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Datum: Fri, 20 Oct 2023 10:07:57 +0000 Von: Südkurve Sankt Pauli kontakt@ultra-stpauli.de Betreff: Auswärts Paderborn / Update Hapoel
** Moin Südkurve,
nach drei rauschhaften Samstag-Siegen gegen große Vereine und Fanszenen in Folge, steht auf dem ersten Blick erstmal wieder ein gewöhnliches Spiel an. Samstags, 13 Uhr im Möbelhaus von Paderborn, wenige Tausend statt Minimum 13.000 Auswärtsfans wie in Berlin kürzlich - das lässt das Ultràherz auf dem ersten Blick noch nicht höher schlagen. Und doch sollte man schleunigst den Puls in Wallung bringen. Unsere Mannschaft ist Tabellenführer, es gibt ein wundervolles Miteinander von Kurve und Team und sie hat uns im ersten Saisonviertel jede Woche gezeigt, dass sie jede Anfeuerung, jede Emotion wert ist. Auch in die Jahre gekommende Ultras und Fans können sich nicht an ein Team erinnern, das dank eines herausragenden Trainers eine derart klare Idee von Fußball hat und gerade deswegen gegnerische Mannschaften Spiel um Spiel um die Fassung bringt. Es klappt nicht alles, aber doch so viel. Lasst uns keinen Kater nach den Samstagabendfesten einkehren lassen, sondern, ganz im Gegenteil, richtig liefern. In Paderborn und in jedem Spiel dieser Saison
historisches zu werden, wenn wir immer alles Geben! Voran Sankt Pauli!
Das sportliche Geschehen ist für uns als Kurve jedoch seit dem 7. Oktober zunächst weniger im Fokus gewesen. Ganz klar: Die Situation im Nahen Osten ist seit dem abscheulichen Überfall der Hamas heftig und bindet unsere Aufmerksamkeit, vor allem auch deswegen, da unsere Freund*innen von Ultras Hapoel in tragischer Art und Weise von den Ereignissen betroffen sind. Diese Newsletter-Ausgabe möchten wir daher nutzen, um euch hierbei mitzunehmen und bezogen auf unsere Freund*innen auf den neuesten Stand zu bringen.
** SUPPORT
In den letzten Wochen konnten wir als Südkurve immer wieder zeigen, was stimmungstechnisch in uns steckt. Sicherlich auch begünstigt durch die herausragende Leistung unserer Mannschaft, haben wir in den letzten Wochen viele richtig gute Auftritte hingelegt. Highlights waren hierbei unter anderem das Spiel in Berlin mit über 10.000 St. Pauli-Fans oder das Abendspiel gegen Schalke, was im Nachgang von vielen als eines der besten Heimspiele der letzten Jahre bezeichnet wurde. Eine starke Entwicklung sehen wir auch beim Schal-Einsatz in der Kurve. Während Schalparaden bei uns in den letzten Jahren oft löchrig und wenig beeindruckend wirkten, sieht das mittlerweile zunehmend richtig gut aus. Also vergesst auch bei den nächsten Spielen nicht, euren Schal einzupacken, damit wir dieses Stilmittel als Kurve weiter einsetzen können.
wurde uns zurückgespiegelt, dass manchmal noch ein wenig Abwechslung in der Liederauswahl fehlt. Auch dieses Thema wollen wir natürlich angehen. Unten findet ihr den Text eines Liedes, welches wir letzte Saison auswärts bereits 1-2 mal gesungen haben. Den Text und die Melodie könnt ihr euch gern schon einmal einprägen, das Lied wollen wir im Laufe der Saison noch öfter singen. Je nach Spielverlauf vielleicht ja schon beim Auswärtssieg in Paderborn!
Melodie des Originals: https://youtu.be/Nn1IeHL5DHY?si=7f71DtR9x_FStDvQ
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** FANHILFE
Vom Südkreuz in Berlin bis zum Hansaplatz in Hamburg – die klassische Videoüberwachung im öffentlich zugänglichen Raum wird zunehmend auch mit Algorithmen ausgestattet, die zur automatischen Erkennung „verdächtigen Verhaltens“ dienen soll. Eingesetzt werden dabei vor allem sogenannte Beobachtungstechnologien, also Technologien, die als Mittel für soziale Kontrolle genutzt werden können. Mittels Bewegungsmuster- und Gesichtserkennung werden Menschen und ihr Verhalten digital erfasst und auf "Unregelmäßigkeiten" überprüft. Doch: KI-gestützte Überwachungstechnologien beobachten nicht nur, sie identifizieren (bspw. am Südkreuz) und/oder bewerten menschliche Handlungen danach, ob sie als „verdächtig“ gelten können (bspw. am Hansaplatz). Was Algorithmen als „verdächtiges“ Verhalten bewerten, erscheint als besonders objektiv und neutral. Dabei weisen diese Techniken sowohl eine hohe Fehlerquote, als auch eine diskriminierende Verzerrung auf. Bevorzugt eingesetzt werden sie gegenüber Personengruppen, die als irregulär wahrgenommen werden, wie Obdachlose oder Drogennutzer*innen. Aber auch in Fußballstadien wird der Einsatz automatisierter Erkennungssysteme diskutiert und teils umgesetzt, wie das Beispiel Kopenhagen zeigt.
Veranstaltung diskutiert wie sicherheitspolitische Debatten um den „gefährlichen“ Ort St. Georg, sozialpolitische Verdrängungsdynamiken und die Einführung von Systemen der Überwachung miteinander einhergehen. Wie ist die Situation am Hansaplatz derzeit konkret? Werden die algorithmisierten Überwachungstechnologien auf andere Bereiche, wie die Überwachung der wöchentlichen Großveranstaltungen der Fussballbundesligen, ausgeweitet? Welche Konsequenzen sind besonders für politische Akteure zu befürchten?
Eine Kooperationsveranstaltung des Forschungsnetzwerks Sicherheit & Polizei und der Braun-Weißen Hilfe (https://www.braunweissehilfe.de/), der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg und dem Kollektiv Café Libertad (https://www.cafe-libertad.de/).
Diskussionsveranstaltung mit Nathalie Meyer (Linksfraktion Hamburg), Matthias Marx (Chaos Computer Club), Gudrun Greb (Ragazza e.V.) und Peter Ullrich (Rosa Luxemburg Stiftung, Soziologe und Kulturwissenschaftler).
[Bild 1]
** SAVE THE DATES!
[Bild 2 und 3]
** SPRUCHBANDERKLÄRUNGEN
"Chatkontrolle stoppen!"
Beim Heimspiel gegen Nürnberg wurde eine Tapete mit der Aufschrift "Chatkontrolle stoppen!" gezeigt. Worum ging es dabei? Die EU-Komission plant mit einer neuen Verordnung einen massiven Eingriff in die Privatsphäre aller EU-Bürger*innen. Sie wollen Messenger-Dienste (wie Signal, Telegram oder WhatsApp) zwingen, alle Chats ihrer Nutzer*innen mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz zu durchleuchten. Damit wird das datenschutzrechtlich extrem wichtige Tool der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung de facto ausgehebelt. Normalerweise haben die Anbieter von Ende-zu-Ende-verschlüsselten Messengern keinen Zugriff auf private Nachrichten - dies will die EU-Komission nun erzwingen. Offiziell läuft dies unter dem Deckmantel des Kampfes gegen Kinderpornographie. Zahlreiche Expert*innen haben allerdings bereits darauf hingewiesen, dass diese Verordnung hier nicht zielgerichtet hilfreich wäre und auf keinen Fall die Einführung eines massiven Überwachungsinstruments rechtfertigt, das alle EU-Bürger*innen unter Generalverdacht stellt. Eine solche Massenüberwachung stellt eine extreme Gefahr für private und vertrauliche Kommunikation dar und öffnet Tür und Tor für staatliche Repression. Daher fordern wir: Chatkontrolle stoppen!
Mehr Informationen und was ihr tun könnt findet ihr auf der Website der gleichnamigen Kampagne: https://chat-kontrolle.eu/
UNTERGRUND" "ANTIFASCHISMUS IST KEIN VERBRECHEN!"
Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst der Repression. Alle Instanzen des Repressionsapparat haben sich zu einer heiligen Hetzjagd verbündet- Das erklärte Ziel: Antifaschismus. Was vielleicht pathetisch klingt ist aktuell bittere Realität. Mit allem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln versucht der Staat mit vollster Härte gegen antifaschistisch agierende Personen und Gruppen vorzugehen. Sei es mit Hausdurchsuchungen, dem Schnüffelparagraphen 129§ oder wie in jüngster Vergangenheit mittels denunzierenden Öffentlichkeitsfahndungen. All diese Mittel sind Teil eines konstruierten Bedrohungsszenarios, welches nicht nur die Einschränkung antifaschistischer Politik sondern darüberhinaus auch das das weitere Erstarken der deutschen und europäischen Rechten zur Konsequenz hat. Welche Folgen diese Entwicklung mit sich, zieht zeigt sich tagtäglich in rassistischen Morden, Angriffen auf Flüchtlingsheime und schlussendlich auch an den europäischen Außengrenzen. Contre la Répression-Antifaschismus ist kein Verbrechen!
Spendet an die Rote Hilfe: https://www.rote-hilfe.de/ueber-uns/spenden
[Bild 4 und 5]
** SITUATION BEI HAPOEL
Vielleicht habt ihr Euch in den letzten Tagen bereits gefragt, wie es unseren Freund*innen von Hapoel Tel Aviv angesichts des Terroranschlags der Hamas am Morgen des 7. Oktobers geht. Unsere Freund*innen, mit denen wir als Südkurve erst kürzlich beim Basketball gegen die Hamburg Towers, beim Testspiel im Juli oder beim Antira denkwürdige Tage erlebt haben. Wir werden uns daher an dieser Stelle zum aktuellen Stand äußern. Gleichzeitig möchten wir nochmal klar stellen, dass Internetdiskussionen nicht unser Ding sind und wir uns sehr schwer tun, angesichts einer langjährigen komplexen Situation einen einstimmigen Gruppenkonsens in der Nahostfrage zu erreichen. Wir sind uns einig darin, dass Empathie und Menschenverstand hierbei für uns alle handlungsleitend sind. Gerade deswegen haben wir mit viel Irritation und Abscheu wahrgenommen, welch heftige Reaktion bei FCSP-Fans im In- und vor allem Ausland und eine damit einhergehende pietätlose Prioritätensetzung ein eigentlich selbstverständlicher Aufruf auf den offiziellen Vereinskanälen hervorrief, der sich zum Frieden bekannte, wie auch die Taten der Hamas deutlich verurteilte. Für uns ist Konsens, dass Vergewaltigungen, Geiselnahmen, Entwürdigungen und Morde durch nichts zu rechtfertigen sind. Wir stehen hinter dem keineswegs einseitigen Statement des Vereins, das zudem unseren Freund*innen in Israel viel bedeutet hat. Zudem wollen und können wir nicht einen Funken Verständnis dafür aufbringen, wie teilweise auch in linken Kreisen die Hamas und ihre Taten vom 7.10. nicht verurteilt werden können oder ihre Taten von diesen gar als Widerstandskampf glorifiziert wird. Wie man den Konflikt zwischen Israel und Palästina beurteilt und völlig unabhängig davon, wie man sich eine angemessene Reaktion seitens Israel mit seiner mehr als problematischen Regierung vorstellt - Antisemitismus, Hassgefühle, die vor sexualisierter Gewalt, Dehumanisierung und Mord nicht halt machen und Terror sollten nirgendwo auf der Welt akzeptiert werden.
Wir haben am Samstag vor dem Spiel gegen Nürnberg am 07.10 ein Foto und ein Spruchband mit dem hebräischen Spruch “Passt auf euch auf” vor der Roten Flora erstellt, dies war an dem Tag ein häufiger Hashtag in den sozialen Medien in Israel. Die Solidarität galt sowohl Ultras Hapoel als auch Ultras Sakhnin. Dieses Foto werden wir nicht weiter verbreiten, da wenige Stunden später immer mehr Informationen zu uns durchkamen, die schlimme Befürchtungen real werden ließen. Denn leider ist das, was wir aus Tel Aviv seit dem 7.10. hören, zutiefst traurig und herzzerreißend.
Nach aktuellem Stand wurden über 20 Fans von Hapoel Tel Aviv ermordet, zwei weitere gelten noch als vermisst. Hierzu verweisen wir auf die Initiative"Hapoel Community Operation".(https://red4red.co.il/?lang=EN).Einige der Ermordeten waren letztes Jahr in Hamburg beim Basketballspiel gegen die Towers präsent, andere beim Freundschaftsspiel im Sommer.
Auch von unseren Freund*innen von Infamous Youth erreichte uns die Nachricht, dass ein Mitglied von Brigade Malcha (Hapoel Jerusalem) derzeit als Geisel gehalten wird. Noch im Juni beim United as one-Cup haben wir mit ihm und seinen Freund*innen aus Jerusalem Fußball gespielt und gefeiert. Wir sind noch immer geschockt und entsetzt. Nichtsdestotrotz versuchen wir jeden Tag auszuloten, wie wir unseren Freund*innen und Kontakten helfen können. Unsere Solidarität gilt allen Menschen, die von Antisemitismus bedroht sind, hier, wie auch in Israel und allen zivilen Betroffenen. Wir hoffen auf eine friedlichere Zukunft für alle Menschen im Nahen Osten und ein schnelles Ende der Gewalt.
Unsere Gedanken sind in diesen Tagen bei unseren Freund*innen. STREETART
[Bild 6 bis 9]
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