re: [NP] Schadenfreude!
am 17.10.2004 1:07 Uhr schrieb Stefan Rosskopf unter stadionbau@kiezkicker.de:
gleich ich nochmal zum thema amas.
bei uns in zeitung stand vor ein paar tagen ein recht großer artikel über ein "aufbegehren" der clubs gegen amateur-mannschaften in den regionalligen. zusätzlich der hinweis, daß die regionalligisten auf dem dfb-bundestag am 22. und 23. oktober eine neuordung der liga zur sprache bringen wollen und in osnabrück eine aktion geplant sein soll.
weiss jemand etwas mehr darüber?
Stefan
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