Noch mal meinen senf, bevor ich heute abend mit popcorn wieder dabei
bin :)
Am 30.03.2010 um 13:33 schrieb Moritz:
Moin Liste und danke Erik für diesen Versuch aus der "Nein-Doch- Spirale" auszubrechen. Vor allem für diesen Satz "Ich will nämlich
auch nicht, dass der Verein und die Medien nun den Diskurs an sich
ziehen, dafür ist er zu wichtig.". Diesen Punkt halte ich nämlich
für den entscheidenden. Beim Boykott/der Blockade ist etwas mächtig
schiefgelaufen. Trotzdem sollte man vielleicht überlegen, wie man
als Fanszene (ganz egal ob "pickelgesichtiger Ultra", so wie Stefan
oder "allesfahrende, unorganissierte Bloggerin", so wie Jekylla)
das Kind wieder aus dem Brunnen holen kann. Es kann doch nicht
sein, dass unsere Rechte (nicht die von USP oder irgendwelcher
organisierten Fans, sondern die aller Stadionbesucher) im Anschluss
an eine Aktion, die eigentlich für die Einhaltung der Fanrechte
gedacht war (und damit auch für _alle_ Auswärtsfahrer) noch weiter
beschnitten werden.
Wie ich schon sagte, einen boykott (egal, ob ich den gut finde oder
nicht) finde ich immer in ordnung als demonstration - eine blockade
von fans durch fans definitiv nicht.
Sollen Leute, die den Gedanken der hinter der Aktion steckte
durchaus unterstützt haben, in ein Horn blasen mit denen, die USP
schon immer und aus Prinzip scheiße gefunden haben?
Der USP hat sich durch diese aktion bei fans, die ihn nicht "aus
prinzip scheisse" finden, nicht gerade beliebter gemacht, schätze ich
mal ... deshalb ja auch meine forderung nach einer entschuldigung
seitens des USP. Das würde nämlich zeigen, das man beim USP durchaus
auch zu selbstkritik in der lage ist - etwas, was ich zur zeit auf
jeden fall, noch nicht sehe.
Müssen wir die Diskussion - wie Erik schon schrieb - von der
Boulevardpresse (denen geht es nicht um irgendwelche Rechte
unbescholtener Fans, denen geht es um Auflage)
ich denke, das Kind ist bereits in den brunnen gefallen ... die
diskussion findet bereits statt - und nicht nur, wie du schriebst, in
der "Boulevardpresse", die ist mittlerweile, auch beim Freitag,
Spiegel, 11Freunde und der Zeit (egal, wie man diese blätter
einordnen will) angekommen. Es geht also schon um ein
grundsätzlicheres problem - das verhältnis "normaler" fan vs ultra.
Und das problem haben wir anscheinend nicht nur bei st. pauli - nur,
das es jetzt tatsächlich so richtig in die öffentlichkeit tritt.
oder Corny Littmann führen lassen (der sich nur für Fanbelange
einsetzt, wenn es mit wirtschaftlichen Interessen übereinstimmt
und er keine Konfrontation mit der Polizei riskiert- Stichwort:
Vollbierverbot)? Ich denke nicht.
egal, wie man zu littmann steht, das präsidium in seiner gesamtheit
_muss_ sich um wirtschaftliche belange kümmern (stichwort
misswirtschaft) - und sich unter anderem auch mit polizeiauflagen
auseinander setzen.
Ob das jetzt "gut" oder "richtig" war/ist, ist eine andere sache (mit
sicherheit auch diskussionswürdig, ja!) - mein vorwurf in die richtig
hält sich aber in grenzen ...
Dafür bedarf es aber einen kühlen Kopf aller Seiten. Dieses sehe
ich aber leider bislang weder im Forum, noch auf dieser Liste.
Ich würde sagen, als jemand, der das spiel sehen möchte und nicht
herein gelassen wird, ist es wohl schwierig, einen wirklich kühlen
kopf zu bewahren - aber wie man bei unter anderem bei erik sehen
kann, geht es doch ...
Grüße Moritz
Gruß, Carlos