Moin zusammen!
Ich kann die ganze Sache vom 17. November zwangsläufig nur aus der Ferne beurteilen und habe bei meinen Besuchen in HH bislang keinen dieser USP-Mäsche miterlebt. Trotzdem muss ich, auch wenn ich mich in diese Detail-Diskussion nicht einmischen will, Stefan Recht geben: Was daran verwerflich sein soll, in einer größeren Gruppe vom Stadion aus in die Stadt zu ziehen und auf Kommando aus Jux und Tollerei - so kommt das zumindest bei mir an - loszurennen, erschließt sich mir nicht. So lange die Sache friedlich abläuft und - was auswärts ja wirklich der Fall ist - der eigenen Sicherheit dient, ist das aus meiner Sicht völlig okay. Dass die Situation eskaliert, wenn Flaschen fliegen und so der Polizei nur Argumente geliefert werden, ihrerseits ordentlich loszulegen, ist scheiße, darüber müssen wir nicht reden. Und dass die Beamten, so weit ich das nach all den Schilderungen von hier aus beurteilen kann, völlig überzogen und unangemessen reagiert haben, darüber auch nicht... Aber so ist es eben, wenn auf der einen Seite ein Funken fliegt, fängt´s auf der anderen schnell zu brennen an - und die Ereignisse schaukeln sich hoch. Der eigentliche Skandal ist für mich der, dass sich das Präsidium nicht bereit erklärt hat, sich mit dem Fanladen und seinem Umfeld solidarisch zu erklären. Jenen Leuten und Fanclubs, die St. Pauli in den vergangenen Jahren zu dem gemacht haben, was es ist. Zu einem kreativen, einem anderen Verein - auch wenn dieses Image natürlich reichlich überstrapaziert wird. Und diese Leute, die mit der "Marke" St. Pauli jede Menge Geld verdienen, verweigern ihrer Basis in einer kritischen Situation die Anerkennung. Das finde ich zum Kotzen! Selbst wenn ein paar Vollspacken mit Flaschenwürfen dazu beigetragen haben, die Situation am 17. November ausufern zu lassen: Den Fanladen so hängen zu lassen, ohne nach Hintergründen zu fragen und das Projekt zu torpedieren, das maßgeblich daran beteiligt war, mir deutschlandweit den viel zitierten Ruf vom "anderen Verein" einzubringen, das finde ich sehr, sehr arm. Ehrlich gesagt, fühle ich mich nach diesen Ereignissen darin bestärkt, dass ich unserem Präsidenten bei der Jahresversammlung nicht applaudiert habe - Stadionneubau und Schuldenfreiheit zum Trotz.
Sorry, das war viel, aber ich wollte es los werden...
Viele Grüße aus dem Bayerischen Wald!
Forza St. Pauli!
Frank
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