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Datum: Thu, 31 Aug 2023 14:31:45 +0000 Von: Südkurve Sankt Pauli kontakt@ultra-stpauli.de Betreff: Boykott Braunschweig
Boykott Braunschweig, Frauen DFB-Pokal, Spruchbanderklärung
** Moin Südkurve,
drei lange Spiele ist es her, dass wir ein Tor unserer Mannschaft bejubeln durften. Uns allen ist klar, dass sich dies am Freitag ändern wird, wenn wir die ersehnten 3 Punkte aus Braunschweig mit nach Hamburg nehmen. Es liegt an uns, sobald wir den Block betreten haben, alles dafür in die Waagschale zu werfen und mit gutem Beispiel voran zu gehen. Zudem machen wir nochmal auf das Derby im DFB-Pokal der Frauen aufmerksam. Kurz gesagt: Alle hin da!
** Braunschweig
++Boykott der ersten 5 Minuten des Spiels vor dem Block!++
Fußball muss bezahlbar bleiben - gegen Topspielzuschläge und steigende Ticketpreise!
Moin St. Pauli-Fans,
beim Spiel in Braunschweig werden wir die ersten 5 Minuten des Spiels vor dem Block verbringen, um dann gemeinsam, geschlossen und lautstark den Block zu betreten! Wir würden uns freuen, wenn Ihr diese Entscheidung teilt und dieses wichtige Zeichen mit uns gemeinsam setzt.
Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Ihr kennt uns - nichts ist uns wichtiger, als die Spiele unseres Magischen FCs zu sehen - egal wo, egal wann! Auch in Braunschweig waren wir schon unzählige Male und haben gute wie auch schlechte Momente erlebt.
Was ist dieses Mal anders? In dieser Saison hat der BTSV sich dazu entschlossen, einen "Topspielzuschlag" für fünf Partien auszurufen - unser Auswärtsspiel ist eines davon. Die Tickets kosten entsprechend 4 Euro (!) mehr als bei den anderen Spielen der Eintracht in dieser Saison. Im Vergleich zu unserem Spiel in Braunschweig letzte Saison wurden somit die Vollzahlertickets innerhalb eines Jahres um 5 Euro erhöht. "Topspielzuschläge" sind keine Neuheit in deutschen Stadien, sondern seit Jahren ein beliebtes Mittel um aus bestimmten Paarungen noch mehr Gewinn zu ziehen.
Bereits die 2010 ins Leben gerufene Kampagne "Kein Zwanni für 'nen Steher" hat mit Bauchschmerzen auf Topspielzuschläge und auf die generelle Ticketpreisentwicklung geschaut. Die 20€-Marke ist seitdem eine, die sich für Stehplatzbereiche deutschlandweit als Maßstab etabliert hat und erfreulicherweise selten überschritten wird, sicher auch ein Erfolg der damals sehr präsenten Kampagne. Bis heute hält sich diese Marke selbst in der Bundesliga bei Top-Spielen noch relativ stabil.
Am Freitag wird sie in Braunschweig überschritten.
Wir haben keinen Bock auf englische Verhältnisse, wir wollen, dass der Fußball bezahlbar bleibt. Nur so kann auch lebendige und aktive Fankultur bewahrt werden, in der sich jede und jeder, egal ob jung oder alt, unabhängig von irgendwelchen Einkommensverhältnissen einbringen und Teil der großen Faszination Fußball sein kann.
Wenn wir Preissteigerungen und dreiste Topspielzuschläge einfach hinnehmen, sehen wir dafür in Zukunft schwarz. Ein Blick nach England erklärt, warum: Die günstigste Dauerkarte bei Tottenham kostet in der Saison 23/24 ganze 936€, ein durchschnittliches Tagesticket 83€, das billigste Segment liegt bei 43€. Viele aus unseren Reihen könnten sich diese Preise nicht leisten.
Einer entsprechenden Entwicklung in Deutschland gilt es entsprechend entschlossen und kraftvoll entgegenzutreten, nicht nur in Braunschweig!
Wir hatten bereits 2021 mit einem Spruchband und einer Erklärung zu „Friede den Kurven - Kampf den Verbänden“ unter anderem die überhitzte finanzielle Dynamik des Wettbewerbs, die immer mehr Vereine in den Ruin treibt oder in risikoreiche Finanzkonstrukte drückt, angeprangert. Nachhaltigkeit und neue Demut waren während Corona leere Floskeln der Vereine und Verbände. Die Profitmaximierung des Profifußballs geht seitdem unverändert weiter und findet sich so auch in den Eintrittspreisen wieder.
Gleichzeitig stagnieren die Löhne, obwohl alles andere immer teurer wird, weswegen viele Menschen immer größere Schwierigkeiten haben, den Stadionbesuch noch bezahlen zu können.
Für ein durchschnittliches Ligaspiel 21€ zu bezahlen, sprengt daher den Rahmen dessen, was wir bereit sind, unwidersprochen zu schlucken.
Wir haben lange diskutiert, wie wir auf diese Entwicklung reagieren wollen. Entschieden haben wir uns für das deutliche Zeichen eines kurzzeitig leeren Blocks! Lasst uns gemeinsam den BTSV spüren lassen, dass ihre Preispolitik inakzeptabel ist und in Zukunft zum Fernbleiben von Fans führen kann.
Protest ist nie umsonst. Durch aktive Fankultur wurden “englische Verhältnisse” bisher zumindest verlangsamt, einige grobe Missstände abgeschafft. Dass wir keine Montagsspiele mehr in der 2. Bundesliga haben oder die Investorenpläne der DFL zuletzt gescheitert sind, ist ohne Proteste, wie zuletzt in unserer Fanszene, nicht denkbar.
Daher wollen wir die ersten 5 Minuten des Spiels draußen vor dem Block stehen bleiben, um dann lautstark und kraftvoll geschlossen den Block zu betreten! Schließt Euch uns an!
Seid mit uns gemeinsam solidarisch gegen einen Fußball, den sich nur die Gut- bis Spitzenverdienenden leisten können!
Fußball muss bezahlbar bleiben - und zwar für alle!
[Bild 1]
Frauen Pokalderby:
In der 2. Runde des DFB Pokals der Frauen wurde unserem Frauenteam der hsv zugelost, sodass es zum Derby am Freitag, den 08.09., im Millerntor kommen wird. „Welcome to the hell of Sankt Pauli“ gilt es mit Leben zu füllen. Deckt euch, falls bisher noch nicht geschehen, schnellstmöglich mit Tickets für die Gegengerade ein.
[Bild 2]
Kartenbörse
Wir haben euch nochmal die Infos der Kartenbörse kompakt zusammengefasst. Wenn ihr noch nicht beigetreten seid, gibts hier nochmal eine kleine Anleitung dafür.
[Bild 3]
** Spruchbanderklärung "Ruhe in Frieden, Lewy"
Vor wenigen Tagen erreichte uns die traurige Nachricht, dass Lewy – ein langjähriges Mitglied der organisierten Fanszene des FC Bayern – in Folge schwerer Krankheit viel zu früh verstorben ist. Als begnadeter Street-Art Künstler brachte Lewy seine Kreativität über viele Jahre hinweg federführend bei unterschiedlichsten Choreografien, Graffiti und Merchandise-Artikeln der Südkurve München und des Club Nr. 12 ein. Durch sein Engagement und seine Liebe für den FCB, insbesondere aber aufgrund seiner herzlichen Art, war Lewy bei allen Gruppen der organisierten Fanszene des FC Bayern gleichermaßen hoch angesehen. Auch wir wollten ihm durch ein Spruchband während des Spiels gegen Magdeburg gedenken. Ruhe in Frieden, Lewy! Unsere Anteilnahme gilt in dieser schrecklichen Zeit seiner Familie und allen Menschen, denen Lewy am Herzen lag.
** Streetart
[Bild 4, 5 und 6]
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