Moin Libe Liste, hier ein paar Gedanken zu dem Urteil der CAS bezüglich der Olympischen Spiele:
Diego wollte nach Peking, Rafinha hat sich ebenfalls Richtung Reich der Mitte verabschiedet und weitere Spieler machten ebenso wie Jaques Rogge mächtig Druck auf die Klubs, obwohl diese laut Fifa-Regularien zu einer Abstellungen gar nicht verpflichtet gewesen wären. Da sprach der Fifa-Präsident Jupp Blatter ein Machtwort und setzte sich über eigenen Statuten hinweg und ordnetet in alter Gutsherrenart die Abstellungspflicht aller möglichen Olympiakandidaten an.
Da wir nicht mehr im 18. Jahrhundert sind, wo ein despotischer Herrscher mal eben etwas anordnen kann, sind nun Werder Bremen und Schalke 04 vor den internationalen Sportgerichtshof gezogen und haben gegen die Abstellung geklagt und auch Recht bekommen. Über das Dilemma sind sich beide Verein im Klaren, die jetzt nicht die Spieler zurückbeordern, da sie deren "Traum" nicht zerstören wollen.
Spinnen wir doch mal diesen Vorgang zwischen Fifa, Cas und Klubs einfach weiter und ersetzen CAS durch ein ordentliches Gericht. Wenn ein Klub es wagen würde, mit seinem Anliegen bezüglich der Abstellungen vor ein Arbeitsgericht zu gehen, könnte ein ganzes Kartenhaus von internationalen Verflechtungen und Absprachen von Verbänden einstürzen.
Die Profis, die als Angestellte in ihren Vereinen nicht gerade geringe Gehälter verdienen, nehmen es sich jetzt im Hinblick auf das Olympische Turnier in Peking heraus, ihre Vereine zu erpressen und werden sogar vertragsbrüchig. Dabei besteht ein klares Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis und in dem gibt es normalerweise bei geschäftsschädigenden Verhalten mannigfaltige Maßnahmen, um einen solchen Arbeitnehmer zu disziplinieren.
Ein mögliches Urteil in diesem Bereich könnte für den Fußball als auch gesamten Sport eine so weitreichendere Bedeutung haben wie damals der Fall Bosman bei den Transferbeschränkungen. Für die Fifa als auch anderen nationalen sowie internationalen Verbänden droht dann, dass das Abrufen von Arbeitnehmern in der "normalen" Arbeitszeit ohne weiteres nicht mehr möglich ist, denn im Fall Olympia werden durch das IOC als auch die Fifa die Interessen der Klubs/Arbeitgeber massiv berührt.
Da die Verbände aus ihren Veranstaltungen mit diesen Akteuren Gelder für sich generieren, dürfte es nicht unwahrscheinlich sein, dass ein "normales" Gericht für Olympische Turniere, Afrika-Cup und andere Veranstaltungen, die während der Saison des abstellenden Klubs stattfinden, diesen Vereinen zumindest Entschädigungen zuspricht.
Wenn hier jemand ist, der sich mit Arbeitsrecht auskennt, kann er ja ein paar Kommentare dazu machen. Viele Grüße Parmi