Hansi Bargfrede schrieb: Dabei hatte ich die Illusion, dass vielleicht im Erzgebirge, im Bergbaugebiet, eine gewisse Sypathie für die Unterprivilegierten vorhanden sein könnte. Aber es ist immer wieder das Gleiche. Ein Argument mehr für die nächste Ostdiskussion hier auf der Liste.
Moin Bodo!
Offen gestanden, bin ich mit einem ähnlichen Gefühl nach Aue gefahren. Nach allem, was ich so über den Verein gelesen und gehört hatte... Aber Tommy hat schon Recht: Wenn St. Pauli auswärts auftritt, macht der Mob halt erfahrungsgemäß im ganzen Umland gegen die Zecken mobil.
Ansonsten wirkte das Ganze am Sonntag mit seinem Umfeld und den Besuchern nämlich durchaus entspannt-gemütlich. Also weniger das Stadion an sich (kein architektonischer Hingucker und eine ziemlich miese Akustik) als vielmehr die Atmosphäre vor dem Spiel. Du hast da wirklich nette Leute getroffen und gesprochen.
Und irgendwie strahlte der Verein - ich war vorher noch nie in Aue, muss ich dazu sagen - auf mich immer etwas Unverfälschtes aus, was einem als St. Paulianer und langjährigem Fan eines Underdogs immer sympathisch ist. :-)
Aber solche Zwischenfälle wie am Sonntag stimmen dich schon mehr als nachdenklich. Erst recht, wenn du im Forum von Erzgebirge Aue liest, was angeblich nach Spielende noch passiert ist. Ich habe davon zwar selber nichts mehr mitbekommen, aber ein Braun-Weißer, der im Aue-Forum eine Nachricht hinterlassen hat, hat noch eine nette Geschichte über die Heim-Ordner parat gehabt.
Einige von denen sollen sich, als sie ziemlich rabiat den Gäste-Block geräumt haben, ihre neongelben Leibchen abgenommen und eindeutig rechtsradikale Parolen von sich gegeben haben. Und solche Typen sind dazu da, im Stadion im Zweifelsfall für Ruhe und Ordnung zu sorgen... Na prima! Wobei Rrrrruhe und Orrrrrdnung ja vermeintliche Steckenpferde der Ewiggestrigen sind. :-)
Der Vollständigkeit halber und zur Ehrenrettung der Anständigen, die es zum Glück auch gibt: Im Aue-Forum bringen einige Fans deutlich ihr Bedauern über die Zwischenfälle vom Sonntag und darüber zum Ausdruck, dass sich dieses Pack auch rund um ihr Stadion breit macht.
Wobei es mit bloßem Bedauern natürlich nicht getan ist. Wenn ich die Bande nicht in meiner Arena will, muss ich ihr entschieden entgegen treten und darf es nicht bei Entschuldigungen im Nachhinein belassen. Gibt genug Fälle, in denen der braune Fußball-Sumpf trocken gelegt worden ist.
In der neuen 11 Freunde - soll keine Schleichwerbung sein :-) - ist ein ganz interessanter Bericht zu Olympique Marseille zu finden. Dort sind die Faschisten vor einigen Jahren gemeinsam erfolgreich verjagt worden.
Und auch wir waren und sind mit unserer Stadionordnung und der Auswärtsfahrten-Ordnung des Fanladens in diesem und vielen anderen Punkten durchaus beispielgebend. Eigenlob stinkt... :-)
Ansonsten, liebe Leute, danke für den Zuspruch aus der Runde! :-) Wie gesagt: Ich lebe noch! Und nächstes Jahr? Geht es wieder hin... :-) Für den Fall, dass Aue nicht absteigt...
Viele Grüße aus dem Wald!
Frank
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