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Moin,
da die Mopo scheinbar ihre St.Pauliberichterstattung komplett eingestellt hat...
Die normale St.Pauli - Seite auf http://www.mopo.de/nachrichten/147.html ist zwar noch im Mopo - Onlinebereich verlinkt, aber bis auf "FC St.Pauli - Artikel der letzten Tage" komplett leer, die Print - Nachtausgabe enthielt scheinbar aber noch drei Artikel, die jetzt verkaufte Tagausgabe ist dagegen St.Paulilos), einfach mal die drei Artikel aus der Nachtausgabe:
http://www.mopo.de/nachrichten/147_fcstpauli_76477.html SPONSOREN-REAKTION | 17.03.2005
Mobilcom JENS FRIESENDORFF
Kein Kommentar zu Corny & Kuba
Was auch auf Kuba vorgefallen ist oder nicht - die "Öffentlichkeitsarbeit" des Kiez-Klubs stößt auch den Sponsoren offenbar bitter auf. Bis vor kurzem hieß es von St. Paulis Geschäftsführer Frank Fechner und Hauptsponsor mobilcom noch, dass die Vertragsverlängerung bis 2008 reine Formsache sei. 600000 Euro pumpt das Büdelsdorfer Unternehmen in den Verein - für St. Pauli die Überlebensgarantie. Mittlerweile heißt es vom wichtigsten Geldgeber nur noch nüchtern und kurz angebunden: "Wir werden unseren Vertrag bis 2006 erfüllen." So formuliert es mobilcom-Pressesprecher Tobias M. Weitzel. Mobilcom-Vorstand Michael Grodd wollte zum "Fall Littmann" ebenso wenig ein Statement abgeben wie sein Pressesprecher. O-Ton: "Wir kommentieren das nicht." Auf seine Weise ein deutlicher Kommentar.
http://www.mopo.de/nachrichten/147_fcstpauli_76475.html Die Fehler und Pannen des Corny L. STEFAN KRAUSE
St. Pauli-Krise Der Präsident gerät stark unter Druck
Seit gut zwei Jahren ist Corny Littmann nun Boss des FC St. Pauli. Der selbst titulierte "Präsident der Fans" wurde voller Hoffnung begrüßt, doch schon bald kehrte Ernüchterung ein. Seit der erfolgreichen "Retter-Aktion" nach dem Zweitliga-Abstieg sind positive Schlagzeilen rund um den Kiez-Klub rar geworden. Vielmehr häuften sich die Vorwürfe an den Theaterchef.
Finanzgebaren: Trotz mehrfach propagierter guter Kontakte in die hiesige Wirtschaft ist die Kasse chronisch leer. Zurzeit plagen den FC laufende Verbindlichkeiten in Höhe von mindestens 500000 Euro, wahrscheinlich sind es sogar weit mehr.
Steuerschulden: Für die kürzlich festgestellten Verbindlichkeiten aus der Weisener-Zeit kann Littmann natürlich nichts. Inwieweit er für die horrenden Nachzahlungen für 2002 verantwortlich gemacht werden kann, wird derzeit untersucht. Dass für die Jahre 2002 und 2003 keine Steuererklärungen abgegeben wurden, fällt aber durchaus in seinen Zuständigkeitsbereich.
Führungsstil: Der Satz "Ich bin der FC St. Pauli", den Littmann gegenüber dem gefeuerten Ex-Scout Lars Mrosko geäußert hat, spricht für sich. Vermeintliche "Oppositionelle" wurden peu á peu entlassen, mit Ex-Coach Franz Gerber erwischte es Ende März 2004 den letzten ernst zu nehmenden Menschen, der mit Kritik nicht hinterm Berg hielt.
Informationspflicht Aufsichtsrat: Das Kontrollgremium, das zu überwiegenden Teilen aus Littmann-Anhängern besteht, beklagte sich bereits mehrfach darüber, zu spät oder gar nicht von Vorgängen in Kenntnis gesetzt worden zu sein. Zuletzt bei der Einsicht der Lizenzierungsunterlagen, die der Rat erst am Abend vorm Abgabetermin beim DFB komplett zu Gesicht bekam.
Plünderung Abteilungskassen: Um ausstehenden Zahlungsforderungen nachkommen zu können, bediente sich das Präsidium bei den Amateurabteilungen. Die Rückzahlung der Beträge wurde bereits mehrfach versprochen, steht aber bis heute aus. Kassenprüfer werfen Littmann mehrfachen Satzungsbruch vor.
Sportliche Kompetenz: Bei Amtsantritt gestand Littmann, von Fußball keine Ahnung zu haben. Aussagen wie "In der Winterpause schon einen Vertrag zu verlängern wäre abenteuerlich" unterstreichen dies. Dennoch ließ es sich der Präsident nach der Gerber-Entlassung nicht nehmen, höchstpersönlich (in Begleitung von Teamchef Christof Hawerkamp) Vertragsgespräche mit Spielern zu führen. Erst nachdem sich mehrere Kicker über das Niveau der Dialoge beklagt hatten, wurde mit Holger Stanislawski ein Fachmann ins Boot geholt.
Außendarstellung: Littmann ist Medien-Profi, oft und gerne im Fernsehen. Das kann gut sein - wie zu "Retter"-Zeiten - oder penetrant wirken (Osnabrück-Coach Wollitz: "Der hält seine Birne doch in jede Kamera"). In jüngster Zeit hatten die TV-Auftritte Littmanns des Öfteren einen faden Beigeschmack. Er - selbst Chef eines maroden Klubs - ereiferte sich Anfang Februar bei N24 in Zusammenhang mit der Dortmunder Finanzkrise über den BVB, vor zwei Wochen sorgte er mit der Aussage bei HH1, St. Pauli sei wirtschaftlich gesünder als der HSV, und einem befremdlichen Vokabular für Theater. Zudem prangerten mehrere Fans, die beim Trainingslager im Januar auf Kuba dabei waren, die dortigen Verhaltensweisen Littmanns an.
Info: DAS SAGEN DIE HAMBURGER Udo Hellwig (28), Rettungsassistent "Littmanns Verhalten im Trainingslager war vollkommen unangemessen. Er sollte die Konsequenzen ziehen und abdanken." Franz Stenzel (60), Friseur "Cornys Privatleben geht niemanden etwas an. Er hätte es nicht auf Kuba ausleben sollen, aber zurücktreten muss er auch nicht." Julia Schnatzer (25), Tanzlehrerin "Jeder Boss in einem normalen Unternehmen würde für so eine Aktion gefeuert werden. Warum sollte das nun anders sein?"
Harry Mensah (57), Taxifahrer "Wegen seines Präsidenten bekommt der FC St. Pauli ein schlechtes Image. Littmann sollte zur Rettung der Klubehre gehen."
Marthe Rennert (20), Kellnerin "So etwas kann man sich vielleicht auf dem Kiez erlauben, aber nicht in offizieller Funktion bei St. Pauli. Littmann ist nicht mehr tragbar."
http://www.mopo.de/nachrichten/147_fcstpauli_76474.html DAS SAGT ST. PAULIS AUFSICHTSRAT | 17.03.2005 »Außenwirkung ist katastrophal« JENS FRIESENDORFF, BUTTJE ROSENFELD Kiez-Kontrolleure sehen Gesprächsbedarf
Das Gremium heißt so, weil es einen Verein kontrollieren soll - auch den Präsidenten Corny Littmann. "Es kann nicht sein, dass wir uns immer nur mit wirtschaftlichen Dingen befassen", sagt Werner Prokropp, Mitglied des Aufsichtsrats beim FC St. Pauli. Er und seine Kollegen machen sich um die Außendarstellung des Kiez-Klubs Sorgen. Was sagt der Aufsichtsrat zum "Fall Littmann"?
"Ich sehe Handlungsbedarf. Wir müssen dringend reden, denn die Außenwirkung hat weit reichende Folgen, insbesondere bei den Sponsoren", fordert Prokropp. Kontrolleur Prof. Dr. Hans-Jürgen Kion sieht das ähnlich. "Konkret kann ich zur Kuba-Geschichte nichts sagen, aber für die Außendarstellung sind solche Sachen sehr, sehr bedenklich. Und das geht ja schon seit Wochen so", kritisiert der Rechtsanwalt aus Frankfurt auch die "gewagten TV-Auftritte" von Littmann. Kion: "Der Aufsichtsrat muss sich natürlich mit dem Thema beschäftigen und etwas tun."
Wolfgang Helbing (ebenfalls Aufsichtsratsmitglied) ist das öffentliche Bild des Klubs auch ein Dorn im Auge: "Wie wir nach außen dastehen, diese Außenwirkung, das ist wirklich katastrophal. Zu Kuba kann ich nichts sagen, da war ich nicht dabei. Aber darüber muss geredet werden."
Wird auch. "Wir haben in dieser Woche ein Gespräch über verschiedene Themen, da werden wir auch über Kuba sprechen", kündigte Aufsichtsratsboss Michael Burmester an. "Wir haben bereits vor einiger Zeit mit Corny Littmann über dieses Thema gesprochen. Wir werden das aber jetzt noch einmal tun. Und uns seine Sichtweise der Dinge anhören."
Burmester warnte aber auch alle Littmann-Kritiker: "Was mir bei dieser Sache bisher immer fehlt, sind Fakten, konkrete Sachverhalte und Zeugen. Alle sollten Vorsicht walten lassen, denn hier geht es nicht nur um den Präsidenten des FC St. Pauli, sondern auch um den Menschen Corny Littmann."
Und schließlich noch die Welt zum Thema:
http://www.welt.de/data/2005/03/17/612038.html?search=Cuba+libre&searchH...
Cuba Libre?
Kubanische Affäre bringt St. Pauli-Chef Littmann in Mißkredit
Corny Littmanns Privatleben ist in diesen Tagen zum öffentlichen Gesprächsthema geworden. Dem homosexuellen Präsidenten des FC St. Pauli wird vorgeworfen, seine repräsentativen Pflichten im Trainingslager des Regionalligisten auf Kuba im Januar verletzt zu haben, indem er öffentlich mit einem einheimischen Liebhaber aufgetreten ist. Gerüchte, daß es sich hierbei gar um einen minderjährigen Prostituierten handelte, wies Littmann energisch zurück. "Mein Freund ist 20 Jahre alt und kein Callboy. Ich habe ihn bereits im vergangenen Jahr kennen und lieben gelernt. Die ganze Diskussion entbehrt jeglicher Grundlage", sagte der Theaterchef. Entgegen allen Behauptungen habe er auf Kuba penibel darauf geachtet, "daß ich private und offizielle Angelegenheiten trenne". Dies sei sogar in einem Maße geschehen, "daß es mir meinem Freund gegenüber schon überaus unangenehm war". Rechtliche Schritte behält er sich in Rücksprache mit seinem Anwalt vor.
Im Verein nimmt man die Diskussion Littmanns weitgehend kommentarlos hin. Man scheint dankbar dafür, daß in Anbetracht der Steueraffäre und der durchwachsenen sportlichen Situation so von eigenen Fehlern abgelenkt wird. Die Anhängerschaft des Kultclubs hingegen ist gespalten. Sein Auftreten auf Kuba sei eines Präsidenten unwürdig gewesen, so die einen, sein Umgang seine Privatsache, so die anderen.
An Rücktritt denkt Littmann trotz der Vorwürfe nicht. "Diesen Gefallen tue ich niemanden. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Daß die Sache aber nicht spurlos an mir vorbeigeht, kann sich wohl jeder denken." /jwo/
Artikel erschienen am Don, 17. März 2005
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Gruss, Stefan
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