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http://www.rhoihessefront.de/docs/StellungnahmeRhoihessefront.pdf Stellungnahme zur Blockade der Südtribüne am 28.03.2010
Als Unterzeichner des Appells „5 Minuten Protest“ gegen die Aussperrung von Gästefans möchten wir hiermit Position zur aktuellen Diskussion beziehen und Stellung nehmen.
Als Augenzeugen der Aktion und Teil der Protestierenden können wir viele Anschuldigungen gegen die Blockierer nicht bestätigen. Wir konnten nicht beobachten, dass Menschen körperliche oder verbale Gewalt von Seiten der Blockade-Teilnehmer angetan wurde. Vielmehr wurde versucht durch Gespräche aufzuklären. Auch war über den gesamten Zeitraum der Gang zu den Toiletten möglich und eine Passage zwischen beiden Treppenaufgängen frei. Aggressionen und unverantwortliches Drücken und Drängeln ging nach unseren Beobachtungen von denjenigen Besuchern aus, die versucht haben mit aller Gewalt Zugang zum Stadion zu erzwingen. Diese Personen haben auf ihr Umfeld keinerlei Rücksicht genommen und es ist nur dem besonnenen und rücksichtsvollen Verhalten aller übrigen Fans zu verdanken, dass dieses Gedränge nicht zu Verletzten geführt hat.
Es ist für uns unerträglich zu sehen, dass manche Sankt Pauli „Fans“ in einer solchen, zugeben aufgeheizten, Situation nicht vor rassistischen, sexistischen und homophoben Beschimpfungen zurückschrecken. Dies finden wir äußerst beschämend, da wir bisher davon ausgingen, dass es ein minimaler Konsens aller Sankt Pauli Fans sei, dass solche Äußerungen ein absolutes „no go“ darstellen. Auch Gewalt unter den Fans des FC Sankt Pauli ist für uns unsäglich und nicht hinnehmbar. Wenn durch diesen Protest Menschen zu Schaden gekommen sind, dann stimmt uns dies traurig.
Man kann über die gewählte Aktionsform der unangekündigten Blockade durchaus kontrovers diskutieren. Man sollte dies auch tun. Aber für uns zeigen die Reaktionen von einigen Menschen auf diese Aktion, wie tief der Graben innerhalb der Fanszene ist und dass es vielen Kritikern gerade nicht um die Aktion und die Aussage dahinter oder um eine konstruktive Aufarbeitung des Geschehenen geht, sondern sie lediglich eine Chance sehen USP aus Antipathie zu diskreditieren.
Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum einer zeitlich kurz befristete Blockade mit solchem Zorn und sogar Hass begegnet wird.<br> Von jedem, der sich für die Südkurve und das Konzept der Südkurve entschieden hat, sollte man erwarten können eine solche Einschränkung, wenn auch zähneknirschend, hinzunehmen oder sich zumindest in konstruktiver Art einzubringen. Eine bessere Aufklärung über die Proteststrategie hätte vielleicht zu mehr Verständnis und weniger Problemen im Umlauf geführt. Allerdings hatte wohl auch niemand mit einer solch feindseligen, egoistischen und unsolidarischen Reaktion seitens der eigenen Fans gerechnet.
Es zwingt sich uns der Eindruck auf, als hätten einige Besucher der Südtribüne nur darauf gewartet ihrer Ablehnung von USP und der Ultra’ Kultur ungehemmt Luft zu machen. Man kann den Eindruck gewinnen, dass zu diesem Zweck auch nicht vor übertriebenen und unwahren Anschuldigungen halt gemacht wird. Kritik zu üben ist immer sehr viel einfacher, als sich selbst aktiv und konstruktiv einzubringen. Nur wer aktiv ist kann auch Fehler machen und aus diesen für diesen für die Zukunft zu lernen.
Als Fanclub des FC Sankt Pauli fühlen wir uns solidarisch der aktiven Fanszene verpflichtet, denn diese ist das Herz des Vereins. Sie prägt das Image, das diesen Verein so einzigartig macht.
Forza Sankt Pauli!
Rhoihessefront Sankt Pauli Bingen, 01.04.2010
Meine Webpojekte: http://www.stefan-rosskopf.de/ Wilder Büchertausch: http://kiezkicker.bookcrossing.com/ Schalke war heute eine Nummer zu groß für uns, nicht nur von der Größe her. (Bernd Schneider)