Soso,
"Wer Karten im Internet-Portal ebay zur Versteigerung anbietet, riskiert von Seiten des FC St. Pauli eine empfindliche Vertragsstrafe von bis zu 2500 Euro und ein potenzielles Stadionverbot."
Wer hat sich denn das ausgedacht? Da lacht sich doch jedes Erstsemester in Jura kaputt. Wer will mir denn verbieten, eine meiner zwei "potentiellen" Karten bei ebay anzu bieten, wenn die von mir ausgewählte Person, mit der ich das Spiel anschauen wollte, plötzlich erkrankt oder sonstwie unpäßlich ist. Soll ich sie dann etwa dem Verein zurück geben? Ich habe schließlich mit meinem Kauf dieser Karten Eigentum daran erworben. Es geht mir ja nun nicht darum, irgendwelchen Schwarzhändlern und Abzockern das Wort zu reden. Aber ebay ist weder illegal noch sonst irgendwie anrüchig und über Erlöse, die ich dort erziele, bin ich höchstens dem Finanzamt gegenüber rechtfertigungspflichtig. Dieses ganze Kartengechinche zur Förderung des Dauerkartenverkaufs geht mir ohnehin gegen den Strich. Wie hätte ich am Montag um halb Zehn am Kartencenter sein können, ohne mir einen Tag frei zu nehmen? Und wie hätte ich übers Internet an Karten kommen können, wenn ich an meinem Arbeitsplatz keinen freien Zugang dazu habe? Ich möchte mich wahrlich nicht als Benachteiligten darstellen, aber die Problematik an Karten im freien Verkauf zu kommen, wenn man Arbeitnehmer ist, sollte nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden. Denn heutzutage mal eben spontan einen freien Tag zu nehmen, ist weder immer möglich, noch ist es im Sinne des Betriebsfriedens nicht gerade zielführend. Immerhin müssen dann die Kollegen die liegengebliebene Arbeit mit machen. Wenn ich also an eine Karte für irgendein Spiel kommen möchte, bleibt mir der AFM - Container, der jedoch erfahrungsgemäß auch keine Erfolgsgarantie bietet, bei 50 Karten, oder eben der Versuch über ebay an eine zu kommen. Eine Dauerkarte wäre für mich keine Option, da ich beruflich an den Spieltagen oft gar nicht in Hamburg bin, oder soviel zu tun habe, dass ich es mir zeitlich nicht erlauben kann, ans Millerntor zu gehen. Die Verantwortlichen für solche Androhungen sollten sich einmal folgenden Passus durch den Kopf gehen lassen: "Wer Geschäfte mit Unternehmen macht, die der Spielsucht und der bei den Betroffenen damit verbundenen sozialen und wirtschaftlichen Verelendung Vorschub leisten, wird zu mehrwöchiger, sozialer Arbeit in psychiatrischen Suchtkliniken heran gezogen und zur Spende des Erlöses aus diesen Geschäften an Institutionen verurteilt, in denen diesen Kranken aus ihrer Sucht geholfen wird." Ich weiß, wovon ich rede. Mein Bruder hat "Haus und Hof" verzockt, bevor er seine immer noch andauernde Therapie vor 3 1/2 Jahren begonnen hat.
Fazit: Mit solchen Drohungen machen sich die dafür Verantwortlichen beim FC St. Pauli lächerlich und unglaubwürdig. Die sollten lieber mal massiv gegen das Merchandisingunwesen und der damit verbundenen Veruntreuung von Vereinsgeldern vorgehen und es nicht immer nur bei Lippenbekenntnissen lassen!
Forza FC St. Pauli, Bodo Life is what happens. While you´re busy making other plans. (John Lennon)
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