----- Original Message -----
From: "Katja u. Michael Löffler" <Blindenfussball@FCStPauli.info>
To: "Alex FC St. Pauli Thode" <alexandra.thode@fcstpauli.de>
Sent: Friday, July 21, 2006 6:37 AM


> Hallo liebes A,
>
> jetzt ist der Text ein klein bißchen verändert. Wir denken, so kommt genau
> das rüber, was wir sagen wollen.
> Danke nochmal für Deine Hilfe!
>
> Liebe Grüße, Dein S u. R
> ---------------------
>
> Blindenfußball beim FC St. Pauli
>
> Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Sportinteressierte,
>
> wir, die Fußballer der ersten hamburger Blindenfußballmannschafft, laden
> recht herzlich alle Interessierten und, ausdrücklich, auch die Staunenden
> ein, die sich bislang noch nicht vorstellen können, wie Blindenfußball
> funktionieren soll.
>
> Am 21.08.2006 um 19:00 Uhr, auf dem Sportplatz der
> hamburger Blinden- und Sehbehindertenschule am Borgweg findet das aller
> erste Training der Blindenfußballmannschaft des FC St. Pauli statt.
>
> Es wäre schön, wenn wir recht großen Zulauf hätten, um der interessierten
> Öffentlichkeit und den
> Vertretern von Funk, Fernsehen und Presse deutlich machen zu können,
> dass der Blindenfußball die Leute in und um Hamburg herum bewegt.
>
> Wir werden zukünftig immer Montags um 19:00 Uhr und Freitag ab 16:30 Uhr,
> auf dem Sportplatz der Blindenschule am Borgweg trainieren.
>
> Um einen kleinen Einblick in den Blindenfußball und dessen Etablierung
> in Deutschland zu geben, folgt hier noch ein Erfahrungsbericht eines
> Teilnehmers des ersten Blindenfußball-Workshops, der ende Mai in Berlin
> stattgefunden hat.
>
> Mit sommerlich sportlichen Grüßen,
> Die Blindenfußballmannschaft des FC St. Pauli
>
> Mehr Informationen erhalten Sie gerne unter der e-Mailadresse:
> Blindenfussball@FCStPauli.info
> Oder telefonisch bei Katja Löffler (0 41 63) 82 36 36
> ------------------------
> Können Blinde Fußball spielen??
> (Ein Erfahrungsbericht von Stefan Schleicher)
>
> Eine interessante Frage!!
>
> Ich konnte zunächst gar nichts damit anfangen, als Michael Löffler anrief
> und mich fragte, ob ich mit ihm und seiner Frau, Katja Löffler, nach
Berlin
> käme, um dort an einem Workshop ( 21.05.06 bis 28.05.06 ) teilzunehmen, um
> unter der Leitung der englischen Blindenfußballnationalmannschaft das
> Fußballspielen zu erlernen.
> Es hörte sich sehr interessant und auch sehr reizvoll an, denn ich habe
> Fußballspielen immer geliebt.
> Ich dachte eine Weile darüber nach, ob es für mich, als mittlerweile schon
> 40jährigen Blinden noch möglich ist, dass Fußball spielen wieder neu zu
> erlernen, denn ich habe früher nur als Sehender gegen den Ball getreten
und
> bin erst seit 2 Jahren blind.
> Doch was hatte ich schon zu verlieren?? Nichts!
> Ich konnte eigentlich nur gewinnen.
> Also machten wir drei St. Paulianer, Hörplatz-Dauerkarten besitzenden
> Passiv-Fußballer uns auf den Weg nach Berlin, um neben dem Blindensport
> Torball, den wir bereits in einer eigenen Abteilung beim FC St. Pauli
> ausüben, das aktive Fußballspielen für Blinde zu erlernen.
>
> Sonntag 21.05.06 gegen 17.15 Uhr am Bahnhof in Berlin- Spandau angekommen,
> wurden wir auch schon erwartet und ins Hotel gebracht. Um 19 Uhr gab es
dann
> das erste Treffen aller Workshopteilnehmer.
> Die Besprechung wurde geleitet von den Trainern der englischen
> Fußball-Nationalmannschaft. Alle wirkten irgendwie angespannt und nervös.
>
> Montag morgen sollte es dann endlich losgehen. Und noch immer fragte ich
> mich: Wie sollen Blinde Fußball spielen?? Mit dieser Frage war ich
natürlich
> nicht allein.
>
> Auf dem Platz angekommen, gab es, um den Blindenfußball in Deutschland
> bekannt zu machen, erst einmal Pressefotos und einige kurze Interviews.
> Einer der Schirmherren des Workshops, der britische Botschafter in Berlin,
> Sir Peter Torry, hielt ebenfalls noch eine kurze Begrüßungsrede. Langsam
> stieg meine Ungedult. Ich wollte doch nun endlich Fußball spielen.
> Um deutlich zu machen, wie das Blindenfußballspiel funktioniert, hier ein
> kleiner Einwurf zum Aufbau und Regelwerk:
>
> Schon 1987 wurden in Spanien die ersten Meisterschaften im Blindenfußball
> ausgetragen. In einigen Ländern hat sich Blindenfußball seit dem als feste
> Größe im
> Blinden- und Sehbehindertensport etabliert, während man in Deutschland
erst
> jetzt auf diese interessante Sportart aufmerksam wird.
>
> Blindenfußball ist genauso rasant und spannend wie das Spiel nicht
> Sehbehinderter. Gespielt wird 5er-Fußball (Football 5 a side).
Mannschaften
> von je vier
> Spielern und einem Torwart agieren nach den Regeln der International Blind
> Sports Federation (IBSA), die sich an die Regeln der FIFA anlehnen. Bei
> IBSA-Meisterschaften
> beträgt die Spieldauer 50 Minuten auf einem etwa 20x40 m großen Spielfeld.
> Die Außenlinien an den langen Seiten des Spielfeldes werden durch eine ca
1
> Meter hohe Bande gebildet, welche mit in das Spiel einbezogen werden kann.
> Durch die Begrenzung des Spielfeldes durch eine Bande, bleibt der Ball
> länger im Spiel und gleichzeitig dient Diese den blinden Spielern auch zur
> Orientierung, da man die Bande auf Grund des Schalls, der von ihr ausgeht,
> recht gut hören kann.
>
> Die Spieler im Feld sind blind im Sinne des höchsten Schweregrads B1,
> Augenklappen oder Binden gleichen eventuelle Unterschiede in der
> Sehschädigung unter
> den Spielern aus. Die Torwarte sind als einzige nicht blind. Sie und die
> mannschaftseigenen guides, die jeweils hinter dem gegnerischen Tor
> positioniert
> sind, dirigieren mit Zurufen ihre Spieler. Der Ball der blinden Fußballer
> ist im Inneren mit Rasseln versehen und ist auf diese Weise "hörbar".
>
> (Aus: http://www.ibcc2006.de/index.php?menuid=12)
>
> Bevor wir nun mit dem Training am Ball beginnen konnten, wurden wir in
drei
> Kleingruppen aufgeteilt. Zunächst war also "Trockentraining" angesagt. Wir
> übten das Vorwärtslaufen auf ein bestimmtes Ziel hin, das Seitwärts- und
das
> Rückwärtslaufen, um uns in Spielsituationen mit Ball besser bewegen und
> Orientieren zu können.
> Ich hatte wahnsinnig viel Spaß dabei, auch ohne Ball. Muskelkater blieb
> natürlich nicht aus. Was taten mir die Beine weh und sie wurden immer
> schwerer. Ich konnte es nicht wirklich verstehen. Ich dachte, ich würde
mich
> durch den Torballsport ausreichend bewegen. Es war wohl doch nicht so.
Egal.
> Was tut man nicht alles für die Karriere ;-).
> Eigentlich bin ich viel zu alt für diese Scheiße. Wie oft habe ich das
> gesagt. Ich habe schon nicht mehr mitgezählt.
>
> Als der Ball dann ins Spiel kam, ging es endlich los.
> Natürlich hatten die Engländer auch recht damit, dass sie uns so lange
haben
> trocken üben lassen, denn wir mussten erst mal ein Gefühl für den eigenen
> Körper für die Orientierung und vor allem für die Reaktionsschnelligkeit
> entwickeln, bevor wir auf einen Ball losgelassen werden konnten.
>
> Wir wuchsen immer näher zusammen. Bald waren wir eine kleine verschworene
> Gemeinschaft, auch dank der Engländer.
> Unsere Trainer waren aber auch positiv davon überrascht, welches Potential
> in uns steckte. Es gab doch einige, die schon einmal gegen den Ball
getreten
> hatten. Das war zu erkennen. Auch konnte man sehen, dass wir unbedingt das
> Fußball spielen erlernen wollten.
> Es hat höllisch Spaß gemacht, zusammen mit dieser tollen Truppe den
Workshop
> zu besuchen. Ab dem dritten Tag konnten wir schon einige Spielzüge, die
uns
> die Engländer beigebracht hatten, nachspielen. Und das war ein klasse
> Gefühl! Wir spielten Fußball!!
> Und manchmal trafen wir auch das Tor. Aber das war nicht wirklich wichtig.
> Wir hatten einfach verdammt viel Spaß, das hat man uns auch angesehen.
> Überrascht war ich vor allem auch über mich selbst.
> Ich habe nicht viel verlernt. Das Ballgefühl war noch da. Und das war
> irgendwie ein wahnsinniges Gefühl. Die Ballbeherrschung war natürlich eine
> andere aber es ging trotzdem. Es tat so gut.
>
> Am Ende des Workshops wollten wir alle mehr. Aber leider ging auch dieser
> Workshop einmal zu Ende.
> Nur eines war für uns alle ganz klar.
> WIR MACHEN WEITER!!
>
> Um weiter machen zu können, brauchen wir Eure Hilfe, liebe St.
> Paulianer/Innen:
> Wenn Ihr Lust bekommen habt, mit uns zusammen Fußball zu spielen, dann
> meldet Euch bitte per e-Mail bei Katja Löffler unter:
> Blindenfussball@FCStPauli.info
> Oder telefonisch bei Stefan Schleicher unter:
> 040 4801282.
>
> Dabei ist es egal, ob Ihr Frauen oder Männer seid, blind oder sehend, wir
> suchen sehende Torhüter, sehende Trainer, sehende oder blinde Feldspieler,
> wobei die sehenden Feldspieler zur Chancengleichheit eine Augenbinde
tragen
> sollten.
>
> Weitere Infos über den Blindenfußball gibt es auch unter:
> www.ibcc2006.de
>
> Wir freuen uns auf jeden, der Interresse hat und sich bei uns meldet!
>
>

__._,_.___

--
Abmelden: Mail an pirates-unsubscribe@yahoogroups.de (vom abzumeldenden Account abgesendet)
Homepages: http://www.stpaulifanclub.de/
http://de.groups.yahoo.com/group/pirates/





Yahoo! Groups Links

__,_._,___