wer sich 90% der zeit mit dem gästeblock beschäftigt, ist sicher nicht wegen des fussballspiels da. richtig übel finde ich die kids mittendrin mit den müttern dabei, die das alles superwitzig finden, die "schwulen hamburger"-lieder von der pike auf lernen und auch genau wissen, welches kinderärmchen bei "sieg!" nach oben muss.
ich sehe nach wie vor das problem darin, dass der pöbel sich durch die mitgrölerei des rest-stadions immer wieder bestätigt fühlt. und solange der "gemeine fussballfan" das nicht begreift, dass das auf dauer immer weiter eskalieren wird...
ich weiss, dass ich auch, wäre ich inmitten einer mit steinen und flaschen beworfenen gruppe, ebenfalls meine haut und ggf. die meiner mit-gruppanden versuchen würde zu schützen, da hab ich einen erheblichen selbsterhaltungstrieb und bei attacke auch wenig skrupel (aus erfahrung), aber auch bei diesen so verharmlosten scharmützeln kann auch mal jemand unglücklich zu tode kommen, und dann? immer noch lust auf solche auswärtsspiele? dann kommt aber von überall her "hätte, wäre, wenn".
ich kann gar nicht so viel essen, wie ich brechen möchte bei dem thema
Am 30. September 2008 21:26 schrieb Stefan Rosskopf < stadionbau@kiezkicker.de>:
Hansi Bargfrede schrieb:
Moin Daniela,
Du schrubst:".. Und ich freue mich nicht auf das Rückspiel..."!! Ich auch nicht. Und nicht auf das nächste, und das nächste und das
nächste...u.s.w.!
Ich war nicht beim Spiel und werde auch in absehbarer Zeit keinen Fuß
Richtung Rostock bewegen,
wenn es um Fußball geht, nicht zuletzt, nachdem ich dies hier gelesen
habe.
http://npd-blog. info/?p=2241
Ach, hör mir mit dem Beitrag auf, der ist ja nun auch irgendwie verblendet, obwohl ich den Blog ansonsten sehr schätze. Aber der pauschalisiert ohne Ende, finde ich. Und das "Scheiss St. Pauli" aus http://www.zshare.net/audio/1960378411bc97b3/ finde ich schon wieder richtig geil. Na gut, was da sonst noch gesungen wird, ist scheisse, aber ich hatte selten mehr Spass dadran, den eigenen Support konsequent durchzuziehen wie in Rostock, wo die mit ihren ewig gleichem Scheiss St. Pauli prächtig aufgelaufen sind. Muss ein ziemlich erbärmliches Leben als Fussballfan sein, sich 90 Prozent der Zeit nur mit den Gästefans zu beschäftigen. ;)
Aber auch ums Millerntor oder um Stellingen mache ich einen Riesenbogen,
wenn ich weiß, dass dieselben
Gestalten, die damals in Lichtenberg Ausländer verbrennen und lynchen
wollten, heute mit ihrem Nachwuchs
nach Hamburg und sonstwo hin kommen, um nichts als Gewalt zu suchen.
Das ist pauschalisierter Scheiss. 99 Prozent der Rostocker waren völlig OK, die haben zwar Null Hirn, haben aber nicht versucht, uns anzugreifen, und nur mit denen habe ich ein echtes Problem. Gegen Dummheit gibt es kein Mittel, aber wenn die Gesundheit bedroht ist, ist Vorbei mit der Ruhe. Aber so, wie du schreibst, muesste es ja so gewesen sein, als hätte das komplette Stadion versucht, uns anzugreifen. Dein letzter Satz ist schlichtweg Unsinn.
Meinethalben können 90 % der Gästefans völlig okay sein. Die 10 % machen
alles zunichte und gehen gegebenenfalls
auf die eigenen Leute los, um ihre Gewaltorgien zu feiern.
Habe ich nicht gesehen, dass da irgendwer auf irgendwen losgegangen ist. Wie gesagt, die moegen strohdumm sein - gewalttätig aufgetreten sind aber nur wenige.
Bei aller Liebe, aber ich habe weder die Hoffnung, noch überhaupt eine
Spur Optimismus, dass sich das Verhalten der
einschlägigen Hansa Fans uns gegenüber irgendwann einmal normalisieren
könnte. Im Gegenteil; ich befürchte eher,
dass sich das Verhalten noch mehr verschlimmert, und dass wir
mittelfristig mit Todesopfern zu rechnen haben.
Tue ich auch, was das Verschlechtern angeht. Todesopfer sehe ich aber eher nicht, zumahl die Behoerden in Hamburg etwas anders aufgestellt sind. Und Angst um mein Leben hatte ich in Rostock nicht, mich hat eher belustigt, wie da die 40 Typen am Zaun rumgerüttelt haben. In den Block wären die eh nicht gekommen (ja, da stand ne Abwehrmauer, aber die wird es auch in Hamburg geben, allerdings eher von staatlicher Seite), sonst würde ich jetzt wohl nicht so reden...
Solange sich die wirtschaftlichen Perspektiven im Osten der Republik
nicht grundlegend ändern und den Menschen
Was haben die wirtschaftlichen Sachen damit zu tun?!
dort nach 18 Jahren so genannter "Wiedervereinigung" nicht endlich
Gerechtigkeit widerfährt, werden diese bei Veranstaltungen
wie Fußballspielen zunehmend ihrem berechtigten Frust freien Lauf lassen,
mit zunehmendem Zuspruch perspektivloser Jugendlicher.
LOL. Ich bin auch perspektivlos. Seit 2001 arbeitslos, ohne eine realistische Chance, in meine letzte Tätigkeit nochmal reinzukommen. Muss ich jetzt eigentlich auch gewalttätig werden, um deinem Klischee zu entsprechen?
Diesen Hass bekommen vor allem Vereine zu spüren, die im vermeintlich
wohlständigem Westen einen politisch links gerichteten Ruf
haben, wie der FC St. Pauli. Denn der naive Rückschluss dieser eher
bildungsfernen Gewalttätern ist der, dass sie nicht begreifen
Auch das ist Unsinn. Frag mal die Rostocker, was die von den "wohlständigen Leuten im Westen von Cottbus" halten. Das hat nichts, aber auch wirklich nichts mit irgendwelchen wirtschaftlichen Zusammenhängen zu tun, das Gelaber von "hatte schwere Kindheit, und ist nun ein perspektivloser Jugendlicher" geht mir gehörig auf den Senkel.
können, dass ausgerechnet Menschen, denen es ja scheinbar gut geht, eine
linke Gesinnung zu haben scheinen. Und das schürt
bei denen den Hass. Es ist einfach ein Politikum, um dass sich die dafür verantwortlichen
Politiker einen Dreck scheren.
Die sollen was tun? Nein, ich bin richtig heiss auf das Rückspiel. Je länger ich das MP3 höre, desto heisser werde ich. Und ich werde mich bestimmt nicht mit irgendwelchen Leuten prügeln, aber ich _freue_ mich auf das Rückspiel.
Wie gesagt, selten so viel Spass in einem Auswärtsblock wie in Rostock gehabt.
Grüsse, Stefan
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