Moin,
nette Story. Einzige Korrektur meinerseits: Das Spiel fand damals nicht am Millerntor sondern im Volksparkstadion statt...
Gruss eines, der damals dabei war.
Torge
----- Original Message ----- From: stpauli@fussball.ms To: pirates@yahoogroups.de Sent: Friday, April 25, 2003 11:15 PM Subject: Re: Re:[NP]Köln... Kartenkrise + Offener Brief
tom.fischer@stpauli-netpirates.de schrieb am 25.04.03 21:05:59:
Ne danke, ich wuerde das Spiel zwar gerne live sehen wollen aber ich
stell mich nicht freiwillig
in eine Horde Trolle.
Tom
Moinsen Leute,
das ist genau der Punkt, wo bei mir der Schwindel im Kopf eingesetzt
hat,
als ich diesen unsäglichen Quark in der MoPo gelesen habe. Da gibt es tatsächlich noch St.Pauli Fans, die zwar noch jung an
Jahren, dafür
aber um so älter in der Birne sind. FANFREUNDSCHAFTEN!!! Wenn ich das
Wort
schon lese bekomme ich eine Gänsehaut. Aber nicht vor Wonne, sondern
vor
Abscheu. Die obige Aussage Toms trifft den Nagel 100%ig auf den Kopf. Eine einst bestehende und aus dem im Brief geschilderten Ereignis von
vor
FÜNFUNDZWANZIG Jahren herrührende Freundschaft einzelner Anhänger
beider
Klubs ist doch längst in eine durchschnittliche Sympathie füreinander
geschrumpft.
Ich war damals beim 0:5 am Millerntor dabei und habe das Entstehen und
das
Ende dieser zunächst schon aussergewöhnlich engen Beziehung der beiden
Fan-
gruppen miterlebt. Mitte der 80er, als der FC St.Pauli dann endlich
wieder in der
1.Liga mitspielen durfte, war der Empfang auf der Kölner Südtribüne
phänomenal.
Und umgekehrt. Aber schon Mitte der 90er hatte sich die "Freundschaft"
merklich
abgekühlt. Und heute? Wenn selbst "Kölsche Jongs" sich nicht zwischen
"Pitbulls"
und "Trolle" stellen mögen, kann da nicht viel von Freundschaft übrig
geblieben sein.
Hinzu kommt, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie man einem heute
Anfang
20jährigen Kölner einreden will, er hätte gefälligst den FC St.Pauli zu
unterstützen wegen
eines Ereignisses, das ca. 5 Jahre vor seiner Geburt statt gefunden
hat.
Zumal dieses Ereignis gar nicht so abgelaufen ist, wie es heute gerne
geschichts-
klitternd dargestellt wird. Der FC St.Pauli war zum Zeitpunkt schon
sowas von
abgestiegen, dass es geradezu "Tasmania 1900" Dimensionen hatte. Sie
hätten
damals beim besten Willen dem 1.FC Köln nicht mehr entgegenstellen
können.
Es ist eine Ironie der Fußballgeschichte, dass es damals im Wettkampf
gegen Borussia
Mönchengladbach am Ende so knapp nach Toren für Köln zur deutschen
Meisterschaft
langte. Sie waren auf jeden Fall erheblich besser als der FC St.Pauli.
Immerhin
hatten sie damals einige Nationalspieler in ihren Reihen. Ich erinnere nur an Herbert Neumann, Harald Konopka, den damals ganz
junge
Stefan Engels und einen Youngster namens Bernd Schuster. Der Knipser in
dieser
Mannschaft hieß Dieter Müller. Das war schon eine würdige
Meistertruppe.
Auch Pierre Littbarski fing ´78 beim 1. FC an. Kurzum, die Legende ist Legende und hat mit heutigen Verhältnissen nix
zum tun.
Mich hat damals im Übrigen nicht so sehr das 0:5 meines FC St.Pauli
erschüttert,
sondern das 0:12 "meiner" Borussia gegen die Fohlenelf aus Gladbach. Immerhin hatte St.Pauli in dieser Saison schon ein 0:4 gegen Bochum,
Werder und
Saarbrücken hinnehmen müssen, 3:6 gegen den BVB verloren und ein
weiteres 0:5
gegen Hertha einstecken müssen. Am Ende waren´s 18:50 Punkte und 44:86
Tore.
Das sagt eigentlich alles.
Forza St.Pauli, bodo
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