Tach,
eigentlich müsste ich als Kölner ja in Bezug auf solches Schmierentheater und Rumgeklüngele abgehärtet sein (sowohl in Politik, Sport als auch Wirtschaft), aber irgendwie überrascht und schockiert mich sowas immer wieder aufs Neue...
Erstmal vielen Dank für die ersten Eindrücke, bin gespannt auf weitere Berichte und Theaterkritiken aus der Hansestadt ;-)
Gruß, Rüdiger
-------- Original-Nachricht -------- Datum: Mon, 19 Mar 2007 17:35:40 +0100 Von: Stefan Rosskopf stadionbau@kiezkicker.de An: pirates@yahoogroups.de CC: Betreff: [NP] Gerichtsverhandlung Präsidium <--> Aufsichtsrat
Moin,
komme grade von der vierstuendigen Gerichtsverhandlung (bzw. das Urteil kam nochmal eine Stunde spaeter, ist aber vorher schon klar gewesen, so dass ich vor Urteilsverkuendung und Beendigung der Faktenaufnahme (oder wie das heisst) ging.
Kurz: Littmann ist weiterhin Praesident, und ist vom Ruecktritt zurueckgetreten. Littmann bot an, sich einer Kampfabstimmung zu stellen, und 2 AR- nahe Leute ins jetzige Praesidium aufzunehmen. Der AR lehnte jeden (zuletzt eigentlich relartiv vernuenftig klingenden) Einigungsversuch ab. Ich verstehe nicht mehr, warum. Neben der MV naechste Woche wird es 8 Wochen spaeter eine weitere geben, wo sich der Praesident mit einem evtl. Gegenkandidaten zur Wahl stellen wird. Der AR lehnt Littmann als Kandidaten weiterhin ab, selbst als Alternativkandidaten. Ich fuerchte, damit haben die sich ihr Grab geschaufelt und Littmann zum dann zukuenftigen Praesidenten gemacht.
Bemerkung am Rande: Bevor ich meine 12-seitige Notizensammlung zu einem Bericht forme, wo sowohl Praesidium als auch Aufsichtsrat nicht gut aussehen werden, moechte ich mein Unverstaendnis ueber Littmanns Inkonsequenz zum Ausdruck bringen. Nein, es geht jetzt nicht darum, dass Littmann seinen Ruecktritt vom Ruecktritt erklaert hat (worauf ihn die Richterin hinwies, dass das ja nun ein wenig eigenartig sei, einen vollzogenen Ruecktritt nun wieder zuruecknehmen zu wollen...).
Nein, es geht darum, dass sich Littmann im ersten Verhandlungsteil gegenueber der Richterin aeusserte, dass er sich bis zur MV (der ersten) bezueglich Presseaeusserungen zurueckhalten wolle. Drei Minuten spaeter beantragt der AR eine Unterbrechung der Verhandlung, er wolle sich beraten. Dem wird stattgegeben, der AR und einige Zuschauer verlassen den Saal. Corny Littmann sowie einige andere Personen, darunter auch im Zuschauerraum sitzende Presse, bleibt im Saal zurueck.
Und was glaubt ihr, was nun, drei Minuten nach einer gegensaetzlichen Aeusserung passiert? Corny Littmann diktiert, noch im Gerichtssaal in die Notizzettel von 11 Reportern, die um ihn herumstehen Details aus dem Holstendeal. Ueber den Inhalt und insbesondere die Details dieses Vertrages werde ich mich jetzt nicht aeussern, sondern moechte nur zum Ausdruck bringen, dass ich es ein Unding finde, drei Minuten gegenueber der Richterin zu vermelden, man wolle sich zurueckhalten, um ein wenig Ruhe reinzubringen, und schwupp, in der ersten Pause unterhaelt sich dieser Praesident noch im Gerichtssaal mit Medienleuten darueber, wie denn der Holstendeal aussaehe. Das geht einfach nicht, auch wenn ich die Details des Vertrages (ich sass zwei Reihen weiter hinten und konnte jedes Wort verstehen) fuer recht interessant halte.
Das die Anwaelte des Praesidiums zweimal zur Ordnung gerufen werden mussten, weil sie sich beleidigend ueber die Gegenseite aeusserten, ist auch nur ne Randbemerkung...
Aber wie gesagt, in meinem Bericht werden beide Seiten nicht gut wegkommen, dafuer brauche ich aber sicherlich noch ein, zwei Tage, um das mitgeschriebene zu ordnen und im Zusammenhang zu bringen.
Bloss diesem Aufsichtsrat, den ich bisher verteidigte, weil ich den Leuten vertraute, dem vertraue ich so langsam irgendwie nicht mehr. Das Ziel ist zwar klar, aber die Variante, wie es versucht wird, ist einfach zu durchsichtig. Ich bin mir unklar darueber, was ich davon halten soll, und wie ich darueber abzustimmen habe.
Freut euch auf das Protokoll, ich denke, morgen abend habe ich es beisammen....
Stefan