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Datum: Thu, 30 Sep 2021 15:23:39 +0000 Von: Südkurve Sankt Pauli mitgliederinfo@ultra-stpauli.de Betreff: Heimspiel Ingolstadt, Ausblick Dynamo, GoBanyo
Moin Südkurve, fast zwei Wochen ist es nun her, dass wir nach so langer Zeit wieder gemeinsam in unserer Kurve standen. Endlich wieder das zu tun was wir alle so sehr lieben, war ein tolles Gefühl. Um uns noch einmal daran zu erinnern, haben wir einen kurzen Rückblick für euch. Außerdem möchten wir die am letzten Spieltag gezeigten Tapeten erläutern. Zudem gedenken wir unserem Freund Jan und teilen einen Aufruf von GoBanyo. Wir werfen außerdem einen Blick auf das kommende Heimspiel gegen Dynamo. Ingolstadt hat gezeigt, wie geil so ein Spiel sein kann, wenn die ganze Kurve mit Euphorie und Spaß dabei ist. Gegen Dresden müssen wir genau so weitermachen! Bitte denkt auch dieses Mal daran euch trotz 2G vor dem Spiel zu testen. Es ist zwar keine Pflicht, ermöglicht aber allen Beteiligten ein noch sichereres Stadionerlebnis. Abschließend gibt es wie immer ein paar Streetart-Fotos. Avanti Ultras – Voran Sankt PaulI!
** Heimspiel Ingolstadt
Noch immer habe ich beim Schreiben dieser Zeilen ein Grinsen im Gesicht: Die Kurve voll mit Freund*innen, unser Banner am Zaun und die Fahnen in der Luft – Ultrà ist zurück am Millerntor, endlich! Einen größeren Spielbericht spare ich mir an dieser Stelle. Die Euphorie war groß und dementsprechend leicht gingen die Lieder – trotz langer Pause – über die Lippen. Die Mannschaft leistete ihren Teil und so war es ein rundum toller Tag mit einem guten Auftritt der Südkurve. Genau so muss es jetzt in den nächsten Spielen weitergehen! Noch mehr Fotos findet ihr hier: https://usp.stpaulifans.de/copper/thumbnails.php?album=532
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Vor dem Spiel zeigten wir eine Tapete mit dem Wortlaut „Komm schnell wieder auf die Beine Phillip!”. Die Genesungswünsche richteten sich an ein Mitglied unserer Gruppe, das derzeit mit einer Verletzung zu kämpfen hat. Werd schnell wieder fit!
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Anderthalb Jahre warteten viele sehnsüchtig darauf, dass die Stadiontore sich wieder öffneten. Leider mussten wir uns in dieser Zeit von einigen Menschen aus der Fanszene verabschieden, die nun diesen Tag nicht mit uns erleben können. Neben der Trauer bleibt der bittere Beigeschmack, nicht wie üblich im Stadion Abschied genommen haben zu können. So wollten wir dies vor unserem ersten Spiel immerhin nachholen. Möge euch die Erde ein leichtes sein - „Wir gedenken allen die von uns gegangen sind!“
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Jan – für immer in unseren Herzen!
Vor neun Jahren wurde Jan „Civetta“ Hoppe aus unserer Mitte gerissen. In vielen braun-weiß-grünen Herzen wird die Erinnerung an ihn lebendig gehalten. So auch an diesem Jahrestag, an dem sich Freund*innen für ein würdiges Andenken verabredeten. „Jan für immer in unseren Herzen“ - Wilder Westen/ USP
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GoBanyo
** GoBanyo - https://gobanyo.org/ - bietet Menschen, die auf der Straße leben, kostenfrei und niedrigschwellig Dusch- und Hygienemöglichkeiten an. Vor Ort gibt es außerdem frische Kleidung, sowie Pflege- und Hygieneartikel. Dafür ist neben einer Hauptamtsstruktur ein breites Ehrenamt nötig. Seit Beginn der Pandemie haben sich bereits viele Menschen aus der Fanszene eingebracht, nun werden wieder neue helfende Hände gesucht.
Was Du mitbringst:
auseinanderzusetzen
Du hast Lust und Zeit, Dich ehrenamtlich zu engagieren? Dann melde Dich gerne unter kontakt@gobanyo.org. Du wirst zu einem Schnuppertag eingeladen, an dem Du sowohl das Team als auch das Engagement kennenlernst.
Der Blick zurück
Die Duelle mit Dynamo Dresden haben beständig interessanten Stoff für diese Rubrik geliefert. Fangen wir mit unserem allerersten Spiel gegen die SGD in der Spielzeit 2003/2004 an - damals noch in der Regionalliga Nord. Auch ohne vorherige Aufeinandertreffen elektrisierte eine grundlegende Abneigung die Massen. 3500-4000 Gästefans hatten sich am Millerntor angekündigt und sollten von 1500 Polizist*innen und Ordner*innen in Schach gehalten werden. Auch damals schon eilte den Dynamos ihr Ruf voraus.
Für uns als Fanszene war dieses Spiel damals ein absoluter Gradmesser und zu Saisonbeginn ein echtes Highlight. Es sollte entsprechend optisch begleitet werden, sodass schon Wochen vorher damit begonnen wurde, unzählige Müllsäcke mit Konfetti zu füllen. Am Ende verschwand die komplette Gegengerade, damals Standort von USP, hinter einer lückenlosen Konfettiwand. Auch die 2:0-Führung trug dazu bei, dass viele in Halbzeit 1 von der besten Stimmung der letzten Jahre sprachen - sicherlich auch angespornt von dem guten Auftritt der Gästefans. Leider errangen die Dynamos kurz vor Spielende doch noch ein Unentschieden und die fette Party blieb aus. Das 2:2 fiel übrigens nach dem Elfmeterpfiff von einem gewissen Robert Hoyzer.
Nach dem Spiel wurden die Gästefans von der Polizei bis zur Reeperbahn begleitet, wo es noch zu einem skurrilen Vorfall kommen sollte. Der ehemalige Capo der Ultras Dynamo, „Lehmi“, erinnert sich in seinem Buch folgendermaßen: „Nach Schlusspfiff zum 2-2 bewegte sich der Dynamob im Demoformat über die Reeperbahn. Unsere Leute durften sich frei bewegen. Diese Freiheiten wären heute bei so einer Ansetzung unvorstellbar. Dazu muss man sagen, dass das Verhältnis der beiden Szenen zueinander damals angespannter war als heute. In einer Seitenstraße wollten wir eine Uffta anstimmen. Damit ich die Leute besser sehen konnte, kletterte ich auf ein Auto. Dass es ungesund war, ein Fahrzeug eines Türstehers zu erklimmen, der dummerweise auch noch zu Hause ist, sollte ich schnell merken. Der rollte wie eine Dampflok die Treppe herunter und wollte mir aufs Maul hauen. Ich nahm die Beine in die Hand und türmte. Die anderen Dynamofans amüsierten sich prächtig, statt mir zu helfen“ (Lehmann, Stefan & Knibbiche, Jens (2019): Capo. Meine Stimme für Dynamo Dresden. Freital: Burkhardt & Partner, S. 135). Auch von diesem Spiel gibt es ein sehenswertes ** Video - https://www.youtube.com/watch?v=M9saJIH0YIE -, das sogar ebenjene „Uffta“ zeigt.
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Gegnervorstellung Dynamo
Mit der SG Dynamo Dresden gastiert am Sonntag ein Gegner in unserem Wohnzimmer, der eine langjährige Fan- und Ultràhistorie aufweisen kann. Wie beim Blick zurück bereits anklang, ist unser Verhältnis mit den Schwarz-Gelben von der Oberelbe seit jeher spannungsgeladen. Ein Blick in die Glaskugel prophezeit, dass sich daran nicht so schnell etwas ändern wird – vor allem angesichts der jüngsten Entwicklung im K-Block. Diese lässt sich gut ausgehend von unserem letzten besuchten Auswärtsspiel in Dresden im August 2019 erklären. Wir haben vermutlich alle noch die Bilder jenes sonnigen Samstagmittags im Kopf, als tausende Dresdner mit Fahnen einen „deutschen Schutzwall“ um den Gästeblock bildeten und im K-Block neben den ritualisiert bodenlosen Spruchbändern zwischenzeitlich ein „Lügenpresse”-Überhänger über der Zaunfahne hing. Hierin nahmen die nun folgenden politischen Grabenkämpfe in der Dresdner Fanszene ihren Ausgang.
Ultras Dynamo – die unangefochten tonangebende Gruppe in Dresden - beschrieb die interne Auseinandersetzung ein Jahr später, im BFU-Saisonrückblick 2019/2020, wie folgt: „Die pubertären Jahre haben wir eigentlich längst überstanden, doch gibt es leider wieder und wieder Rückfälle und so kommt es intern mehr und mehr zu Diskussionen und Streitigkeiten. Ausrichtung der Kurve, Politik oder ob mal mehr als drei Bier auswärts im Zug gesoffen werden dürfen - Die Themen dabei sind vielschichtig und eine Szene lebt natürlich auch von einer aktiven Gesprächskultur. Doch immer öfter schießen hier Leute über das Ziel hinaus und stellen ihr Ego über das Gemeinwohl der Fanszene. Das Heimspiel gegen St. Pauli und seine teils politischen Begleiterscheinungen haben gezeigt, wie fragil das gesponnene Netz der Fanszene und Fanclubs manchmal ist. Im Winter wurden hier, teils schmerzhafte, persönliche Entscheidungen getroffen, in der Hoffnung, dass wieder etwas Ruhe einkehrt und sich die Fanszene auf das Wes entliche konzentrieren kann". Doch wer nach diesen Zeilen auf vernünftige Reflexion und klare Kante gegen PEGIDA-Gesocks hoffte, musste schon bald feststellen, dass sich die Hoffnung als frommer, aber realitätsfremder Wunsch entpuppte.
Bereits beim darauffolgenden Auswärtsspiel in Bochum sowie beim nächsten Heimauftritt im Rudolf-Harbig-Stadion fiel am Zaun bzw. am Mundloch des K-Blocks eine Lücke auf: Der Zaunfahnenplatz der „Facefisters“ – einer etwas progressiveren Gruppe im K-Block – blieb leer. Die Mitglieder der „Facefisters“ sollen K-Block-Verbot bekommen haben. Hatte das gleiche Schicksal einst die rechte Hooltruppe „Faust des Ostens“ ereilt, schien sich nun bei Dynamo manches auf rechts zu drehen. Die Beantwortung der Frage, wie es soweit kommen konnte, ist spekulativ. Ob er nun ursächlich ist oder nicht… es steht fest, dass es einen Generationswechsel bei UD gegeben hat – begonnen mit der Abdankung des langjährigen, charismatischen Capos „Lehmi“ und weiterer Ultras der ersten Stunde. Jüngere Ultras sprangen in die Bresche, die wohl deutlich gewaltaffiner und angeblich auch mit der „Faust des Ostens” vernetzt sind. Der Generationswechsel hat sich derweil auch auf die Freundschaften von UD ausgewir kt. So kursierte schon vor einem knappen Jahr die Kunde, die Freundschaft zur Horde Zla vom FK Sarajevo sei seitens Ultras Dynamo aufgekündigt worden. Beim jüngsten Derby in Sarajevo vor zwei Wochen spielten die Manijaci von Željezničar auf das Ende der Beziehung an, indem sie einen Doppelhalter mit einem gebrochenen Herzen und den Kürzeln HZ
Beim Heimspiel gegen die SGD an diesem Sonntag wird sich das Rad der politischen Desorientierung und Zuspitzung indes nicht weiterdrehen. Da man sich in Dresden als „(Sport-)Gemeinschaft“ verstehe, lehnen die Ultras Dynamo die vermeintlich unnötig restriktive 2G-Regelung bei einer Freiluftveranstaltung ab und verzichten auf eine Anreise nach Hamburg. Dass der 2G-Ansatz, die Sicherheit aller Stadionbesuchenden erhöht, hat sich wohl noch nicht bis ins Tal der Ahnungslosen herumgesprochen. Apropos: Auch auf dem Kiez oder an anderen Ecken der Stadt werden sie nicht anzutreffen sein, weil 2G ja im gesamten Stadtgebiet vorgeschrieben sei. Das muss man wissen, das ist bewiesen. Oder so… Doch auch wenn der Gästeblock weitestgehend leer bleiben wird, wartet ein großer Kampf auf unsere Mannschaft. Obwohl Dresden erst in diesem Sommer wieder aufgestiegen ist, spielen sie als Tabellensechster eine bis dato überzeugende Runde, was insbesondere der souveräne 3:0-Sieg gegen Werder Bremen vergangene Woche untermauert. Es liegt also nicht nur an der Mannschaft, sondern auch an uns, die weiße Weste bei Heimspielen zu wahren und unsere Mannschaft mit Feuer und Leidenschaft über die gesamte Spieldauer zum Sieg zu peitschen!
Streetart
(Foto 6 - 8)
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