Hansi Bargfrede schrieb: "Da kann man Dir ja wirklich nur wünschen, dass in Freiburg endlich der Knoten bei Deiner Liebsten platzt und sie erkennt, dass man nicht unbedingt fußballverrückt sein muss, um den FC St. Pauli zu supporten. Ist halt ´ne Lebenseinstellung."
Hey, Bodo, ich glaube, dass ich da auf einem relativ guten Weg bin. Immerhin stand sie im vergangenen Jahr schon einmal am Millerntor neben mir.
Und in Hälfte zwei gegen die Amateure der Rothosen hat sie sich sogar zu so etwas wie stadiontypischen Sympathie-Bekundungen für eine der beiden Mannschaften hinreißen lassen. Auch wenn es nur freundlicher Applaus und ein paar (sachfremde) Bemerkungen zum Geschehen auf dem Rasen waren... Der Anfang war jedenfalls gemacht - erst recht, weil sie mit ihrem Klatschen das richtige Team bedacht hatte. :-)
Auch so hat es ihr, glaube ich, der äußeren Umstände in unserem Stadion wegen ganz gut gefallen. Sie hat sich ganz nett mit einem sturzbetrunkenen Zwei-Meter-Mann, der ihr ständig in die Hacken getreten ist, unterhalten. Und sich sehr amüsiert, dass er ihre Herkunft in die Alpen verlegt hat.
Der Hamburger fragte sie nämlich mit einem breiten Grinsen, nachdem er ihren Dialekt aus dem Bayerischen Wald, dessen ich überhaupt nicht mächtig bin, gehört hatte: "Samma, wo komms Du denn her, bisss Du aus der Schweiz, oda was?"
Schritt zwei der vorsichtigen, aber bestimmten Annäherung an diesen Verein tat sie vor wenigen Wochen: Da sollte ich ihr, ich konnte es kaum fassen, einen Totenkopf-Pulli mitbestellen, als ich mir aus Hamburg das neue Trikot habe schicken lassen. Sie trägt ihn überzeugt, wenn auch eher aus modischen Gesichtspunkten. Totenköpfe seien doch gerade modern, sagt sie. :-)
Glaubt mir, werte Netpirates, ich werde zu verhindern wissen, dass St. Pauli bei ihr - wie bei so vielen anderen landauf, landab - nur eine Modeerscheinung wird. :-)
Der Vollständigkeit halber: Bei meinen Bemühungen habe ich natürlich auch schwere Rückschläge hinnehmen müssen (wie es zur Geschichte unseres Vereins gehört). Als sie neulich mit ihrem Pulli im Auto neben mir saß, dachte ich, ich könne alles auf eine Karte setzen und die St.-Pauli-Ultràs-Support-CD einlegen. Ich glaube, wenn ich zwei Fußgänger überfahren und den Wagen anschließend gegen einen Baum gesetzt hätte, hätte sie auch noch deutlich verzückter geschaut...
Aber: Wir bleiben dran! Schauen wir mal, was Freiburg bringt. :-)
Hansi Bargfrede schrieb: "Wie stehen die Jahn-Fans denn unserem Verein gegenüber? Gibt´s da Sympathie, freundliches Wohlwollen oder gar Ablehnung?"
Also, um die Frage zu beantworten, Bodo: Bei den Regensburgern, die mit im Stubaital waren, herrscht eindeutig freundliches Wohlwollen, beim einen oder anderen sogar große Sympathie.
Letztere schlägt Dir hier - neben so etwas wie Mitleid :-) - als St. Pauli-Fan eigentlich fast überall entgegen. Verbunden mit den obligatorischen Fragen: St. Pauli in Bayern?!! Warum das denn? Wie kam das denn?!!
Die Jahn-Fans selber kann ich alles in allem zu wenig einschätzen, weil ich erst einmal in Regensburg im Stadion war (damals, zu Zweitliga-Zeiten gegen den 1. FC Nürnberg). Aber nach dem, wie ich die Lage sehe, wäre das unter Garantie ein extrem entspanntes Auswärtsspiel für uns - schon allein der wunderschönen Stadt wegen. Die nördlichste Stadt Italiens, heißt es manchmal. Zu Recht!
Der Jahn selber hat eine große Tradition - und das Einzugsgebiet wäre in Regensburg sicher da. Aber der Club gilt nach vielen Verfehlungen der Vergangenheit und aus anderen Gründen hier in der Oberpfalz als reichlich arrogant, mancherorts ist er sogar verhasst. Unter dem Strich hat so (leider, wie ich finde) das Umfeld ziemlich gelitten und zu den Heimspielen in der Regionalliga Süd verirren sich gerade einmal um die 3500 Leute (um den aktuellen Tabellenführer zu sehen, wohlgemerkt!).
Das relativiert sich ziemlich schnell, wenn Fan bedenkt, dass bei den Bayernliga-Heimspielen des 1. FC Bad Kötzting im Landkreis Cham im Schnitt 1000 zahlende Gäste aufkreuzen. Nur zum Vergleich: Regensburg hat 150 000 Einwohner, Bad Kötzting etwas mehr als 7000.
Damit aber genug an Exkursen in die Niederungen des bayerischen Fußballs. :-) Bleibt nur noch festzuhalten: Einmal mit St. Pauli in Regensburg einzufallen, wäre so etwas wie ein persönlicher Traum. Aber damit der wahr wird, müssen wir die Klasse halten und die Regensburger aufsteigen...
Damit genug für heute, viele Grüße - schönes Wochenende allseits!
Frank
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