Date: Sat, 20 Aug 2005 01:25:34 +0200 From: "FC Sprecherrat" fcsprecherrat@yahoo.de To: "FC Sprecherrat" fcsprecherrat@yahoogroups.de Subject: Aufruf
Liebe Fanclubs, seit einigen Monaten gibt es einen Naziladen auf St. Pauli, in der Talstraße. Gegen diesen Laden, der sich zu einem Treffpunkt für Nazis entwickelt, gibt es ein AnwohnerInnen-Bündnis. Dieses Bündnis möchte einen Aufruf gegen diesen Naziladen und Naziläden allgemein machen und evtl. auch noch eine Demonstration durchführen (angemeldet durch den VVN
Wir wollen selbstverständlich auch keine Naziläden u.ä. Strukturen oder Personen in unserem Viertel, im Fußball oder sonstwo. Deshalb unterstützen wir den Aufruf.
Wir möchten hiermit auch alle Fanclubs auffordern/animieren diesen Aufruf zu unterstützen und zu unterzeichnen.
Dafür benötigt das Bündnis eine Rückmeldung bis Mittwoch, 24. August 2005. Wir leiten das dementsprechend weiter. Es werden dann Flugblätter gedruckt auf denen alle unterstützenden Gruppen, Einrichtungen, Fanclubs, Läden, Kneipen u.v.m. Aufgeführt werden.
Wer bei der Verteilung der Flugblätter oder bei einer evtl. Demonstration durch das Bündnis noch helfen möchte kann sich auch bei uns melden und wir leiten das weiter.
Kein Naziladen in der Talstraße! Dieser Aufruf möchte eine Plattform für alle bieten, Nein zu sagen zu Rassismus und Rechtsradikalismus! Nein zu rechtem Lifestyle! Nein zu Naziläden!
In den letzten Wochen stand unser Viertel des Öfteren im Rampenlicht der lokalen Presse. Mittelpunkt dieses Interesses war wiederholt der Laden "elite-style" in der Talstraße 17, der hier Anfang Mai 2005 sein Geschäft eröffnete. Hier werden Marken verkauft, deren Anmelder bzw. Produzenten eindeutig der rechtsradikalen Szene zugeordnet werden können. Die bis jetzt wohl prominenteste Marke ist "Thor Steinar". Hersteller und Vertreiber ist die Firma "Mediatex" aus Brandenburg. Geschäftsführer sind Uwe Meusel und Axel Kopelke, wobei zumindest Letzterem Verstrickungen in die regionale Neonaziszene nachgewiesen wurden. Im November 2004 erklärte das Landgericht Neuruppin das Tragen des Logos von "Thor Steinar" zu einem Straftatbestand, weil es in der Kombination zweier Runen dem von der Führungsakademie der Hitlerjugend im Nationalsozialismus getragenen Symbol zum Verwechseln ähnlich sieht. Daraus resultierte die bundesweite Beschlagnahmung des Warenbestandes und ein neues Runenlogo wurde erdacht, welches laut Verfassungsschutz als unbedenklich eingestuft wird. Es liegt auf der Hand, dass sich durch das neue Logo nichts an den Hintermännern und der Bedeutung für die rechtsradikale Szene geändert hat. "Thor Steinar" wird von Neonazis für Neonazis produziert und jede/r der/die solche Klamotten kauft und/oder anzieht, unterstützt damit direkt Neonazis in ihrem Bestreben ihre Inhalte in die Gesellschaft zu tragen und ihr menschenverachtendes Denken zu verbreiten. Längst fand ein Wandel im öffentlichen Auftreten der rechtsradikalen Szene statt. Der klassische Neonazi mit Glatze, Springerstiefeln und Bomberjacke existiert kaum noch. Sportliche Klamotten mit unauffälligen Symbolen ermöglichen es den Neonazis ihr menschenverachtendes Denken aus der Mitte der Gesellschaft zu verbreiten. Unter dem Deckmantel der nordischen Mythologie werden völkische Ideen und rassistische Ideologien transportiert. Von diesen Vorwürfen zeigen sich die Inhaber und Mitarbeiter von "elite-style" unbeeindruckt. Ihrer Meinung nach ist dies alles nur Meinungsmache, ihre Kunden seien keiner bestimmten Szene zuzuordnen. Das sieht allerdings auch der Vize-Chef des Landesverfassungsschutzes, Manfred Murck, anders und bezeichnete den Laden gegenüber der Presse als "Anlaufpunkt für Rechtsextremisten". Darüber hinaus stellten die Mitarbeiter in mehreren Gesprächen ihre rassistischen Denkweisen offen und freimütig zur Schau und drohten PassantInnen, die ihrer Meinung nach dem linken Spektrum zuzuordnen seien, körperliche Gewalt an. Diese Fakten verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich mit dieser Problematik öffentlich auseinanderzusetzen. Der FC St.Pauli ging mit gutem Beispiel voran und nahm das Tragen von "Thor Steinar" in seine Stadionordnung auf, wo es gleichberechtigt neben sexistischen, rassistischen und anderen diskriminierenden Äußerungen mit einem Stadionverbot geahndet wird.
In diesem Zusammenhang gibt es eine Demonstration am Samstag, 10.09.05 nach dem Heimspiel des FC St.Pauli gegen Bayer Leverkusen II Beginn Treffpunkt
End forwarding Message
Die Netpirates habe ich natuerlich laengst eingetragen. ;-)
Web - Übersichtsseite mit Infos zu meinen privaten Webprojekten: http://www.stefan-rosskopf.de/ http://kiezkicker.bookcrossing.com/ Wilder Büchertausch