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Datum: Tue, 13 Dec 2011 10:48:42 +0100 Von: paupi vom FCSR kontakt@fanclubsprecherrat.de An: fc@stpaulifanclub.de Betreff: Fankongress 2012 in Berlin
Fankongress 2012
Am 14. und 15. Januar 2012 findet in Berlin ein von ProFans organisierter Fankongress statt. Es ist eine große Chance, zu beweisen, dass wir Fans mehr als nur Bittsteller sind – wir wollen mitreden, wenn es um die Zukunft von unseren heißgeliebten Sport geht – wir sind ein wichtiger Teil davon. Alle Infos rund um den Fankongress erhaltet ihr unter www.fankongress-2012.de. Etwaige Fragen könnt ihr auch gern an sanktpauli@profans.de stellen.
An dem Wochenende ist natürlich auch das Fanclubturnier sowie das Spiel gegen Hoffenheim, aber wir hoffen trotzdem, dass sich einige Leute aufraffen können und teilnehmen.
Auf dem Fankongress soll sich mit folgenden Fragen beschäftigt werden:
Vereine? Und welche gesellschaftliche Verantwortung entsteht daraus? Einerseits beanspruchen die Vereine zum Beispiel bei der Praxis der Stadionverbote für sich, Hausherr bei einer Privatveranstaltung zu sein. Andererseits ist eine große gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs und ein quasi-öffentlicher Charakter der Spiele nicht zu bestreiten. Wir Fans kritisieren seit langem, dass unsere Interessen im Fußballzirkus kaum Beachtung finden, während zum Beispiel die Anstoßzeiten nach den Wünschen der TV-Sender oft fanunfreundlich festgesetzt werden.
Beachtung findet. Dieses Phänomen bringt viele positive Effekte mit sich, wie etwa soziales, karitatives und politisches Engagement aus und in den Fankurven. Manche Wissenschaftler sprechen sogar von "Sozialarbeit" durch die Fangruppen. Dieses "grassroots"-Engagement aus den Fankurven bietet gegenüber der Arbeit von Institutionen viele Vorteile. Die Preisgebung der Vereine bei den Eintrittskarten schließt aber zunehmend sozial benachteiligte Fans vom Stadionbesuch aus.
diskutiertes Thema. Welche Chancen liegen darin und welche Grenzen haben sie? Natürlich kommt man bei dieser Frage nicht um das Thema Fan-Gewalt herum. Wir wollen aber auch betrachten, inwieweit eine verantwortungsvolle Fankurve Freiheit braucht und selbstregulierend tätige Fangruppen verlässliche Ansprechpartner und einen fairen und ernsthaften Dialog benötigen.
Für die Identifikation zwischen Fans und Verein werden deshalb andere Aspekte immer wichtiger. Fans orientieren sich an Vereinsidentitäten, die durch Vereinsfarben, -namen und -logos oder auch Stadionnamen definiert werden. Aber auch die Fankurven und Fanszenen gewinnen in dieser Frage an Bedeutung, werden für immer mehr Fans Bezugspunkt und gewinnen dadurch auch gegenüber den Vereinsverantwortlichen an Wichtigkeit.
immer mehr. Vereine werden von einigen Handelnden als Konzerne oder sogar Marken angesehen. In dieser Entwicklung wird die Möglichkeit der Mitsprache über die Zukunft der Vereine für Fans und Mitglieder immer wichtiger. Die Kommerzialisierung des Fußballs führt aber auch dazu, dass sich zunehmend ein geschlossener Kreis an großen Vereinen bildet, der den Kuchen des Fußball-Business unter sich aufteilt und sich "nach unten hin" zunehmend abschottet. Sportliche Leistung verliert an Bedeutung, die Kluft zwischen Großen und Kleinen wird immer größer und viele "Traditionsvereine" bleiben dabei auf der Strecke.
Sicherheit natürlich nicht ausklammern. Rechtfertigt der Wunsch nach Sicherheit wirklich alle Maßnahmen, mit denen Vereine und Verbände und auch staatliche Stellen die Fans konfrontieren? Ist hier das Prinzip der Verhältnismäßigkeit gewahrt? Werden die Grundsätze des Datenschutz gewahrt, oder stehen sie im Widerspruch zur ein oder anderen repressiven Maßnahme, wie beispielsweise der Datei "Gewalttäter Sport" oder der Vergabepraxis von Stadionverboten?
Mit diesen Fragen soll sich im Rahmen von Diskussionsrunden, Workshops und Vorträgen beschäftigt werden. Dazu wurden eine Vielzahl von kompetenten Referenten aus Wissenschaft und der Welt des Fußballs eingeladen - verschiedene Seiten sollen zu Wort kommen. Es soll ein ernsthafter und kritischer Dialog geführt werden, aus dem hoffentlich auch Lösungsvorschläge entstehen. Mit einem Blick über den Tellerrand ins europäische Ausland sollen am Sonntag positive und negative Beispiele aufgezeigt werden, die uns als Vorbild oder Warnung in Bezug auf die mögliche Entwicklung des Fußballs dienen sollten. Dazu wurden kompetente Referenten aus dem europäischen Ausland eingeladen.
Wir Fans sind ein Teil des Fußballs und wir wollen, dass unsere Stimme gehört und berücksichtigt wird! Dazu sind wir bereit, in den dringend notwendigen Dialog zu treten. Der FANKONGRESS BERLIN 2012 ist unser erster Schritt dazu.
ProFans Sankt Pauli
Meine Webpojekte: http://www.stefan-rosskopf.de/ Wilder Büchertausch: http://kiezkicker.bookcrossing.com/ Schalke war heute eine Nummer zu groß für uns, nicht nur von der Größe her. (Bernd Schneider)