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Moin ihr,
am Sonntag fand in den Fanräumen (die dafür fast zu klein waren, lol, sollte man anbauen...) die Delegiertenversammlung der offiziellen Fanclubs statt, an der Pauliane und ich als - äh - naja, eure Delegierten teilnahmen.
Vorab, bevor ich den Link vergesse: Auf http://www.stpauli-netpirates.de/intern/Dateien/fanclubsprecherratsbericht_2012-13.pdf findet ihr den von mir eingescannten Tätigkeitsbericht vom Fanclub- Sprecherrat vom letzten Jahr. Darunter übrigens auch eine Seite, die sich dem Fanclub - Merchendising und die Vorgehensweise bei der Herstellung betrifft.
Fanclubdelegiertenversammlungen (arghs, ich werde das Word nun mit FCDV abkürzen...) haben den smarten Nebeneffekt, dass ich auch mal was papierformatiges wegen dem Fanclub in den Händen halte, für gewöhnlich scheißt uns der Sprecherrat ja eher mit eMails dicht, grins. Jedenfalls funktioniert nun auch endlich mein Uraltscanner wieder an meiner Kiste- mit der Digicam abfotografieren ist neumodische Kackscheisse, so ein richtig uralter Scanner mit SCSI- Karte, das hat noch richtig Stil! Das ist es, was ich hier unbedingt noch einfließen lassen wollte. ;-)
Ähm, wo waren wir stehen geblieben? Achja, die FCDV...
Bei Beginn der Versammlung hatte der FC St. Pauli genau 601 Fanclubs (danach war es genau einer weniger, aber dazu komme ich noch), davon waren 66 Fanclubs mit 102 Delegierten anwesend, es spricht also nur für die Mainstreamigkeit der Netpirates, dass mich Pauliane dieses Mal begleitet hat. :o) Aufgrund der relativ hohen Zahl der Fanclubs, die wohl auch in der zweiten Liga weiter steigt, verfügt der Sprecherrat auch weiterhin über relativ hohe Finanzreserven von 37.770 EUR, wovon aber noch etwas für Projekte abgehen wird. Gefördert wurden diverse Dinge, von der Aufzählung ist mir leider nur noch eine Teilförderung beim Fanladenbus in Erinnerung, vielleicht fällt Paulianer aber noch die ein oder andere weitere ein...
Voraussichtlich am 18. und 19.01.2013 soll ein nationaler Fankongress in Berlin stattfinden, der sich mit Fragen beschäftigen soll, wie sich Fans ihren Stadionbesuch vorstellen. Das Ganze wird wohl in Zusammenhang mit BAFF oder war es FARE? geschehen, wenn ich mich da richtig erinnere (die Notizen sind echt spärlich, aber wieso beginnen die auch um 10 Uhr nach einem Heimspiel mit so einer Veranstaltung..).
Möglicherweise wird es auch mal eine Neuauflage des St. Pauli - Kongresses geben, ein erstes Gespräch dazu soll im Laufe des nächsten Monats stattfinden.
Den Rest der Delegiertenversammlung bis zum nächsten Punkt, den einzigen, der ausführlicher diskutiert wurde, findet ihr im Prinzip im obigen PDF wiedergegeben, da weiß ich nicht so recht, wie ich das gesagte sonst zusammenfassen soll - viele kleinteilige Infohappen...
OK, zum Tagesordnungspunkt, wie mit seltsamen Fanclubs umgegangen werden soll, bzw. wieso es zum Beginn der Versammlung noch 601 offizielle Fanclubs im FC St. Pauli gab, am Ende dann aber nur noch 600 komme ich jetzt - ich nehme dafür einfach mal einen Text von gestern Abend, den ich für anderswo bereits geschrieben hatte:
Naja, der Ausschluss des Fanclubs Störtebekers Freunde aus den offiziellen Fanclubs des FC St. Pauli erfolgte nach einer längeren Diskussion (habe nicht auf die Uhr geschaut, aber bestimmt deutlich über eine halbe Stunde), in deren Folge sich die anwesenden Mitglieder des Fanclubs wiederholt dazu äußerten, dass sie sich dafür nicht entschuldigen würden, mit was für Wörtern sie um sich schmeißen würden. Sie betonten zwar, ein antifaschistischer Fanclub zu sein, die Diskrepanz zwischen der Aussage und den gewählten Vergleichen (gestern soll wohl im Zusammenhang mit usp (oder doch eher dem Fanclub? Man weiss es nicht) auch noch die Rede von "Herrenrasse" gewesen sein, da lief es mir kalt den Rücken runter, als das angesprochen wurde. Vorausgegangen war dieser Diskussion der Bericht über einen anderen Fanclub, der sich wohl als großer Fan von Freiwild geoutet hatte, und begeistert von Südtirol war und sich wenig begeistert über die "Freiwild ist nationalistische Kackscheisse" (oder änlich)- Tapete geäussert hatte. Den hat der Fanclub-Sprecherrat wohl relativ schnell von sich aus ausgeschlossen, bei den Störtebekern wollte er aber, auch weil sie von anderen Fanclubs gewünscht war, eine etwas größere Diskussion darüber führen, wie mit solchen Fanclubs zu verfahren sei, weil man sich da wohl auch innerhalb des Sprecherrats nicht einig war. Problem war wohl hauptsächlich, dass zwar der Fanclub selbst den Kram von seiner Facebookseite gelöscht hatte, aber einzelne weitere Personen, die klar dem Fanclub zugeordnet werden konnten (weil sich in deren Fotos wohl Fanclublogo etc. befanden) weiterhin sich entsprechend äußerten. Der Sprecherrat wollte also eine Diskussion darüber, inwieweit der Sprecherrat da handeln soll oder kann, wenn zwar der Fanclub selbst nicht (mehr) entsprechende Texte auf seiner Seite stehen hat (man also nichts gegen den Fanclub selbst machen könne), sondern nur seine Mitglieder auf ihren Seiten entsprechendes (weiterhin) verbreiten.
Die Diskussion ging weitestgehend in die Richtung, wie in solchen Fällen gehandelt werden kann und durch wen. Angedacht, aka möglich wäre bspw. eine Erweiterung des Fanclub-Selbstverständnisses- aktuelle Fassung bspw. auf http://www.stpauli-netpirates.de/02-eintreten/01-selbstverstaendnis.html nachzulesen - gewesen, um halt Punkte wie der, dass solche Zwistigkeiten zwischen Fanclubs nicht öffentlich ausgefochten werden sollen, sondern über den Sprecherrat vermittelt werden sollen (wobei betont wurde, dass es sich bei usp um keinen Fanclub handeln würde, die Möglichkeiten also begrenzt seien, wobei man natürlich trotzdem im regelmäßigem Austausch sei und sich gut verstehe.
Im Laufe der Diskussion stellten die anwesenden Fanclubmitglieder wiederholt dar, dass sie sich für nichts zu entschuldigen hätten und nachwievor der Meinung seien, man müsse auch mal mit etwas derberen Worten Dinge kritisieren dürfen, die einem schon seit langem stören würden, da wolle man sich das Maul auch nicht verbieten lassen. Von der Seite genommen hätte man die Texte, um Dampf aus der Diskussion zu nehmen.
Da die Störtebeker sich auf der Versammlung nicht wirklich davon überzeugen lassen wollten, dass man gerne jeden und alles kritisieren könne, aber sich die Worte dafür schon etwas genauer überlegen sollte, und weil es sich dabei um geradezu abscheuliche Vergleiche handelte, die andere auf der Versammlung wohl so auch nicht im Kreise eines offiziellen Fanclubs bzw. im Stadion hören wollten, wurden zwei Anträge eingereicht, wobei der andere vorsah, denen so eine Art Gelbe Karte mitzugeben und die Fanclubmitglieder dazu zu bringen, auch ihrerseits die entsprechenden Texte zu löschen. Da in der Diskussion mehrfach angemerkt wurde, dass ein löschen, wie sich auf der Versammlung ja mehrfach gezeigt hatte nicht auch mit einem Überdenken der eigenen Position bzw. Wortwahl einhergegangen sei, und man auch für die Zukunft da keine Änderung kommen sah, gab es einen weiteren Antrag darauf, dem Fanclub ab sofort die Mitgliedschaft bzw. Bezeichnung als offizieller Fanclub des FC St. Pauli zu entziehen. Da dieses der weitergehende Antrag war, wurde dieser zuerst abgestimmt, und erhielt eben eine entsprechende Mehrheit, weswegen über den zweiten (den mit der Gelben Karte) nicht mehr abgestimmt werden musste. Ohnehin verliessen die Störtebeker direkt im Anschluss an die erste Abstimmung die Versammlung...
Beim auf http://basch-fanzine.de/basch-34-mittelseite-bullshitbingo/ verlinkten Bullshit-Bingo aus der Nr. 34 konnte ich übrigens nur drei Kreuze machen, die ganze Diskussion lief weitestgehend sachlich ab- von wenigen verbalen Ausfällen einmal abgesehen, aber aus welcher Richtung die, wenn überhaupt, kommen würden ("Ja, dann hängt uns doch"- eigentlich hätte es bei deren Fanclubsprachregelung doch besser "dann vergast uns doch" heißen müssen?) ist eh schon klar gewesen, bevor die Diskussion überhaupt startete.
Öhm. Ja, so viel erst mal zur FCDV (nun wollte ich die Abkürzung dann doch wenigstens einmalig noch verwenden). Wird sicherlich demnächst auch nochmal das "offizielle Protokoll" vom Sprecherrat dazu rumgeschickt werden...
Als kleine Ergänzung noch die "Stellungnahme" der Störtebekers Freunde vom 13.09 (veröffentlicht auf ihrer Facebook-Seite). Besonders spannend finde ich ja, dass sie von "rechten Faschismus und linken Faschismus" reden, leider schreiben sie nicht, wie sie linken Faschismus definieren, aber - naja - ich konnte mir ja gestern einen Eindruck verschaffen.
Stellungnahme des FC St.Pauli 1910 Fanklub "Störtebekers Freunde" Nach Erscheinen des Basch #33 „Bullen aus der Kurve“ Artikels vom 23. Juli 2013 ist es zu unschönen Äußerungen und teils nicht nachvollziehbaren Vergleichen, von unterschiedlichen Seiten gekommen.
Was ist genau nach der Veröffentlichung des Basch #33 Artikels passiert? Da wir zum Glück in einer Demokratie leben, wurde natürlich individuell über diesen Artikel diskutiert. Im Zuge der Diskussion ist es auch zu Aussagen mit faschistischen Vergleichen gekommen. Hierzu muss der Unterschied zwischen rechten Faschismus und Linken Faschismus beachtet werden. Ja beides ist in der heutigen Zeit leider noch existient und wird bei uns nicht geduldet oder akzeptiert.
Die betreffenden 4 Personen wurden intern befragt. Da es menschlich ist, seinen Emotionen freien Lauf zu lassen, haben wir darum gebeten, dieses Verhalten zu überdenken und in Zukunft einzustellen. Alle betreffenden Personen haben klargestellt, dass der Faschismusvergleich falsch war.
Wie auch in anderen Fanklubs oder Gruppierung gibt es bei uns unterschiedliche Mitglieder-Meinungen ob mit oder ohne Konsens. (Richtlinienvereinbarung)
Welche Aussagen wurden im Konsens von den Störtebeker Freunden veröffentlicht und vertreten die Meinung aller Mitglieder?
Vonseiten des FC St. Pauli 1910 Fanklubs "Störtebeker Freunde" ist es zu keinerlei von allen Mitgliedern einstimmig getragenen rechtspopulistischen Aussagen gekommen. Wir haben als Fanklub lediglich klar Stellung bezogen, was wir von dieser Art und Weise, wie mit einigen Fans umgegangen wird halten.
Um es zu wiederholen:
"Wir empfinden das Verhalten einiger USP Anhänger für falsch und nicht den St.Pauli Fan-Richtlinien entsprechend!"
"Niemand hat das Recht jemanden auszugrenzen/auszuschließen, auch nicht Mitglieder oder Sympathisanten der Gruppierung USP."
"Wir sind gegen die Einschüchterungsversuche einiger Mitglieder oder Sympathisanten der Gruppierung USP gegenüber bestimmter Berufsgruppen oder Andersdenkenden."
"Wir fordern mehr Toleranz und Akzeptanz in der der Kurve!"
Am gleichen Tag wurden unser Präsident a.D., so wie weitere Mitglieder und die Störtebekers Freunde Fanseite auf Facebook.com von unzähligen Sympathisanten und Mitgliedern der Gruppierung USP mit Nachrichten belagert. In diesen Nachrichten wurde nicht nur respektvoll debattiert, NEIN es wurde überwiegend mit Gewalt gedroht.
Kleines Beispiel: "Du bist tot, wenn wir dich im Stadion sehen!" (SMS Anonym am 24.Juli 2013)
Daraufhin wurde ein Bild mit der Aufschrift "Nein zu USP" gepostet. Dieses Bild wurde nach kurzer Beratung ersetzt und entfernt.
Da die Störtebeker-Freunde ein über 100 Mitglieder starker Fanklub ist und sich bis dato an alle Fan-Richtlinien des FC St. Pauli 1910 gehalten hat, sind wir doch sehr verwundert. Der Respekt, der unter Fans einfach dazugehören sollte wurde von einigen Leuten ganz klar mit Füßen getreten. Fakt ist, wie einige Fans des magischen FC´s miteinander umgehen ist sehr traurig.
Es gibt nur einen Verlierer bei der ganzen Sache, unseren FC St.Pauli.
Wir sitzen alle im gleichen Braun Weißen Boot!
FORZA - YNWA - NACAB
Grüße, Stefan
Meine Webpojekte: http://www.stefan-rosskopf.de/ Wilder Büchertausch: http://kiezkicker.bookcrossing.com/ Schalke war heute eine Nummer zu groß für uns, nicht nur von der Größe her. (Bernd Schneider)