Am Dienstag, den 11.12.2007, 15:52 +0000 schrieb badhouse1910:
Dazu habe ich ein paar Anmerkungen: Sportlich will ich das an dieser Stelle nicht bewerten. Nur: Ich habe meinen Ludwig-Knacks weg, seitdem ich zu Beginn der Saison gelesen habe, dass er in seiner Zeit bei Dynamo Dresden auf die Frage, bei welchem Verein er niemals spielen wolle, diesen kleinen, unbedeutenden Stadtteilclub aus Hamburg genannt hat, dem wir alle nachrennen.
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Aus großer Zuneigung zu diesem Club heraus neige ich dazu, solche Äußerungen persönlich zu nehmen und sehr kritisch zu bewerten. Und da kann ich durchaus nachtragend sein. :-) So ist Bernd Hollerbach für mich heute noch ein rotes Tuch, auch wenn das mit dem Fall "Ludwig" sicher nicht vergleichbar ist.
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Vielleicht steigere ich mich da mit meiner Antipathie in etwas hinein und tue dem Mann unrecht, aber das ist meine "Außenwahrnehmung" von Alexander Ludwig.
Moin Frank, ich glaube, du verrennst dich da ein wenig. Ich weiß nicht, ob Ludwig einen Sinneswandel durchgemacht hat und ob er sich mit unserem Klub identifiziert. Das kann trotz möglicher verbaler Beteuerungen nur er selbst wissen.
Allerdings muss man einem damals 18-Jährigen zugestehen, Äußerungen unbedacht getätigt zu haben. Ich möchte jedenfalls nicht anhand meiner verbalen Ergüsse als gerade Volljähriger eingeordnet werden - das möchte ich nicht mal als 38-Jähriger ;-)
Du stellst ja mit deinen Äußerungen eigentlich das Profitum im Fußball zur Diskussion. Man kann von einem Spieler nicht die Konsequenz eines Benny Adrion verlangen, der sich keinen anderen Klub vorstellen kann. Selbst Profis, von denen ich weiß, dass Ihnen der Verein am Herzen hängt wie Fabio Morena und Marcel Eger (persönliche Gespräche) würden mit Sicherheit schwach werden, wenn ein Angebot nur gut genug dotiert ist und weitere Rahmenbedingungen stimmen - wobei bei Morena wäre ich mir nicht so sicher, da bei ihm persönliches Glück dem monetären Erfolg übergeordnet ist.
In diesem Zusammenhang musst du aber auch den Spieler verstehen, der die so genannte Söldnermentalität inne hat. Wenn er Glück hat, kann er 15 Jahre Geld mit seinem Hobby verdienen und einige haben die "neuen" Werte unserer Gesellschaft dermaßen verinnerlicht, dass sie eben zum Söldner mutieren. Darüber hinaus gibt es ja auch die Fälle, wo Spieler, die sich mit dem Klub identifizieren, keinen neuen Vertrag mehr bekommen haben, da sie nicht mehr ins Konzept passten. Solche Erfahrungen geben selbst der Spezies Morena/Eger usw. zu denken und spielen bei möglichen Entscheidungen pro oder contra FC St. Pauli mit Sicherheit eine Rolle.
Als Fan hätte man es natürlich am Liebsten, wenn es für die Spieler nichts Höheres gibt, als für den FC St. Pauli zu spielen. Aber bei "Vor"-Verurteilungen tun wir den Profis meiner Meinung nach Unrecht.
LG Parmi
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