So liebe Liste,
der Klassenerhalt ist unter Dach und Fach. Vielleicht schaffen wir es ja, morgen die Region in die vierte oder gar fünfte Liga zu schießen, da die unlauteren Lauterer nicht gerade solide in den letzten Jahren gewirtschaftet haben. Aber was kratzt es die Eiche, wenn die Sau sich an ihr reibt. Es ist Zeit, ein Fazit der Saison zu ziehen, die Highlights zu benennen und einen kleinen Ausblick zu wagen.
Der Saisonstart nach dem Aufstieg in die Zweite Liga verlief viel versprechend und ernüchternd zugleich. Dem Sieg über Bayer Leverkusen im DFB-Pokal folgte eine Heimspielniederlage gegen den vermeintlich Top-Klub 1.FC Köln. Dabei zeigten uns die Geißböcke, was Effektivität im Souterrain der Beletage im deutschen Fußball ist. Aus drei Torschüssen machten die Domstädter zwei Tore zum 2:0-Sieg.
Der erste Dreier wurde dann in der Fremde eingefahren. Mit 1:0 erzitterten sich die Braun-Weißen den Sieg beim FC Carl-Zeiss Jena. In der Folge war ein Phänomen zu beobachten, denn wenn die Mannschaft von Holger Stanislawski gut spielte, verlor sie in der Regel und bei den „Grottenkicks“ sprang in der Regel ein Erfolg heraus. Ausnahme dieser Regel war das Spiel der zweiten Runde im DFB-Pokal, denn hier spielte die Mannschaft schlecht und schied verdientermaßen aus.
Zur Winterpause konnten sich die Verantwortlichen über 22 Punkte und somit die halbe Miete zum Klassenerhalt freuen. Leider begann die zweite Hälfte der Saison wenig erfolgreich und häufig auch nicht sehr erbaulich. Dem großartigen Spiel in Köln, bei dem es leider durch einen Gegentreffer in den Schlussminuten nur einen Punkt gab, folgten schwache Spiele ohne Dreier. Erster Höhepunkt dieser „Negativ-Serie“ war die Niederlage bei den Offenbacher Kickers, bei denen man trotz einer 3:1-Führung nicht punkten konnte.
Insgesamt acht Spiele blieb die Mannschaft um Kapitän Fabio Morena ohne dreifachen Punktgewinn, so dass das Team bis auf drei Punkte an die Abstiegsplätze abrutschte. In einem beeindruckenden Kampfspiel gegen den Mitaufsteiger VfL Osnabrück, wurde nach drei langen Monaten endlich wieder gesiegt (2:1). Doch die Mannschaft war immer noch nicht gefestigt, wie sie zehn Tage später gegen den zum damaligen Zeitpunkt schon so gut wie feststehenden Absteiger SC Paderborn unter Beweis stellte, wobei man ihr zu Gute halten muss, dass Keeper Patrick Borger einen ganz üblen Tag erwischte und zumindest an drei Toren bei der 1:4-Niederlage nicht ganz unbeteiligt war.
Die Wiederauferstehung nach dieser Pleite war dafür um so beeindruckender, denn Aufstiegskandidat SC Freiburg wurde, an einem dieser Tage, an denen alles gelingt, mit 5:0 aus dem Stadion gefegt. Dieser Erfolg machte eine breite Brust, denn beim SV Wehen holte das Team einen weiteren Dreier und ließ auch mit unbändigem Einsatz den Millionaros der TSG Hoffenheim keine Chance (3:1).
Nach einem kleinen Rückschlag im Rosenaustadion des FC Augsburg konnte dann gegen den FC Erzgebirge Aue der viel umjubelte und vorzeitige Klassenerhalt nach einem mäßigen Spiel mit 4:2 perfekt gemacht werden.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie soll es weiter gehen. Viel Geld zum Ausgeben, um „fertige“ Spieler ans Millerntor zu holen, hat der Verein weiterhin nicht und wenn Spieler Filip Trojan via presse fordert, dass das Geld für den Stadionneubau lieber in die Mannschaft gesteckt werden sollte, erkennt er die Lage des Klubs nicht. Zum Einen gibt es kein Geld, dass ins Stadion gesteckt wurde, denn dieses Projekt ist fremd finanziert und die Gelder stünden ohne Neubau nicht zur Verfügung. Zum Anderen wird sich der Klub nach den Erfahrungen aus den letzten Jahren nicht wieder Hals über Kopf verschulden, als der Absturz nur mit einer Insolvenzverschleppung vermieden werden konnte.
So bleibt nur der Weg, den wir auch schon zuvor eingeschlagen hatten. Talentierte, junge Spieler aus der Regionalliga vor den anderen erkennen, unbändiger Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und die Heimstärke am Millerntor, denn auch in der kommenden Saison kann das Ziel nur Klassenerhalt lauten.. Wie schnell man als vermeintlicher Mitaufstiegskandidat im Rotlichtbezirk der Tabelle landen kann, hat gerade der FC Augsburg vorgemacht. Diesem Beispiel mit vielen abgehalfterten Stars sollten wir nicht folgen. Vertrauen wir Holger Stanislawski und Helmut Schulte, dass sie bei den notwendigen Verpflichtungen ein glückliches Händchen beweisen und dass der DFB unserem Trainer genügend Zeit lässt, sich um seinen Mannschaft zu kümmern.
Viele Grüße Parmi
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