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Datum: Mon, 7 Nov 2022 15:17:13 +0000 Von: Südkurve Sankt Pauli kontakt@ultra-stpauli.de Betreff: Heimspiel Kiel, Aufruf Hanseatic Help, Südkurventreffen
** Moin Südkurve,
kurz vor unserem letzten Heimspiel vor der Winterpause bekommt ihr nochmal einen prall gefüllten Newsletter. Neben einem Saisonrückblick auf die Saison 2013/2014 erwarten euch gleich mehrere Aufrufe zur Solidarität, sowohl für Hanseatic Help als auch die andauernden Proteste im Iran. Außerdem werfen wir einen kleinen Blick auf unseren Gegner morgen Abend.
Allem voran möchten wir euch einen großen Dank für alle Spenden aussprechen, welche beim vergangenen Heimspieltag für die BWH gegeben wurden! Danke für jeden gespendeten Euro und eure Solidarität. Sankt Pauli hält zusammen!
Lasst uns auch morgen zusammenhalten und die Mannschaft gemeinsam im Flutlicht des Millerntors vorantreiben um endlich wieder 3 Punkte einzukassieren!
** Auswärts KSC
Zum Auswärtsspiel in Karlsruhe gönnen wir uns nochmal den Luxus und werden eine ICE-Tour anbieten. Getreu dem Motto schnell hin und weg seid ihr damit sogar weit vor 24 Uhr abends wieder zu Hause. Also nicht lang zögern und anmelden ;)
Preis: 59€ AFM-Mitglieder/ 69€ Vollzahler Tickets: 15€ ermäßigt/ 18€ Vollzahler
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Wie immer bei away@ultra-stpauli.de (mailto:away@ultra-stpauli.de) unter Angabe eures Namens, eurer SK-Nummer, der Info ob Ticket ermäßigt oder Vollzahler und eurem AFM-Mitgliedschaftsstatus anmelden. Für diese Tour müssen wir die Anmeldung bis zum 04. November begrenzen, alle danach eingehenden Anfragen kommen auf die Warteliste.
** Save the date: Südkurventreffen 2.0
Das nächste Südkurventreffen steht an. Wir möchten alle Mitglieder und Interessierte einladen vorbei zu kommen und sich einzubringen. Anschließend stehen wie immer einige Kaltgetränke für euch bereit.
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** Hanseatic Help braucht UNS!
Die Temperaturen sinken, bald schon steht der Winter vor der Tür. Es beginnt die Zeit, in der Menschen, die auf der Straße leben, noch mehr um‘s Überleben kämpfen müssen. Die traurige Bilanz (Stand 02/2021) lässt tief blicken: 2021 starben 13 Menschen auf Hamburgs Straßen.
Um dem entgegenzuwirken, ruft Hanseatic Help unter dem Hashtag #wärmegeben dazu auf, Obdachlose und Bedürftige zu unterstützen.
Wie WIR helfen können:
Winterschuhe, Schlafsäcke, Woll- und Fleecedecken, Hygieneartikel und Unterwäsche/Socken (bitte nur Neuware)
werden
Die nächste mobile Spendenannahme findet am 19.11.2022 am Alstertaler Einkaufszentrum statt. Ihr könnt Eure Sachspenden auch gern direkt bei Hanseatic Help (Große Elbstraße 264) abgeben und beim Sortieren mithelfen.
Haltet die Augen in Eurem Viertel und überall sonst auf. Wenn ihr eine Person seht, fragt gern, ob sie etwas braucht. Gebt etwas Kleingeld, ein Heißgetränk oder eine warme Mahlzeit, wenn ihr möchtet. Auch ein nettes Wort und ein Lächeln helfen immer.
Speichert Euch die Nummer des Kältebus ab: 0151-65 68 33 68 (täglich zwischen 19 Uhr und 0 Uhr erreichbar) Den Kältebus könnt und solltet ihr rufen, damit er die Menschen in eine Notunterkunft bringen kann.
Sankt Pauli hält zusammen - egal, ob es draußen stürmt, schneit oder die Sonne scheint!
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** Proteste im Iran
Viele von euch werden sich wahrscheinlich schon mit den andauernden Protesten im Iran beschäftigt haben und diverse verstörende Bilder und Videos von getöteten, verhafteten oder Menschen, die aufs brutalste von der „Sittenpolizei“ geschlagen und erniedrigt werden, vor Augen haben. Dass Proteste für Frauen- und Menschenrechte und der Kampf gegen religiöse Zwänge und einem autoritären Herrschaftssystem unterstützendwert sind, steht außer Frage. Gerade nachdem die 22-jährige Masha Amini von der Sittenpolizei verhaftet und in Polizeigewahrsam gestorben ist, gehen Menschen weltweite auf die Straße. Wie leider viel zu oft, gibt es nur wenig Möglichkeiten den Menschen, die für Freiheit und grundlegende Rechte, einstehen und damit ein hohes Risiko für sich und ihre Familie eingehen, direkt zu unterstützen. Aber wir können den Menschen, den Kampf für Freiheit und vor allem dem Mut gegen ein solches Herrschaftssystem zu protestieren Aufmerksamkeit und Zuspruch schenken. Auch wenn diese Gräueltaten des Systems nicht in unserer direkten Reichweite passieren, wollen wir nicht wegschauen und ein Teil der Stadionaufmerksamkeit, den protestierenden Menschen vor Ort widmen. Dafür werden wir beim Heimspiel unseren normalen Support für einen kurzen Augenblick unterbrechen und einen der populären Protestslogans „WOMEN! LIFE! FREEDOM!“ skandieren.
Wir hoffen, dass sich viele in der Südkurve diesen Rufen anschließen, um möglichst viel Aufmerksamkeit dem Thema und den Menschen dahinter zu widmen.
WOMEN! LIFE! FREEDOM!
Toni Kroos in Solidarität mit den Protestierenden im Iran https://www.youtube.com/shorts/yzal37P_wjI
Brennpunkt: Iran - Gewaltwelle gegen Demonstrierende https://www.ardmediathek.de/video/brennpunkt/iran-gewaltwelle-gegen-demonstrierende/das-erste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTU0YTRlYTZmLTZmOTktNGRhOS1iN2NiLTkyYTcyNTViYmMxZA
** Gegnervorstellung Holstein Kiel
Tribüne: Anders als noch in der abgelaufenen Saison, als zum Saisonauftakt gegen Holstein Kiel gerade einmal 3000 Zuschauer*innen am gesamten Millerntor zugelassen waren, erwarten wir dieses Mal trotz der bescheidenen Anstoßzeit, einen gut gefüllten Gästeblock. Doch obwohl die Coronarestriktionen in den Stadien dieser Republik mittlerweile der Vergangenheit angehören, werden die Ultras der KSV am Dienstag nicht wie gewohnt hinter ihren Zaunfahnen auftreten. Grund hierfür ist ein Disput zwischen der organisierten Fanszene und dem Präsidium des Vereins. Letztgenanntes hatte den Dachverband „Block 501“, in welchem sowohl die Ultras, als auch weitere aktive Fanclubs organisiert sind, mit tiefgreifenden Sanktionen belegt. Ursächlich sei nach Argumentation des Präsidiums das Abbrennen verschiedener pyrotechnischer Erzeugnisse beim Heimspiel der Kieler gegen den hsv. In Folge dessen untersagte das Präsidium den Fans das Aufstellen des Block 501-Infostands, die Öffnung des Fancontainers sowie das Verteilen des Fanzines Düt un Dat. Außerdem entzog der Verein Fotoakkreditierungen für Fanfotograf*innen und rief öffentlich zur Denunziation vermeintlicher Pyrozündler*innen auf. Als Konsequenz entschieden sich aktiven Kieler Gruppen vorerst keinen organisierten Support zu leisten und blieben den Spielen ihres Vereins fern. Derartige kollektive Repressionen treffen große, mehrheitlich unbeteiligte Teile der organisierten Fanszene und können niemals ein adäquates Mittel zur Bestrafung sein. Stattdessen zeigt dieses neuerliche Negativbeispiel nur was passiert, wenn sich Vereine dem öffentlichen Druck von Medien und Bullen beugen, anstatt den Dialog mit der organisierten Fanszene zu suchen. Ungeachtet der Rivalität zwischen uns und den Kielern, unterstützen wir ihren Kampf gegen diese unsägliche Form der Kollektivbestrafung. Mittlerweile hat es erste Gespräche zwischen Fans und Verein gegeben, welche zu einer teilweisen Rücknahme der Sanktionen führten. Weite Teile der aktiven Kieler Fanszene versammelten sich daraufhin beim Heimspiel gegen Düsseldorf hinter einer Block 501-Zaunfahne auf der Westtribüne. Mitglieder der Hauptgruppe Compagno sind bis dato jedoch noch nicht in das Stadion zurückgekehrt, sondern fordern die Rücknahme aller Sanktionen als Kriterium für ihre Rückkehr ein. Neben den Ultras von Compagno besteht die Kieler Ultraszene im Wesentlichen aus der Gruppe New Connection. Beide Gruppen gründeten sich nachdem sich die Vorgängergruppen Supside Kiel sowie Sektion Spielsucht in Folge von Zaunfahnenverlusten im Jahr 2017 auflösten. Die prägendste Freundschaft der Kieler Ultras besteht zu den Ultras der KSV Hessen Kassel, während der größte Feind der Kieler der VfB Lübeck ist. Auch das Verhältnis zwischen Holstein Kiel und unserer Fanszene ist keineswegs freundschaftlich geprägt. Für ein Spiel am Dienstagabend könnte es somit eindeutig langweiligere Gegner geben.
Rasen: Unsere Boys in Brown haben gegen Düsseldorf wieder mal bewiesen, wie harmlos sie auswärts sind. Die Metapher des zahnlosen Tigers ist wohl selten passender gewesen. Trotz langer Unterzahl war der FCSP das bestimmende Team mit deutlich mehr Torschüssen und Chancen. Und doch stand am Ende wieder einmal die 0 und es setzte eine erneute Niederlage auf fremden Terrain. Die KSV Holstein hingegen gewann ihr letztes Auswärtsspiel mit 4:1 in Karlsruhe und hat alleine auswärts ganze 10 Punkte mehr gesammelt als wir. Durch den Sieg gegen den KSC schielen die Störche mittlerweile in Richtung der Aufstiegsplätze, während wir komplett im Abstiegskampf angekommen sind.
Ein paar weitere Fakten zu Kiel: Gefährlichster Mann ist der ehemalige Bundesligaspieler Steven Skrzybski, der mit zehn Toren die Torschützenliste anführt. Zudem bereitete er drei Tore vor und ist auch in Sachen Scorerpunkte ganz oben in der Statistik zu finden. Ebenfalls eine starke Saison spielt Fabian Reese, der vor und am Anfang der Saison mit einigen italienischen Erstligisten in Verbindung gebracht wurde. Nicht nur anhand seiner fünf Tore und vier Vorlagen sieht man, warum er in Italien so viel Interesse geweckt hat. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Fin Bartels, der bei den Störchen nach wie vor regelmäßig zum Einsatz kommt. Was die Bilanz angeht, sieht es für uns jedoch gar nicht mal so übel aus. Von 37 Spielen konnten wir 18 gewinnen und 8 Mal unentschieden spielen. Auch das letzte Heimspiel gewannen wir vor den anfänglich erwähnten 3000 Zuschauer*innen mit 3:0. Auch wenn die Mannschaft damals personell noch anders aufgestellt war, muss auch am Dienstag ein Sieg her, um sich ein klein wenig Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Zuhause sind wir nach wie vor noch ohne Niederlage. So soll es auch im letzten Heimspiel des Jahres bleiben. Niemand siegt am Millerntor!
** Der Blick zurück
Holstein Kiel, da haben sich in den letzten Jahren auch bereits einige Aufeinandertreffen angesammelt und ich kann bezüglich dieser Rubrik aus dem Vollen schöpfen. Bewusst gehe ich mal wieder etwas weiter zurück, nämlich in die Anfangszeiten von USP, um Ereignisse zu schildern, die vielleicht noch nicht allen bekannt sind. Als wir am 20.03.2004 am Millerntor auf die Kieler trafen, stand das Spiel nämlich unter alles andere als guten Vorzeichen. USP hatte mit durchaus starken Repressionen zu kämpfen, die auf das vorhergegangene Auswärtsspiel beim Rautennachwuchs zurückzuführen waren. Im Block waren Tapeten angezündet worden und das Präsidium des FCSP um Corny Littmann hatte deshalb kurz vor dem Spiel gegen Holstein sechs willkürliche Stadionverbote ausgesprochen. Keine Frage, die Fanszene konnte nach diesem Schritt natürlich nicht zum Alltag übergehen und zeigte sich mit den Ausgesperrten solidarisch: „Nach dem Schock am Freitagabend (willkürliche und unbegründete Hausverbote für 6 Leute) wurde noch flugs zusammen mit den Passanten Protest zu Tapete gebracht und Formen des Widerstands organisiert.
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Fanclubsprecherrat und Fanladen riefen via Flugblatt zum Stimmungsboykott auf – irgendwie die einzig logische Konsequenz dieses Eklats. Und es herrschte Totenstille – zumindest bis zur 30. Minuten, denn dann verließen über 300 Leute aus Block 1 und darunter das Stadion unter lauten „Littmann raus!“-Rufen und schlenderten mehrheitlich in Richtung Jolly. Trotz der Nähe zum Stadion war in der verbleibenden Spielzeit nicht ein Gesang zu vernehmen. Allerdings auch nicht von den gerade einmal 400 Kielern, die letztendlich einen knappen Auswärtssieg feiern konnten. […] Nach dem Spiel wurde eine eigentlich geplante Unmutsbekundung vorm Pressecontainer kurzerhand abgeblasen, da Euer Hochwohlgeboren unverhohlene Drohungen Richtung Fanladen ausstieß, die einen davon abraten ließen. Ein weiterer Fettnap f, den Littmann zielsicher traf, denn damit hat er sich natürlich nur noch weiter ins Abseits gestellt“ (La Gazzetta d‘ Ultrà Nr. 29, S.4 f.).
** 20 Jahre Ultrà Sankt Pauli - Saison 2013/2014
Rollen wir die Spielzeit 2013/2014 sportlich und noch dazu von hinten auf, dann haben wir nicht viel zu erzählen: Der FCSP landete jenseits von Gut und Böse im Niemandsland der Tabelle – mit 13 Siegen und 12 Niederlagen. Nichtsdestotrotz erinnern wir uns – zweifelsohne eher ob der Begleitumstände – an so manch denkwürdige Partie. Den Auftakt machte das Testspiel zur Saisoneröffnung am heimischen Millerntor. Niemand geringeres als Besiktas JK aus Istanbul gab sich die Ehre, und mit ihm seine leidenschaftliche Çarşı-Anhängerschaft – ausgerechnet in der Hochphase der Proteste gegen die Regierung Erdogan. Im Mai 2013 hatte sich eine Bewegung gebildet, welche ursprünglich nur ein Bauprojekt auf dem Gelände des Gezi-Parks verhindern wollte, schließlich aber in einen sogenannten „Türkischen Frühling“ mündete, mit Massenprotesten unter starkem Einfluss der Istanbuler Fußballfans. Schaut euch bei Interesse die sehenswerte Doku „Istanbul United" - https://www.youtube.com/watch?v=csKjtvsnWjU - an, welche von der Einheitsfront der Fußballfans hinter den Barrikaden erzählt. Çarşı prägte die Auseinandersetzungen rund um den Taksim-Platz jedenfalls maßgeblich, weshalb sich alle Teile des Millerntors solidarisch mit den Gästen zeigten und rund um das Spiel austauschten. Keine zwei Wochen später war erneut eine Schlacht in aller Munde: die Hitzeschlacht von Karlsruhe. Unter einer sengenden Sonne absolvierte der FC Sankt Pauli sein erstes Auswärtsspiel. Bei über 40 Grad auf den damals noch unüberdachten Stufen des Gästesektors war es dem engagierten Feuerwehreinsatz zu verdanken, dass nicht mehr Menschen kollabierten. Wasser marsch!
Beim Pokalspiel in Münster bekamen wir den ersten Dämpfer verpasst. Mit 0:1 unterlag unsere Mannschaft dem damaligen Drittligisten. Entgegen der sportlichen Tristesse war der Tag aber durchaus von Schabernack geprägt. Zunächst unentdeckt von der örtlichen Polizei ging es zügig in eine Lokalität in einem Szeneviertel, wo allgemein einige Freiräume, die sonst bei Auswärtsspielen selten geworden sind, genossen werden konnten. Per Marsch ging es dann zum Stadion, wo es noch zu unwürdigen Pöbeleien und Flaschenwürfen eines zurück weichenden Münsteraner Mobs kam. Die Ereignisse des Tages führten noch zu einigen Diskussionen für braun-weiße Ultras aus NRW mit ortsansässigen Ultras, die aber gut geregelt werden konnten. Eine weitere konfrontative Partie war das Auswärtsspiel in der Pfalz: Dort gelangte die Fahne der Warriorz in die Hände der Lauterer Bauern. Positiver in Erinnerung blieben hingegen das Amateurderby am Millerntor und das Spiel in Ingolstadt. So unterschiedlich sie klingen mögen, so sind sie doch beide unter der Kategorie „Highlights selbst setzen“ zu fassen. Das Spiel der zweiten Mannschaften Hamburgs verfolgte USP – ohne anzuflaggen – aus dem Südkurven-Oberrang und wartete mit reichlich buntem Rauch, Bengalos und organisierter Stimmung auf. In der bayerischen Einöde hingegen stürmte die Gruppe frühmorgens eine Kärwa, orderte Maßkrüge im noch leeren Festzelt und probierte sich im Scheibenschießen. Zielwasser schien ausnahmsweise auch die Fußballabteilung getrunken zu haben. Mit einem 1:2-Sieg kehrte sie nach Hamburg zurück, nur um zwei Wochen später bereits wieder in Fürth aufzuschlagen und erneut zu siegen. Erneut PURes Glück im Gästeblock, der sich unter Federführung der Sektion Kurpfalz bereits zu Anpfiff mit einem braun-weißen Zettelmuster schmückte und verkündete: „Hör gut zu, du bist mein Glück. Und ich sing dir meine Lieder“.
Im weiteren Saisonverlauf wechselten sich Siege und Niederlagen wöchentlich ab. Was sich aber durch fast alle Spiele zog, waren wieder mal dezidierte Positionierungen der Kurve zu sport- oder sozialpolitischen Themen. Die Proteste gegen Montagsspiele fanden bei gleich fünf derartigen Ansetzungen ihre konsequente Fortsetzung. Und mit Claims wie „No one is illegal“, „Destroy the fortress Europe“, „Abolish Dublin II“, „Alle nach Horst“ und „Scholz abschieben“ (was wäre uns nicht noch alles erspart geblieben) brachte die Südkurve immer wieder eine solidarische Perspektive auf die Rechte von Geflüchteten in den reaktionären Diskurs ein. Die logische Schlussfolgerung damals wie heute: „Es braucht wieder ein Gespenst in Europa“. Das Gespenst wurde damals auch gemalt, ihm wurde „Das Kapital“ unter den Arm geklemmt und ein roter Schal um den Hals gelegt, auf dem ein durchgestrichenes Hakenkreuz eine deutliche Sprache sprach. Kämpferisch ging es für viele St. Pauli-Fans auch nach de m letzten Spiel der Hinrunde weiter: Die Demonstration zum Erhalt der Roten Flora stand an und verwandelte sich schnell in den allseits bekannten Skandal. Bullen tun, was Bullen eben tun. Und wir hassen sie dafür.
Lediglich zu einem Polizisten war das Verhältnis stets ein wenig anders. Fabian Boll war trotz seines Berufs als Kriminalhauptkommissar einer der anerkanntesten Sankt Pauli-Spieler der vergangenen Jahrzehnte. Folgerichtig verabschiedete sich die Südkurve bei seinem letzten Pflichtspiel mit einem Augenzwinkern: „Nach 12 Jahren Fußballheld jetzt nur noch Beamtengeld – Wir sehen uns auf der Straße“. Pyro inklusive. Auch von Derbyheld, Identifikationsfigur und Rotlichtrüpel Benedikt Pliquett hieß es Abschied zu nehmen sowie von Vereinslegende Walter Frosch, der für immer unvergessen sein wird: „Auf eine letzte Zigarette, Walter“. Insgesamt eine recht farblose Saison, in der einzig St.Paulis Ultras Farbtupfer setzen konnten. Setzen wir alles daran, dass die aktuelle Saison, vergleichbar sportlich grau, nicht so endet wie 13/14, als sich eine Tendenz nach unten zum Abstiegskampf deutlich abzeichnete. Jedes Spiel haben wir die Chance, das Ruder wieder herumzureißen. Hart Backbord und immer weiter vor!
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